„Kommissar Brummi“ : Sicherheitspartnerschaft des neuen NRW Innenminister Reul (CDU) mit Polizei, Taxigewerbe und den Rastanlagen an der Autobahn

Schon wieder eine Show-Nummer? So kritisiert der Bund der Kriminalbeamten (BDK) die „Sicherheitspartnerschaft“ des neuen NRW Innenministers Reul (CDU) mit Polizei, Logistik- und Taxigewerbe und den Rastanlagen an der Autobahn. Aber auch die Betreiber der privaten Autohöfe neben der Autobahn reiben sich die Augen: Sollen jetzt Fahrer von 40 Tonnern Kneipenschlägereien in der Innenstadt melden – oder Taxifahrer auf den Parkplätzen entlang der Autobahn patrouillieren? Beides passt doch nicht zusammen.

Richtig ist, dass es gerade jetzt in der Vorweihnachtszeit eine explodierende Ladungskriminalität in den Ballungszonen an Rhein und Ruhr gibt. Große Logistikunternehmen untersagen es aktuell den Transporteuren von teuren Gütern im Großraum Duisburg, auf der Hollandlinie Venlo – Koblenz und auf der A2 nach Hannover auf den Autobahnparkplätzen zu halten oder gar zu übernachten.

Dabei wurde bisher (auch) von der Polizei das Planenschlitzen an LKW oft als Kleinkriminalität abgetan. In Wirklichkeit sind es jedoch fast immer systematische Erkundungstaten, mit denen die Organisierte Kriminalität die Ladung erkundet, dann die Absatzmöglichkeit als Hehlerware checkt und kurz darauf mit mehreren Helfern den halben LKW in minutenschnelle abräumt. Da geht kein LKW – Fahrer nachts mal eben raus und schaut nach dem Rechten. Versuchen LKW-Brummifahrer nach einem Planenschlitzer dann die Polizei auf einen Autobahnparkplatz zu rufen, dauert es oft Stunden bis diese kommt – es ist ja kein Ermittlungsdruck -oft wird dann auch noch eine Bearbeitungsgebühr von 30–55 € angedroht. Sicherheitspartnerschaft? Bisher retten sich viele LKW – Fahrer zur Übernachtung auf einen Autohof und melden erst da einen Schaden.

Auch deshalb rüsten viele Betreiber ihre Autohöfe jetzt mit viel Geld und Technik auf.
Herbert Quabach, Geschäftsführer der VEDA e.V., dem Branchenverband der Autohöfe: „Mehr Licht, mehr Videoaufzeichnung, geregelte Zufahrten, immer Personal und ein sicheres soziales Umfeld verdrängen die Beschaffungskriminellen und Versicherungsbetrüger fast vollständig weg von den gesicherten Premium-Parkplätzen der Autohöfe. Bei uns kann man jetzt deutlich ruhiger rasten und schlafen.“ Der Polizei können bei Bedarf exakte Videos von allen Bewegungen auf dem Parkplatz übergeben werden. Alle wichtigen Zonen, wie die Zu- und Ausfahrtsbereiche und die Fahrstreifen werden besonders überwacht, Kennzeichen und Fahrer sind auch in der Nacht gut erkennbar. Quabach: „Keine Waffen auf dem Autohof! Sicherheit bleibt Aufgabe der Polizei. Der Erfolg gibt uns aber recht: So gut wie keine Kriminalität mehr auf dem Hof. Die Zusammenarbeit mit der Polizei funktioniert.“ Das Bundesverkehrsministerium und das BAG haben schon reagiert: Ab Januar 2018 können sich deutsche Spediteure die Parkgebühren auf den rund 20 zertifizierten LKW – Parkplätzen zu 80% erstatten lassen.

Warum arbeiten dann die Ministerien in NRW nicht intensiver mit den Autohöfen zusammen?
Schaffen gemeinsam mehr gesicherte Parkplätze und sorgen für eine bessere Beschilderung der Autohöfe? Also doch nur eine Show-Nummer?

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