Für die Energieversorgung in Deutschland wird die dezentrale Stromerzeugung immer wichtiger. Damit die Netzstabilität gewährleistet bleibt, müssen Erzeugungsanlagen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um eine Anschlussgenehmigung zu erhalten. Die Fördergesellschaft Windenergie und andere Dezentrale Energien (FGW) hat ein neues Prüf- und Zertifizierungsverfahren entwickelt, bei dem viele messtechnische Untersuchungen bzw. Messungen durch Computersimulationen ersetzt werden können.
Das neue Verfahren umfasst zwei Stufen: Im ersten Schritt wird die Anlage auf Basis der relevanten Daten modelliert und die Netzverträglichkeit anhand von Simulationen überprüft. Nach der erfolgreichen Überprüfung und der Ausstellung des Anlagenzertifikats S1 kann die Anlage errichtet werden. Im Anschluss an die Errichtung müssen die Ergebnisse der Simulation im zweiten Schritt durch Messungen an der betriebsbereiten Anlage überprüft werden. Wenn diese Prüfung erfolgreich verläuft, wird das Anlagenzertifikat S2 ausgestellt, das Voraussetzung für die Inbetriebnahme ist.
„Das Verfahren hat den großen Vorteil, dass Anlagenerrichter die Netzverträglichkeit bereits in der Planungsphase anhand von Computersimulationen überprüfen können“, sagt Dieter Rosenwirth, Leiter der Zertifizierungsstelle für Netzverträglichkeit der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. Zudem bietet das neue Verfahren nach Aussage des TÜV SÜD-Experten die Möglichkeit, auch größere Anlagen mit Leistung von deutlich über 6 Megawatt vollständig zu beurteilen.
Weitere Informationen zur Zertifizierung der Netzverträglichkeit und zu weiteren Leistungen von TÜV SÜD im Bereich der Energieerzeugung gibt es im Internet und www.tuev-sued.de/energie.
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