Die Digitalisierung ist alles andere als ein Job-Killer

Laut dem aktuell veröffentlichten Bitkom-Index blickt die ITK Branche sehr optimistisch auf die zweite Jahreshälfte des aktuellen Geschäftsjahres. Rund 82 Prozent der ITK-Unternehmen erwarten steigende Umsätze. Die Informations- und Telekommunikationsbranche (ITK) ist hier seitens der Mitarbeiterzahl von etwa einer Millionen Beschäftigten der zweitgrößte Industriezweig.
"Die positiven Geschäftserwartungen spiegeln die weiterhin gute allgemeine wirtschaftliche Lage wider. In der Bitkom-Branche ist die Stimmung sogar noch besser als in der Gesamtwirtschaft", sagt der frischgebackene Bitkom-Präsident Achim Berg.

Unternehmen suchen verstärkt nach Digitalisierungsprofis
Durch die veränderten Anforderungen, die an Fach- und Führungskräfte gestellt werden, findet ein Rollenwechsel statt, wodurch neue Jobprofile kreiert werden.
Mit den neuen Anforderungen haben sich auch die notwendigen Kompetenzen und Soft Skills der IT-Fach- und Führungskräfte verändert. Eine gute IT-Fach- und Führungskraft ist in der Lage, sich schnell, aber fundiert in neue Themen und Anforderungen einzufinden und lösungsorientiert zu agieren. Darüber hinaus hat sie hohe Empathie und ein gutes Gespür für verschiedene Situationen und Menschen. Problemstellungen werden von guten Fach- und Führungskräften abgearbeitet und die erforderlichen Schritte eingeleitet. Der Spagat zwischen Betrieb und Innovation wird gemeistert. Wer sich beruflich neu orientieren möchte, sollte also vor allem diese Skills mitbringen. Aktuell suchen Unternehmen besonders die IT-Spezialisten, die bei der Digitalisierung unterstützend tätig sind. Seien es die Lead Architects oder die Cyber Security Manager bis hin zu ausgedeuteten Digitalisierungsprofis (CDO, etc.).
Durch die verstärkte Professionalisierung der ITK-Branche sowie der Produkte ist es für Quereinsteiger jedoch häufig schwierig, hier Fuß zu fassen, da fundiertes Fachwissen vorausgesetzt wird.

Fach- und Führungskräfte sind Mangelware
Aufgrund der positiven Geschäftsentwicklung ist der Personalbedarf gestiegen. Gut zwei Drittel der ITK-Unternehmen planen, in diesem Jahr zusätzliche Arbeitsplätze zu schaffen.
“Der Personalbedarf ist bei System- und Software-Häusern besonders groß", sagt Bitkom-Präsident Berg. "Unsere Branche schafft Jahr für Jahr gut 20.000 neue Jobs. Die Digitalisierung ist alles andere als ein Job-Killer, sondern ein echter Job-Motor." Der Bitkom Verband erwartet bis zum Ende des aktuellen Geschäftsjahres einen Anstieg auf 1,051 Millionen Beschäftigte.
Der Wachstumsmotor Digitalisierung verändert die gesamte Arbeitswelt. Für die personelle Infrastruktur der Unternehmen bedeutet dies, dass digitales Know-how bei Fach- und Führungskräften zwingend erforderlich ist, um den Auf- und Ausbau neuer Geschäftsmodelle mitzutragen.
Jedoch ist durch den nach wie vor anhaltenden Fach- und Führungskräftemangel der Wachstum der ITK-Branche aktuell massiv gebremst. Laut Bitkom gibt es branchenübergreifend derzeit 51.000 unbesetzte Stellen für IT-Fachkräfte.

Fazit:
Der Erfolg der Digitalisierung in Unternehmen hängt entscheidend von den passenden Mitarbeitern ab. Leider ist es hier wie bei der berühmten Nadel im Heuhafen, die nur schwer zu finden ist und großer Suchanstrengungen bedarf. Aktuell ist der Expertenmarkt im Bereich der Digitalisierung leer gefegt. Die wirklichen Top Kräfte sind meistens nur über qualifizierte Personalberatungen zu finden.

Autor:
Martin Krill ist seit über fünfzehn Jahren für die Hager Unternehmensberatung tätig und wurde 2004 zum Geschäftsführer berufen. Er besetzt gehobene Vertriebs- und Management-Positionen in der Technologiebranche sowie in weiteren ausgewählten Branchen.

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