Mittelstand braucht Finanzierungshilfe für kleine Exportgeschäfte

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  • VDMA: Staatliche Exportbank sollte Hermes-Deckungen ergänzen
  • Handelsbeziehungen zu Latein- und Südamerika ausbauen

Die Länder Latein- und Südamerikas haben für die Maschinenbauer aus Deutschland eine große Bedeutung. Viele Unternehmen sind dem südlichen Kontinent seit Jahrzehnten mit eigenen Vertriebsniederlassungen oder Produktionsstätten eng verbunden. Bundeskanzlerin Angela Merkel sollte ihre heute beginnende Reise nach Argentinien und Mexiko deshalb zum Anlass nehmen, die Türen für den deutschen Mittelstand in den beiden Ländern noch weiter zu öffnen, fordert VDMA-Hauptgeschäftsführer Thilo Brodtmann. „Insbesondere die Exportfinanzierung für kleinere Auftragssummen, wie sie im Mittelstand typisch ist, macht uns weiter Sorgen. Den Unternehmen entgehen zu viele Geschäfte, weil die flankierende staatliche Hermesdeckung zu aufwendig ist“, erläutert Brodtmann.

Am Beispiel Argentinien lässt sich dieser Missstand deutlich zeigen, ergänzt Ulrich Ackermann, Leiter VDMA Außenwirtschaft. Deutsche Banken bieten in der Regel keine Exportfinanzierungen für Aufträge in das südamerikanische Land an, die ein Volumen von weniger als 5 Millionen Euro und eine Laufzeit bis zu 5 Jahren haben. Genau dies wäre aber ein typischer Auftrag für einen Mittelständler. Hermesfinanzierungen kommen bei solchen „small tickets“ aufgrund ihrer Komplexität ebenfalls immer weniger zum Einsatz. Wurden 2013 noch „small tickets“ im Gesamtwert von 1,3 Milliarden Euro versichert, waren es 2016 nur noch 400 Millionen Euro.  „Wir haben hier eine Finanzierungslücke, die der Markt nicht schließen kann. Deshalb fordern wir die Politik auf, für solche Exportkredite eine Lösung zu finden. Das Beste wäre hierfür die Abwicklung über eine staatliche Exportbank“ wie etwa in Österreich, Japan und den USA, sagt Ackermann.

Maschinenbau unterstützt Freihandelsabkommen EU – Mercosur Die Maschinenbauer unterstützen die Kanzlerin darüber hinaus engagiert in ihren Bemühungen für den Abschluss eines Freihandelsabkommens zwischen der EU und dem Mercosur. Argentinien gehört zu den Mitgliedern dieses Gemeinsamen Marktes in Südamerika, Mexiko hat den Status eines Beobachterstaats. „Wir erhoffen uns von einem solchen Freihandelsabkommen, dass die Zolltarife der Mercosur-Staaten auf Maschinenbauprodukte aufgehoben werden“, erläutert VDMA-Hauptgeschäftsführer Brodtmann.

Der VDMA unterstützt auch die laufenden Freihandelsgespräche, die zu einer Modernisierung des bestehenden Abkommens zwischen der EU und Mexiko führen sollen. Mexiko ist der wichtigste Exportmarkt der deutschen Maschinenbauer in Lateinamerika und zudem das Gastland der kommenden Hannover Messe 2018. „Gerade in Zeiten, in denen US-Präsident Donald Trump das gesamte Handelsgefüge zwischen Nord- und Mittelamerika in Frage stellt, wäre eine Modernisierung des EU-Mexiko-Abkommens ein wichtiges Signal für Stabilität im internationalen Handel“, betont Ackermann. Ein Ergebnis dieser Verhandlungen sollte sein, dass ein höherer Anteil von Drittlandswaren bis zu 50 Prozent zugelassen wird. Damit würde dem veränderten Beschaffungsverhalten deutscher und europäischer Maschinenbauer Rechnung getragen. Ohne eine solche Anpassung könnte ein großer Teil der europäischen Maschinen- und Anlagenexporte nach Mexiko gar nicht vom Abkommen profitieren.

Im vergangenen Jahr exportierten die Maschinenbauer aus Deutschland Waren für gut 2,6 Milliarden Euro nach Mexiko. Das Land belegte damit den 19. Platz in der Exportrangliste (hinter Südkorea und vor Japan). Nach Argentinien wurden Maschinen und Anlagen für 551 Millionen Euro geliefert, das war Platz 46 in der Rangliste.  

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Der VDMA vertritt mehr als 3200 Mitgliedsunternehmen des mittelständisch geprägten Maschinen- und Anlagenbaus. Mit aktuell gut 1 Million Beschäftigten im Inland und einem Umsatz von 220 Milliarden Euro (2016) ist der Maschinenbau größter industrieller Arbeitgeber und einer der führenden deutschen Industriezweige insgesamt.

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