Ehrung der Besten an der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät

Herausragende Leistungen in Studium und Forschung werden am 22. Juni in der Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät der Universität Potsdam ausgezeichnet. Die Fakultät vergibt den Michelson-Preis für die beste Promotion, den Jacob-Jacobi-Preis für den besten Studienabschluss und den Leopold-von-Buch-Bachelorpreis des Jahrgangs 2016/17 sowie den Science Teacher 2017.

Der Michelson-Preis wird in diesem Jahr geteilt und geht an Dr. Thomas Hans Ambrosi und Dr. Robert Emberson. Thomas Hans Ambrosi erhält den Preis für seine mit summa cum laude bewertete Promotion am Deutschen Institut für Ernährungsforschung (DIfE) auf dem Gebiet der Biochemie und Pathobiochemie. Er liegt mit drei Jahren deutlich unter der durchschnittlichen Promotionsdauer der Ernährungswissenschaften. In seiner Arbeit zeigt der Wissenschaftler, dass die Programmierung von bestimmten Knochenstammzellen zur Ausbildung von Knochenmarksfett durch fortgeschrittenes Alter und Adipositas begünstigt wird und damit zu einer altersbedingt verschlechterten Regenerationsstrategie des Knochengewebes sowie des blutbildenden Systems beiträgt. Diese Ergebnisse liefern einen wichtigen Anhaltspunkt zur Entwicklung von therapeutischen Regenerationsstrategien bei der Behandlung von Knochenbrüchen. Derzeit arbeitet der Preisträger als Postdoc am DIfE.

Robert Emberson erhält den Preis für seine hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Geoökologie. Er schloss seine Promotion am Helmholtz-Zentrum Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum mit summa cum laude ab. Die in der Arbeit des Wissenschaftlers ausgewerteten Analysen geben ein umfangreiches Bild über die Auswirkungen von Hangrutschen auf Verwitterungsprozesse. Hangrutsche fungieren als „Verwitterungsreaktoren“, in denen die Verfügbarkeit von Reaktionsoberflächen und von Mineralien ein günstiges Umfeld für schnelle Verwitterung schafft. Derzeit arbeitet Robert Emberson als freiberuflicher Wissenschaftsschriftsteller in Victoria, Kanada.

Der nach dem Physiker und Nobelpreisträger Albert Abraham Michelson benannte Preis ist mit insgesamt 1.500 Euro dotiert und wurde mit Unterstützung der UP Transfer GmbH an der Universität Potsdam ausgelobt.

Den Jacob-Jacobi-Preis erhält Susanne Kurze. Sie hat ihr Masterstudium Ökologie/Evolution/Naturschutz mit der Note 1,0 abgeschlossen. In ihrer Masterarbeit untersuchte sie den Einfluss von landwirtschaftlich gedüngten Futterpflanzen auf verschiedene Schmetterlingsarten. Dieser Zusammenhang fand bisher kaum Berücksichtigung, obwohl die Abhängigkeit der Schmetterlinge von der Qualität ihrer Wirtspflanze seit Langem bekannt ist. Das Thema ist von hoher Relevanz für den Naturschutz beziehungsweise die Erhaltung der Biodiversität in der Agrarlandschaft. Die Preisträgerin arbeitet derzeit als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Bayreuth im Projekt „Dürre und Beweidung in semiariden Gebieten: Überprüfung eines neuen merkmalsbasierten Konzepts“.

Der nach dem in Potsdam geborenen Mathematiker Carl Gustav Jacob Jacobi benannte Preis ist mit 500 Euro dotiert und wird vom Leibniz-Kolleg Potsdam finanziert.

Mit dem Leopold-von-Buch-Bachelorpreis werden Chris Olaf Kindler und Timon Thomas ausgezeichnet. Chris Olaf Kindler hat sein Bachelorstudium der Mathematik mit der Note 1,3 absolviert. Der Preisträger untersuchte in seiner Bachelorarbeit Wechselwirkungen zwischen Verlustfunktionen und Regularisierungsnormen im Kontext des maschinellen Lernens und der automatisierten Mustererkennung. Besonderes Augenmerk legte er hier auf solche Interaktionen, welche die Struktur erkannter Muster kategorisch einschränken und es somit ermöglichen, Vorwissen über Daten und Prozesse in den Lernprozess einfließen zu lassen. Chris Olaf Kindler studiert derzeit im Masterstudiengang Mathematik an der Universität Potsdam.

Timon Thomas beendete sein Bachelorstudium der Physik mit der Note 1,5. Der Geehrte beschäftigte sich in seiner Bachelorarbeit mit der Theorie der strahlungsakustischen Wellen in Sternwinden. Dieser neuartige Wellentyp entsteht durch die Strahlungskraft des Sternstrahlungsfeldes auf geladene Ionen der Atmosphäre. Er studiert derzeit im Masterstudiengang Physik an der Universität Potsdam.

Der Leopold-von-Buch-Bachelorpreis ist mit insgesamt 300 Euro dotiert. Der Namensgeber stammt aus der Uckermark und gilt als einer der ersten geologischen Feldforscher. Der Preis wurde mit Unterstützung der UP Transfer GmbH für die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät ausgelobt.

Mit dem Science Teacher 2017 zeichnen die Mathematisch-Naturwissenschaftliche Fakultät und das Leibniz-Kolleg Potsdam in diesem Jahr zwei Lehrerinnen aus: die Gymnasiallehrerinnen Gudrun Tisch von der Katholischen Schule Liebfrauen in Berlin-Charlottenburg und Diana Trojan vom Marie-Curie-Gymnasium in Ludwigsfelde. Sie erhalten die Ehrung für ihren kreativen und motivierenden Mathematik- beziehungsweise Chemieunterricht.

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