Die Hochschule Bremen trauert um Ehrenbürger Prof. Dr. Jürgen Klimpel

Plötzlich und unerwartet ist Prof. Dr. rer. pol. Jürgen Klimpel im Alter von 78 Jahren am 14. März 2017 an den Folgen eines Verkehrsunfalls verstorben. Die Hochschule Bremen trauert mit seiner Familie.

Jürgen Klimpel war auch nach seiner Pensionierung im Jahr 2003 unermüdlich im Einsatz für die Freizeitwissenschaft, gesellschaftswissenschaftliche Themen und politische Belange der Hochschule Bremen. So wurde er im selben Jahr auch zum Ehrenbürger der Hochschule Bremen ernannt. Die internationale Ausrichtung der Hochschule und die Praxisorientierung der Studiengänge lagen ihm besonders am Herzen. Besonders eingesetzt hat er sich für die osteuropäischen Partnerschaften. Erst vor kurzem noch war er mit einem Kollegen aus dem polnischen Poznan auf der Internationalen Tourismusbörse in Berlin und hat – wie jedes Jahr – am Get Together der Freizeit- und Tourismusstudiengänge der Hochschule Bremen teilgenommen, um den Austausch mit der Praxis zu fördern.

Kommunikation und persönlicher Kontakt hatten für ihn immer große Bedeutung. So war ihm nicht nur in der Lehre das Fach Kommunikationstraining wichtig, sondern auch die direkte Kommunikation mit den Kolleginnen und Kollegen. Er stand immer für seine Überzeugungen ein und konnte auch manches Mal hartnäckig für seine und die Gemeininteressen kämpfen.

Als Ehrengast war Jürgen Klimpel die letzten Jahre auch immer auf dem Bremer Freizeitkongress vertreten. Besonders die freizeittheoretische Auseinandersetzung mit dem Thema ganzheitliche Gesundheit und seelisches Wohlbefinden, ein Thema auf dem 4. Bremer Freizeitkongress im November 2016, stand im Mittelpunkt seines Schaffens. So wundert es auch nicht, dass er bei der Gründung des Internationalen Diplomstudiengangs Angewandte Freizeitwissenschaft im damaligen Fachbereich Sozialwesen der Hochschule Bremen diesen Part in der Lehre und Praxisforschung mit verankerte. Seinem unermüdlichen Engagement ist es nicht zuletzt zu verdanken, dass er mit Unterstützung des internationalen Erasmus-Netzwerkes Freizeitcurricula und der Kommission pädagogische Freizeitforschung der Deutschen Gesellschaft für Erziehungswissenschaft diesen international anerkannten interdisziplinären Studiengang 1998 aus der Taufe hob. Die hohe Praxisorientierung im Studiengang setzte er durch die Einrichtung der sogenannten Learners‘ Company, als Theorie-Praxisprojekte mit Partnern aus der Region, um. Dies geschah in Kooperation mit dem Internationalen Studiengang Tourismusmanagement an der Fakultät Wirtschaftswissenschaften. Ein Modell, das auch nach der Umstellung auf Bachelor/Master 2005 seinen zentralen Platz in beiden Studiengängen hat und Vorbild für andere Studiengänge ist.

Zu verdanken ist ihm aber auch die enge Kooperation mit dem Bundesverband der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW) in Berlin und dem internationalen Bustouristikverband (RDA) in Köln, mit dem wir seit elf Jahren gemeinsam an der Hochschule Bremen die Reiseleiterprüfungen für externe Kandidatinnen und Kandidaten und Studierende abnehmen. Auch dieses Jahr im Februar hatte er uns wieder als Prüfer unterstützt. Seinen Einsatz für den öffentlichen Nahverkehr aus ökologischer Überzeugung – er kannte, so schien es manchmal, das Kursbuch der Bahn und der BSAG auswendig – machte er auch durch seinen privaten Einsatz bei Pro Bahn deutlich.

Es ist unfassbar für uns, wie jäh Jürgen Klimpel aus dem aktiven Leben gerissen wurde. Er hatte noch so viele Ideen und Vorhaben. Mit ihm verliert die Freizeitwissenschaft einen engagierten Denker, dessen großes Anliegen es war, Theorie und Praxis zusammenbringen.

Die Mitglieder des Studiengangs Angewandte Freizeitwissenschaft und der Fakultät Gesellschaftswissenschaften bleiben ihm in Dankbarkeit und großer Wertschätzung verbunden und werden ihm ein bleibendes Andenken bewahren.

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