Das Kältemittel ist nicht der einzige Grund, weshalb Fahrzeughalter ihre Klimaanlage regelmäßig warten lassen sollten: Nicht nur der natürliche Kältemittelverlust sorgt dafür, dass es seit einigen Jahren immer öfter zum Ausfall von Klimakompressoren – dem wichtigsten und teuersten Bauteil einer Klimaanlage – kommt. Auch die moderne Technik selbst ist dafür verantwortlich. Denn anders als früher laufen moderne Kompressoren ständig mit, selbst wenn der Fahrer die A/C-Taste gar nicht betätigt hat. So verschleißt das Kompressoröl, das in jeder Anlage zirkuliert, heute wesentlich schneller. Hinzu kommt, dass diese Kompressoren technisch bedingt oft mit zu wenig Öl versorgt werden. Die Folge: Immer öfter gehen diese Kompressoren mechanisch kaputt.
Erkennt eine Werkstatt verschlissenes Öl, oder hat gar ein defekter Kompressor metallischen Abrieb in der Anlage feinst verteilt, so muss sie die Anlage durch „Spülen“ reinigen. Doch genau das gestatten nicht alle Autobauer. Unternehmen wie BMW schreiben hier stattdessen den vollständigen Austausch sämtlicher Bauteile der Klimaanlage vor. Hierdurch entstehen dem Fahrzeughalter Kosten von etlichen Tausend Euro. Doch nun beginnen die Münchner umzudenken. Auslöser des Denkanstoßes sind ihre Hybrid- bzw. E-Modelle. Bei diesen übernimmt die Klimaanlage auch die Kühlung der Akku-Paks. Auch hier im Falle einer Verunreinigung die Anlage komplett zu erneuern würde selbst bei jungen Fahrzeugen einem wirtschaftlichen Totalschaden gleichkommen. Deshalb gestattet der Hersteller bei diesen Modellen nun offiziell das Spülen.
„Ebenso ist der Wettbewerber Mercedes-Benz gerade dabei die ersten Klimaanlagen auf CO2-Basis einzuführen und schreibt bei diesen nur erstmal ein Wartungsintervall vor“, kommentiert Steffen Dominsky, Redakteur Ressort „Service & Technik“ von „kfz-betrieb“: „Alle 125.000 Kilometer muss der Kunde nun zur Klimainspektion. Offenbar ist eine solche wohl doch nötig.“
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