Einen Entwicklungssprung bei der Prüfung von Windenergieanlagen und der Auswertung von Prüfergebnissen macht TÜV SÜD mit seiner neuen, datenbankgestützten IT-Lösung. Die durchgängig digitalisierte Prüfung kombiniert hoch effiziente Prüfabläufe mit einer strukturierten Datenerfassung im Abkürzungsformat des Industriestandards RDS-PP®. Durch den Abkürzungscode können die Bauteile einer Anlage nach Einbauort und Funktion eindeutig beschrieben und zugeordnet werden.
Bei ihren Prüfungen erfassen die TÜV SÜD-Experten die Daten vor Ort mit mobilen Geräten wie Smartphone oder Tablet und einer speziellen App. Die Prüfergebnisse werden strukturiert klassifiziert und automatisch in ein Archivsystem übertragen. „Die systematische Ablage der Daten bringt etliche Vorteile“, sagt Dr. Martin Webhofer, Leiter Windenergie der TÜV SÜD Industrie Service GmbH. Sie reichen von der automatisierten und zeitnahen Bereitstellung der Prüfberichte bis zu einer Vereinfachung des gesamten Datenmanagements und der Erstellung von aussagekräftigen Statistiken – beispielsweise über die häufigsten Mängel. „Wir stellen unseren Kunden die WindApp kostenlos für die Betriebssysteme Android, iOS und Windows zur Verfügung“, so Dr. Webhofer. Damit können die Betreiber und Betriebsführer sofort von den Vorteilen der digitalisierten Prüfung profitieren.
Neues Zertifikat berücksichtigt standortspezifische Anforderungen
Die ökonomische Attraktivität eines Windparks kann durch die spezifische Anpassung des Designs der Windenergieanlagen an einen bestimmten Standort stark gesteigert werden. „Dass eine Windenergieanlage den standortspezifischen Anforderungen wie Windbedingungen und Genehmigungsvoraussetzungen entspricht, ist selbstverständlich“, sagt Dr. Alexander Kupzok, Senior Expert für die Zertifizierung von Windenergieanlagen bei TÜV SÜD Industrie Service. „Allerdings lässt sich das Anlagendesign für einen bestimmten Standort weiter optimieren, beispielsweise mit einem kosteneffizienten Turm- und Fundamentdesign, angepasster Regelung und gegebenenfalls sogar angepasstem Rotor und Gondel.“ Solche Varianten für eine Vielzahl von Standortbedingungen in ein Typenzertifikat einzubinden ist allerdings sehr aufwändig und entsprechend langwierig. „Mit unserem Site Specific Design Certificate für Windenergieanlagen können Hersteller und Projektentwickler nun effizient nachweisen, dass ihre optimierten Anlagen sich für einen bestimmten Standort ideal eignen“, so Dr. Kupzok. Die neue Zertifizierung basiert auf der Designprüfung im Rahmen einer Typenzertifizierung und bindet zusätzliche, standortspezifische Faktoren ein. Das Ziel der TÜV SÜD-Experten ist es, ein Site Specific Design Certificate so erstellen zu können, dass es bereits im Bieterprozess für einen Windpark zur Verfügung steht.
Windenergieleistungen von TÜV SÜD
TÜV SÜD verfügt über langjährige Erfahrungen bei der Zertifizierung von Windparks, Windenergieanlagen und Komponenten im Onshore- und Offshore-Bereich. Der internationale Prüf- und Zertifizierungsdienstleister unterstützt Planer, Hersteller, Errichter, Investoren und Betreiber zudem bei Risikoanalysen, Arbeitsschutzkonzepten und beim baubegleitenden Qualitätscontrolling. Weitere Schwerpunkte sind die Qualitätssicherung bei der Komponentenfertigung sowie wiederkehrende Prüfungen der Windenergieanlagen während der Betriebszeit. www.tuev-sued.de/windenergie.
Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 24.000 Mitarbeiter sorgen an über 800 Standorten in über 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuev-sued.de
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