"Maschinenbauer haben eine eher konservative Einstellung zur Einführung neuer Technologien. Deshalb hatten wir eigentlich damit gerechnet, dass wir unseren neuen CNC-Kern erst im vierten oder fünften Jahr seines Produktlebenszyklus in grösseren Stückzahlen verkaufen werden", sagt Peter von Rueti, der CEO von NUM. "Das Jahr 2011 hat gezeigt, dass wir uns mit dieser Einschätzung getäuscht haben. Wir gehören zu den erfahrensten CNC-Herstellern, aber einen so schnellen Design-in-Prozess eines Produkts haben wir noch nie erlebt. Unsere jährlichen Verkaufszahlen von Flexium liegen sogar noch über denen des Vorgängermodells Axium. Dieser CNC-Kern steuert Maschinen von Dutzenden der weltweit führenden Werkzeugmaschinenhersteller."
Mit der Auslieferung der ersten Flexium-Plattformen hatte NUM 2008 begonnen. Die Gründe für den schnellen Erfolg sieht man bei NUM im hohen Leistungsniveau des Produkts und in geschäftlichen Faktoren.
Für manche Werkzeugmaschinenhersteller ist die Soft-SPS des Flexium CNC-Systems das entscheidende Kaufkriterium. Die meisten Käufer sehen jedoch in der Skalierbarkeit der Plattform das wichtigste Argument. Sie ermöglicht, dass das System bei kleineren Maschinen mit bis zu fünf Achsen und Spindeln ebenso wirtschaftlich eingesetzt werden kann wie bei wesentlich grösseren Maschinen mit bis zu 200 Achsen. Aufgrund dieser Flexibilität können die Werkzeugmaschinenhersteller ihre komplette Modellpalette mit dem gleichen Steuerungssystem ausstatten, was die Arbeitsbelastung der technischen Entwicklungsteams deutlich reduziert.
Weitere Gründe für den Erfolg des CNC-Kerns sind im Wachstum der asiatischen Märkte und in der besonderen Art und Weise zu sehen, in der NUM mit seinen Kunden umgeht. Das Prinzip einer partnerschaftlich orientierten Zusammenarbeit gehört schon immer zur Geschäftsphilosophie von NUM. In Asien erweist sich diese Einstellung als besonders vorteilhaft. Eine erhebliche Anzahl von Neukunden konnte nicht zuletzt deshalb akquiriert werden, weil NUM bereit ist, junge Werkzeugmaschinenbau-Unternehmen intensiv mit eigenem technischen Know-how zu unterstützen, beispielsweise beim Schreiben von Software und beim Abstimmen der Maschinen.
"Wenn man das gleiche CNC-Modell für eine komplette Palette von Werkzeugmaschinen einsetzen kann, amortisieren sich die vorgenommenen Investitionen sehr schnell. Bereits mehr als die Hälfte unserer wichtigsten Kunden hat sich dafür entschieden, ausschliesslich unsere CNC-Plattform zu nutzen", ergänzt von Rueti. "Der Werkzeugmaschinenmarkt ist durch eine sehr starke Mittelschicht von Spezialanbietern gekennzeichnet, die von bestimmten Maschinen jährlich nur einige Dutzend bis einige Hundert Einheiten herstellen. In der Regel arbeiten in den Entwicklungsabteilungen dieser Unternehmen nicht mehr als fünf bis zehn Leute. Wenn Unternehmen dieser Grösse die Möglichkeit haben, eine universell einsetzbare CNC-Plattform zu nutzen, sparen sie schnell die Personalkosten von einem bis zwei zusätzlichen Ingenieuren ein."
Die Bedeutung von Einsparungen im Bereich der Software wächst in dem Masse, wie die Bedeutung von Software für den Entwurf der Maschinen zunimmt. Vor zwanzig oder dreissig Jahren entfielen auf die Software ganze 5 % der Kosten einer Maschine. Heute ist dieser Anteil nach Einschätzung von NUM bei einer durchschnittlichen Werkzeugmaschine auf 10-20 % gestiegen. Betrachtet man die Kosten für Elektronik, Engineering und Software zusammen, kommt man auf einen Kostenanteil von deutlich über 50 %. Wenn sich die Hersteller auf eine SPS und eine Benutzeroberfläche beschränken können, sinkt die Arbeitsbelastung der ohnehin stark beschäftigten Engineering-Abteilungen erheblich. Das bedeutet: Den Kunden können schneller neue Features angeboten werden, und dem Hersteller fällt es leichter, ein markenübergreifend einheitliches Erscheinungsbild seiner Maschinen zu kreieren.
"Mit dem rasanten Wachstum der asiatischen und lateinamerikanischen Volkswirtschaften wird auch der Wettbewerb im Werkzeugmaschinenbau zunehmend intensiver. Wir stellen fest, dass die Software für die Steuerungseinheiten und Benutzeroberflächen eine entscheidende Rolle bei der Schaffung von Zusatznutzen und bei der Differenzierung der eigenen Marke von den Wettbewerbern spielt", ergänzt von Rueti. "Eines der wichtigsten Ziele bei der Entwicklung von Flexium bestand darin, den Maschinenbauern eine universelle CNC-Plattform und ein universelles Softwaresystem anzubieten. Dieses Ziel haben wir erreicht. Wir gehen davon aus, dass uns dieser Umstand in den nächsten fünf bis zehn Jahren zu einem überdurchschnittlichen Wachstum verhelfen wird."
Am heutigen CNC-Markt sind zwei Segmente voneinander zu unterscheiden: Das eine wird von drei "Tier-one-Zulieferern" gebildet, die die meisten Massenhersteller üblicher Werkzeugmaschinen wie beispielsweise Fräsmaschinen beliefern. Dem zweiten Segment ist eine grössere Gruppe mittelständischer Anbieter zuzurechnen, unter ihnen auch NUM, die hauptsächlich Spezialmaschinenhersteller beliefern, welche in geringeren Stückzahlen produzieren. Nach der Einschätzung von NUM steht dieser Markt vor eine Neustrukturierung: in der nächsten Dekade werden sich viele Hersteller von Werkzeugmaschinen verstärkt jenen Anbietern zuwenden, die das attraktivere Software- und Supportangebot unterbreiten. Die Richtigkeit dieser These wird bereits heute durch den Erfolg der Flexium-Plattform belegt. Dadurch steht NUM nun in direktem Wettbewerb mit den umsatzstärksten Lieferanten, insbesondere am asiatischen Markt.
Der Flexium CNC-Kern wird in zwei Versionen angeboten, die wirtschaftliche Lösungen für Maschinen unterschiedlicher Grössen darstellen. Flexium 6 ist ein kostenoptimiertes System für Einzelmaschinen mit bis zu fünf Bewegungsachsen und Spindeln. Das leistungsstärkere System Flexium 68 kann bis zu 32 interpolierte Achsen steuern, die in acht koordinierte Gruppen unterteilt sind. Bei Systemen mit noch mehr Achsen, die für sehr grosse Anlagen eingesetzt werden, beispielsweise Fertigungslinien mit mehreren Zellen, können unter Verwendung einer Echtzeit-Ethernetverbindung mehrere Flexium 68 miteinander verbunden werden. Auf diese Weise lässt sich das Flexium-68-System so erweitern, dass es mehr als 200 interpolierte Achsen sowie weitere Positionierachsen und E/A-Module steuert. Diese Flexibilität der Software gehört zu den wichtigsten Merkmalen von Flexium. Die Plattform überlässt den Werkzeugmaschinenherstellern die volle Kontrolle über das Erscheinungsbild ihrer Maschine. Die Programmierung der System-SPS erfolgt entsprechend den Standards der IEC 61131-3. Da eine breite Palette von Entwicklungssoftware angeboten wird, kann die Programmierumgebung der Maschinensteuerung ganz den Anforderungen der einzelnen Programmierer angepasst werden. Auch die Mensch-Maschine-Schnittstelle der Flexium ist vollständig adaptierbar und kann mit Standard-Tools wie HTML, Java Script oder einer der schnellen PC-basierten Entwicklungsumgebungen problemlos programmiert werden. Diese Flexibilität gestattet den Benutzern, jeder Maschine ein markentypisches individuelles Erscheinungsbild zu verleihen – ein deutlicher Unterschied zu bestimmten Wettbewerberplattformen, deren Benutzeroberflächen ausschliesslich vom Lieferanten selbst modifiziert werden können. Mit Flexium wird die seit vielen Jahren erfolgreiche Palette von Antrieben und Motoren aus dem Hause NUM um eine Bewegungssteuerung erweitert, die speziell für Anwendungen im Werkzeugmaschinenbau entwickelt und optimiert wurde.
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