Thelonious Monk, Charles Mingus und Rahsaan Roland Kirk waren drei radikale Individualisten und ausgegrenzte Gestalten, die abseits der Bühne nur zu einer gebrochenen, unvollkommenen, disharmonischen Kommunikation fähig waren: autistisch der eine (Monk), blind und krank der andere (Kirk), gewaltig und unersättlich der dritte (Mingus). Anhand von literarischen Skizzen, die August Zirner aus biographischen Quellen und Liner Notes zusammengestellt hat, erkundet der bekannte Bühnen-, Film- und Fernsehstar die Nahtstellen zwischen Sprache, Musik und Leben der drei Jazzmusiker. "Diagnose: Jazz" gewährt aber auch Einblicke in eine soziale Wirklichkeit der 1950er Jahre, die von Gewalt, Rassismus und dem starken Wunsch nach Erlösung geprägt war.
Von teils sehr komischen, teils ungeheuer tragischen Geschichten baut Zirner immer wieder Brücken zu den "Bright Moments" des Programms, in denen das musikalische Werk der drei Künstler in wunderschönen Interpretationen gewürdigt wird. Mit großer Virtuosität und Spielfreude präsentiert das "Spardosen-Terzett" im schnellen Wechsel zwischen Songs und Textpassagen Klassiker wie "Serenade to a Cuckoo" (Kirk), "Epistrophy" (Monk) und "Goodbye Pork Pie Hat" (Mingus), unterstützt von der Querflöte Zirners, der großes musikalisches Können beweist. In "90 bewegenden und mitreißenden Minuten" (WR) gelingen Zirner und dem "Spardosen-Terzett" eine perfekt inszenierte Geschichte des Jazz in Wort und Musik.
Eintritt: € 22,00.
Kartenvorverkauf: 0201/81 22-200, sowie online über www.schauspiel-essen.de
Zusatzinfos
August Zirner, Jahrgang 1956, wuchs in Urbana, Illinois, USA, als Sohn österreichischer Emigranten auf. In Wien zunächst Max Reinhardt Seminar, erstes Engagement am Volkstheater in Wien, danach Münchener Kammerspiele, Theater in der Josephstadt, Burgtheater Wien, Schauspielhaus Zürich und Salzburger Festspiele. Zudem zahlreiche hochkarätige TV- und Kinofilme, zuletzt "Eine einzige Tablette" (ARD-Zweiteiler). Im Jahr 2007 erhielt Zirner den Adolf-Grimme-Preis für das interkulturelle TV-Drama "Wut" (ARD). 2008 erhielt der deutsch-österreichische Kinofilm "Die Fälscher", in dem Zirner den jüdischen Arzt Dr. Klinger darstellt, den Oscar für den besten fremdsprachigen Film.
Das Spardosen-Terzett überzeugt seit 1989 mit kleiner Besetzung und großer musikalischer Originalität alle, die es bisher erlebt haben. Dreistimmig tragen sie ihre skurrilen, äußerst kurzweiligen Texte vor und überraschen dabei – zuletzt mit ihrem Album "Neues aus Vogelheim" (2006) – durch virtuose Musikalität. Bekannt wurde das Spardosen-Terzett auch durch gemeinsame Produktionen mit so verschiedenen Künstlern wie Wiglaf Droste, Ina Müller, Thomas Quasthoff und August Zirner. Rainer Lipski ist der Mann am Piano, Kai Struwe zupft den Kontrabass und Mickey Neher ist Taktgeber am Schlagzeug der "größten kleinen Kapelle der Republik". (Thomas Quasthoff)
Die Reihe "Jazz in Essen" wird realisiert in Kooperation mit dem Kulturbüro der Stadt Essen und gefördert von der Alfried Krupp von Bohlen und Halbach-Stiftung.
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