Autonomes Fahren: Mit Vollgas gegen die Wand?

Am autonomen Fahren werden wir nicht vorbeikommen. Zumindest in den Gebieten wo eine Industrialisierung erfolgte und ebenso eine Verkehrsinfrastruktur existiert.

Ob wir das nun wollen oder nicht, ist dabei irrelevant.

Es gibt 6 Levels des Autonomen Fahren

Level 5: „Wirklich Fahrerlos“
Level 4: „Hochautomatisiertes Fahren“
Level 3: „Automatisches Fahren“ (mit Vorbehalt)
Level 2: „Teilautomatisiertes Fahren“
Level 1: „Fahrassistenz Systeme“
Level 0: „Keine Automatisierung“ 

Momentan ist man bis zu Level 3 gekommen, bzw. man arbeitet daran.

Im Zuge dieser Automatisierung ist die Notwendigkeit zur Exzellenz in der Software- und in der Hardwareentwicklung unumgänglich.

Eine Zertifizierung der Systeme zum autonomen Fahren erfolgt nicht durch eine Behörde.
Im Gegensatz zur Luftfahrtindustrie, wo durch die EASA oder die FAA eine Freigabe der Steuergeräte erfolgt, ist es im Bereich des Autonomen Fahren seitens des BMV nicht geplant, die Fahrzeuge durch eine unabhängige Stelle zu zertifizieren – obwohl der Effekt eines Fehlers sich mehr oder weniger gleich auswirkt (wobei es in der Luft einfacher ist, weil weniger Parameter zu betrachten sind).

Damit geht die gesamte Verantwortung auf den OEM, bzw. seine Zulieferer über.

Ganz unabhängig von den Haftungsfragen welche die Versicherungsindustrie und die Justiz beschäftigt.

Der Effekt eines Fehlers wird ggf. drastische Auswirkungen haben.

Die Notwendigkeit mehr oder weniger Fehlerfrei zu sein sieht man an einer alten Rechnung (aus 2002) der TU Berlin.
18 Abstürze / Tag bei ca. 18.000 Flugzeugen im Jahr 2002 weltweit.

3 Tote / Tag  in Deutschland?
Es gibt ca. 1.2 Milliarden (1.200.000.000) Fahrzeuge

> 3.000.000 Neuzulassungen alleine in Deutschland / Jahr, anzunehmender Weise dann anfänglich 10%, später 30% autonom.

Da sind selbst 0,001% Fehler wären das anfänglich 3 (tödliche?) Unfälle / Tag in Deutschland (sofern man die Rechnung extrapolieren kann.)

Fehler erkennt man immer erst später.

In einem Test kann ich nur feststellen das es Fehler gibt. Die Abwesenheit von Fehlern ist nicht mit einem Test herauszufinden.

Es gibt aber Methoden zur Fehlervermeidung und dazu werden in der Automobilindustrie zwei Nomen verwendet – Automotive SPICE® für die Software und ISO26262 für die Hardware.

Das Problem

Beide Normen, denen man fälschlicherweise zuschreibt sie gelten „nur“ für SW oder HE sind ORGANISATIONSNORMEN.

Nun ist das Lesen von Normen ungefähr so aufregend wie das Betrachten eines Tunnels im Dunkeln.

Die Umsetzung gestaltet sich dementsprechend schwierig, da das Management in den seltensten Fällen irgendwelche Normen liest, ganz abgesehen davon das aus Zeit und Kostengründen immer zuerst an der Qualität gespart wird.

10% des Personals für Qualität sollte es sein, 1-2% ist es typischerweise.

Dazu kommt, dass in vielen Firmen die Mitarbeiter bei 120% Leistung gehalten werden, da die Auftragslage „so gut ist“, bzw. weil man im „Task Force Modus“ gelandet ist.

Das Geld für die Qualität und Mitarbeiter wird lieber ins Marketing gesteckt, dabei gibt es keine bessere und günstigere Werbung als ein zufriedener Kunde.

Und wenn Menschenleben daran hängen ist diese Einstellung zumindest sehr grenzwertig.

Negativbeispiel:

„Wir sind auf SPICE Level -1“ (was es nicht gibt), sagte mir kürzlich ein ehemaliger Kollege. Auf Geheiß des neuen Geschäftsführers: „Wir liefern einfach ohne Sinn und Verstand, Hauptsache der Termin wird gehalten. Selbst das ISO 9001 Zertifikat ist eine Farce.“

„Ich gehe nicht mehr in die Organisationen zur Analyse oder Verantwortung im Bereich der FuSi“ [Funktionalen Sicherheit. (ISO26262)]

„Den Umgang mit dem Thema kann man getrost als bestenfalls fahrlässig beschreiben.“, das waren die Worte eines sehr erfahrenen Entwicklers und Auditors.

Na ja, in solche Fahrzeuge möchte man dann wohl eher nicht einsteigen, oder?

Positivbeispiel:

„Ich muss ASPICE erfüllen, was muss ich tun? Können Sie mir helfen?“ fragte mich ein Geschäftsführer, sagt Thomas Arends.

„Der Grund warum die Norm nicht in Anwendung kommt ist, dass Sie nicht gelesen wird, das wäre der erste Schritt“ habe ich Ihm geantwortet.

Mit unserer Unterstützung ist es gelungen die gesamte Prozesslandschaft in sehr kurzer Zeit zu reorganisieren, sagt Thomas Arends von Deutscher Mittelstand.

Dieser Geschäftsführer hat tatsächlich die Norm gelesen und verstanden, dass diese Ihm hilft.  Wir haben dem Kunden das Prozesshaus bereitgestellt und den internen Gegebenheiten angepasst.

Das bestandene Audit innerhalb kürzester Zeit war eines der Erfolgserlebnisse.

„Das macht mich technisch, vertrieblich und finanziell nur besser.“ waren seine Worte.
Level 5 ist das nun intern ausgerufene Ziel, welches selbst in das Managementhandbuch übernommen wurde. „Alles andere macht keinen Sinn.“

Die Mitarbeiter haben die Norm mit Spaß aufgenommen und möchten mehr.

Es ist nur ABEIT

Es ist nicht schwer, es ist nur Arbeit. Und mit unseren Prozessmodellen, Checklisten und Handbüchern läßt sich SPICE und die FuSi einfach umsetzen.

Wir integrieren Ihre Prozess und Werkzeuglandschaft, helfen bei der Toolauswahl (schon ab Level 1, aber erst recht ab Level 2 sind Tools vonnöten ist) und bringen das Ganze ins Leben.

Die Prozesstemplates in einem BPMN Werkzeug oder in Enterprise Architekt kann man sich auf der Webseite www.deutscher-mittelstand.com anschauen

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