- Konzernumsatz wächst im ersten Halbjahr um 8,0% auf 2.808 MioEUR
- Operatives Konzernergebnis verbessert sich um 30% auf 134 MioEUR
- Automotive steigert Umsatz auf 1.465 MioEUR und operative Marge auf 8,8%
- Defence wächst beim Umsatz um 7,4% auf 1.343 MioEUR und verbessert Ergebnis um 12 MioEUR auf 14 MioEUR
- Auftragsbestand im Konzern bei 7,1 MrdEUR
Die Düsseldorfer Rheinmetall Group beendet das erste Halbjahr mit deutlichem Umsatzwachstum und einem kräftigen Anstieg beim operativen Konzernergebnis. Der Aufwärtstrend wird von beiden Sparten des Technologiekonzerns getragen.
Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung im ersten Halbjahr 2017 erhöht Rheinmetall die Umsatzprognose für den Konzern wie auch die Prognose für die operative Rendite.
Rheinmetall peilt für das Geschäftsjahr nun ein organisches Umsatzwachstum in Höhe von rund 6% an, ausgehend von einem Jahresumsatz in Höhe von 5,6 MrdEUR im Jahr 2016. Zuletzt wurde ein Wachstum zwischen 4% und 5% prognostiziert.
Armin Papperger, Vorstandsvorsitzender der Rheinmetall AG: „Wir haben das erste Halbjahr erfolgreich abgeschlossen. Deshalb können wir jetzt die Latte etwas höher legen und unsere Prognose nach oben anpassen. Große Aufträge der Bundeswehr, aber auch von internationalen Kunden belegen, dass wir mit unserer Defence-Sparte vom weltweit steigenden Bedarf an Produkten für Verteidigung und Sicherheit profitieren. Automotive ist mit zukunftsweisenden Technologien, optimierten Kostenstrukturen und seinem globalen Standortnetzwerk bestens dafür aufgestellt, um weiter profitabel zu wachsen. Daneben zeigt sich, dass wir auch mit Produkten für die Elektromobilität unsere Rolle als ein führender Zulieferer der Automobilindustrie unterstreichen.“
Im ersten Halbjahr 2017 erzielte Rheinmetall beim Konzernumsatz mit 2.808 MioEUR einen Anstieg um 209 MioEUR oder 8,0% gegenüber dem entsprechenden Vorjahreszeitraum. Der Anteil der Geschäftsaktivitäten mit dem Ausland bleibt mit 78% auf unverändert hohem Niveau.
Überproportional wächst dabei das operative Konzernergebnis, es erhöht sich um 31 MioEUR oder 30% auf 134 MioEUR. Automotive steuert zu dieser Verbesserung einen Zuwachs von 17 MioEUR bei, auf Defence entfallen 12 MioEUR der Ergebnissteigerung. Weitere 2 MioEUR sind dem Bereich Sonstige/Konsolidierung zuzurechnen.
Der Auftragsbestand im Rheinmetall-Konzern bleibt weiterhin auf Rekordniveau. Zum 30. Juni 2017 beläuft er sich auf 7,1 MrdEUR, nach 7,3 MrdEUR am Stichtag des Vorjahres.
Automotive: Umsatz gesteigert, Marge auf 8,8% erhöht
Rheinmetall Automotive erzielte im ersten Halbjahr 2017 einen Umsatz von 1.465 MioEUR und lag damit um 8,6% über dem Vorjahreswert (1.349 MioEUR). Das operative Ergebnis stieg von 112 MioEUR auf 129 MioEUR, damit konnte die operative Marge nach 8,3% im entsprechenden Vorjahreszeitraum auf 8,8% nochmals erhöht werden.
Die Division Mechatronics steigerte ihren Umsatz in der ersten Jahreshälfte um 10% auf 832 MioEUR. Dieser Zuwachs führte zu einem Anstieg des operativen Ergebnisses um 30% auf 90 MioEUR.
Die Division Hardparts erzielte im ersten Halbjahr 2017 Umsatzerlöse von 500 MioEUR und damit einen Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 5,5%. Die Erholung des Großkolbengeschäfts setzte sich fort. Das Kleinkolbengeschäft in Europa stieg leicht an, während sich der Umsatz in Brasilien auf Grund von Währungseffekten erholte. Das operative Ergebnis der Division für die ersten sechs Monate beläuft sich auf 33 MioEUR (+14%).
Der Umsatz der Division Aftermarket wuchs um 12% auf 176 MioEUR. Dies ist vor allem auf den Produktverkauf der konzerneigenen Marken Kolbenschmidt und Pierburg in den Vertriebsregionen West- und Osteuropa zurückzuführen. Das operative Ergebnis der Division konnte um 3 MioEUR auf 16 MioEUR (+23%) erhöht werden.
Darüber hinaus waren Aufwendungen in Höhe von -10 MioEUR für Rückstellungszuführungen für Umweltrisiken und F&E-Projekte im Bereich der Elektromobilität zu verzeichnen.
Rheinmetall Automotive hat bereits Aufträge im Wert von fast 500 MioEUR gewonnen, die der Elektromobilität zuzuordnen sind. Gehäuse für Elektromotoren, Komponenten für Batterieboxen sowie auch ein breites Spektrum von Pumpen und Ventilen wurden bereits von diversen Automobilherstellern in Deutschland und China bestellt, sowohl für reine Elektromobile wie auch für Hybridfahrzeuge.
Gesellschaften in China legen weiter zu
Die Aktivitäten der Gesellschaften in China haben sich erneut deutlich besser entwickelt als der dortige Markt. Während die Light-Vehicle-Produktion in China im ersten Halbjahr 2017 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 3% wuchs, steigerten die chinesischen Gesellschaften ihre Umsätze um 6% auf 490 MioEUR im ersten Halbjahr 2017. Das operative Ergebnis erhöhte sich im selben Zeitraum um 15% auf 37 MioEUR.
Besonders dynamisch entwickelten sich die 100%-Tochtergesellschaften in China mit einem Umsatzplus von 34% auf 63 MioEUR.
Defence: Umsatz und operatives Ergebnis weiter verbessert
Mit 1.343 MioEUR hat der Umsatz des Unternehmensbereichs Defence im ersten Quartal um 93 MioEUR oder 7,4% gegenüber dem Vorjahreswert von 1.250 MioEUR zugelegt.
Das operative Ergebnis hat sich gegenüber dem Vorjahr von 2 MioEUR um 12 MioEUR auf 14 MioEUR verbessert.
Rheinmetall Defence hat im ersten Halbjahr 2017 einen Auftragseingang von 1.422 MioEUR verbucht und bleibt damit unter dem Vorjahreswert von 1.751 MioEUR. Dies ist besonders auf das schwächere erste Quartal zurückzuführen. Das zweite Quartal 2017 zeigt im Vorjahresvergleich einen deutlich erhöhten Auftragseingang, nach 803 MioEUR (Q2 2016) konnten im Q2 2017 Aufträge im Wert von 1.031 MioEUR in die Bücher genommen werden. Dies entspricht einem Zuwachs von 28%.
Im Juni 2017 erfolgte für eine Reihe von Großaufträgen der Bundeswehr an Rheinmetall mit einem Gesamtwert von über 750 MioEUR die parlamentarische Billigung. Als erster dieser Großaufträge konnte noch Ende Juni eine Bestellung über Soldatensysteme im Wert von 310 MioEUR eingebucht werden. Der überwiegende Teil dieser Aufträge im Wert von rund 458 MioEUR wurde oder wird hingegen ab Juli 2017 unter Vertrag genommen und somit erst im zweiten Halbjahr verbucht.
Der Auftragsbestand des Unternehmensbereichs bleibt mit 6,7 MrdEUR (30. Juni 2017) auf hohem Niveau.
Die Division Vehicle Systems erzielte eine Umsatzsteigerung von 139 MioEUR bzw. 25% auf nunmehr 687 MioEUR und war damit der Haupttreiber für die positive Entwicklung im Unternehmensbereich Defence. Das Umsatzwachstum wurde maßgeblich durch den großvolumigen Auftrag für militärische Nutzfahrzeuge in Australien getragen, der nun in Umsetzung ist. Das operative Ergebnis der Division verbesserte sich deutlich um 20 MioEUR auf 15 MioEUR.
Der Umsatz der Division Weapon and Ammunition übertrifft mit 496 MioEUR knapp den Vorjahreswert (493 MioEUR). Das operative Ergebnis beläuft sich auf 12 MioEUR und zeigt sich somit rückläufig gegenüber dem Vorjahreswert von 20 MioEUR. Dies ist im Wesentlichen bedingt durch höhere Umsatzanteile aus konzerninternen Aufträgen mit geringer Marge, die im zweiten Quartal realisiert wurden, gegenüber margenstarken Kundenaufträgen im entsprechenden Vorjahresquartal.
Die Division Electronic Solutions weist einen Umsatz von 279 MioEUR aus und bleibt damit um 50 MioEUR unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Trotz dieses Rückgangs blieb der operative Verlust auf dem Niveau des Vorjahres (-5 MioEUR).
AUSBLICK: Umsatzwachstum in beiden Unternehmensbereichen
Für das Geschäftsjahr 2017 geht Rheinmetall von der Fortsetzung des Wachstumskurses im Konzern aus. Aufgrund der guten Geschäftsentwicklung des Automotive-Bereichs im ersten Halbjahr 2017 erhöht Rheinmetall die Wachstumsprognose für diesen Unternehmensbereich und für den Konzern. Basierend auf den aktuellen Expertenprognosen für die Entwicklung der weltweiten Automobilproduktion, die aktuell von einer Produktionssteigerung in diesem Jahr um 1,8% ausgehen, erwartet Rheinmetall im Unternehmensbereich Automotive nunmehr ein Umsatzwachstum von 6% bis 7%. Bisher hat das Unternehmen mit einer Umsatzsteigerung zwischen 3% und 4% gerechnet.
Für den Defence-Bereich prognostiziert Rheinmetall im Geschäftsjahr 2017 weiterhin einen Umsatzzuwachs von 5% bis 6%. Damit erhöht sich für den Konzern die Prognose für den Jahresumsatz, der – ausgehend von 5,6 MrdEUR im Jahr 2016 – im laufenden Geschäftsjahr organisch um rund 6% wachsen soll. Bisher wurde auf Konzernebene ein Wachstum zwischen 4% und 5% erwartet.
Ergebnisverbesserung und Festigung der Profitabilität
Für Rheinmetall Automotive wird die Renditeprognose präzisiert. Wie im Vorjahr rechnet Rheinmetall auch für das laufende Geschäftsjahr mit einer operativen Ergebnisrendite von rund 8,4%. Bisher wurde eine operative Rendite von mindestens 8% prognostiziert. Im Automotive-Segment prüft die Unternehmensführung gegenwärtig die weitere Optimierung der Kosten- und Standortstruktur der Werke, insbesondere in der Division Hardparts.
Im Defence-Bereich geht Rheinmetall für 2017 unverändert von einer Ergebnisverbesserung aus und erwartet eine operative Ergebnisrendite zwischen 5,0% und 5,5%.
Für den Rheinmetall-Konzern ergibt sich damit – unter Berücksichtigung von Holdingkosten von 20 MioEUR bis 25 MioEUR – eine gegenüber der bisherigen Prognose leicht erhöhte operative Rendite von rund 6,5%. Bisher war Rheinmetall für die Konzernebene von einer Rendite auf dem Vorjahresniveau von 6,3% ausgegangen.
Zukunftsgerichtete Aussagen und Prognosen
Diese Mitteilung enthält zukunftsgerichtete Aussagen. Diese Aussagen basieren auf den gegenwärtigen Einschätzungen und Prognosen der Rheinmetall AG sowie den ihr derzeit verfügbaren Informationen. Die zukunftsgerichteten Aussagen sind nicht als Garantien der darin genannten zukünftigen Entwicklungen und Ergebnisse zu verstehen. Diese sind vielmehr von einer Vielzahl von Faktoren abhängig; sie beinhalten verschiedene Risiken und Unwägbarkeiten und beruhen auf Annahmen, die sich möglicherweise als nicht zutreffend erweisen. Rheinmetall übernimmt keine Verpflichtung, die in dieser Mitteilung gemachten zukunftsgerichteten Aussagen zu aktualisieren.
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