Drei Generationen an der Spitze

Drei Generationen Kögl in der Geschäftsführung, so stellt sich seit Neuestem das familiengeführte Unternehmen den Anforderungen der Zukunft und der Märkte. Mit Markus Kögl ist jetzt die dritte Generation zum Geschäftsführer berufen worden. Vater Manfred Kögl und Großvater und Firmengründer bleiben weiter in ihren Geschäftsführerpositionen.

Die Firma Kögl entwickelt und produziert in Bubesheim Betriebs- und Lagereinrichtungen sowie aufeinander abgestimmte Fahrzeugeinrichtungen. Alles wird am Firmenstandort in Deutschland gefertigt, ausgeliefert wird europaweit. Der 28-jährige Markus Kögl ist komplett für den Bereich der Flexmo-Fahrzeugeinrichtungen zuständig, wo das Wachstum in zweistelligem Bereich nach oben gehe. Außerdem betreute er die Baumaßnahmen der Lehrwerkstatt und des Sonderbaus und strukturierte im ganzen Unternehmen den Produktions- und Materialfluss um. Sein Werdegang führte ihn nach einer Ausbildung zum Feinwerkmechaniker Sonderbau zurück auf die Schulbank zum technischen Fachabitur in Ulm, dem ein Hochschulstudium für Produktionstechnik und Organisation in Ulm folgte. Studienbegleitende Praxiserfahrungen folgten bei Husqvarna Deutschland, wo der Student in die Produktentwicklung und Produktqualität für den Bereich Europa hineinschnupperte.

Schwerer Skiunfall änderte die Planungen

Eher als erwartet wurde Markus Kögl dann im elterlichen Betrieb gebraucht. Ein schwerer Skiunfall des Vaters führte vor knapp vier Jahren dazu, dass Markus Kögl nachts seine Bachelor-Arbeit fertig schrieb und tagsüber unternehmerische Entscheidungen eines 180-Mitarbeiter Betriebs traf, den großen Neubau des Bürogebäudes, der bereits in Gang war, managte und das 50-jährige Firmenjubiläum 2014 mit 500 Gästen vorbereitete. Wie in vielen Familienbetrieben liegt es an der jungen Generation das Unternehmen für die Zukunft fit zu machen. „Industrie 4.0, Arbeit 4.0, Digitalisierung sind nicht nur Schlagworte, da sind wir schon mittendrin“, sagt Markus Kögl. Man müsse den Kunden Lösungen anbieten und sie, zusammen mit langjährigen und neuen Mitarbeitern begeistern und zu Fans der Marke Kögl machen.

Eine große Herausforderung sieht Markus Kögl darin, neue Mitarbeiter, allesamt Mitglieder der Generation Z, und bestehende Mitarbeiter zusammenzuführen und im Unternehmen zu halten: „Die Schulabgänger haben eine ganz andere Denkweise, sind mit Tablet, Smartphone und der ganzen digitalen Technologie groß geworden und können sich ihren Beruf wirklich aussuchen.“

Klassische Werkbank hat ausgedient

Während Markus Kögl in erster Linie Geschäftsführer für den Bereich Betriebswirtschaft und Technik ist, liegt der ganze kaufmännische Part, die Neuentwicklungen, der Vertrieb, aber auch die Großinvestitionen und das große Feld der Betriebseinrichtungen mit ihren Werkbänken, Werkzeugschränken und Systemarbeitsplätzen in den Händen von Manfred Kögl. „Die klassische Werkbank von früher hat ausgedient. Heute kommt es auf Ergonomie, hoch technisierte Beleuchtung, Vernetzung mit PC oder Tablet, Leitfähigkeit und vieles mehr an“, sagt Manfred Kögl. In Bubesheim werden viele Sonderlösungen gebaut. „Ich schätze 15 Prozent. Wir haben eine eigene Maschine, vier Schweißerei-Mitarbeiter und sechs Konstrukteure, die nur diese Null-Serien betreuen“, so Manfred Kögl. „Unsere Auftragsbücher für das erste Quartal 2018 sind randvoll“, blickt er optimistisch in die Zukunft.

Seniorchef Adolf Kögl ist mit seinen 81 Jahren immer noch jeden Tag im Betrieb und informiert sich über neueste Entwicklungen. „Er hat die Nachfolge-Generationen im Blick und widmet sich gerne steuerlichen Themen“, erzählt Manfred Kögl.

Mit dem Eintritt von Markus Kögl in die Chefetage sind die bei Kögl seit Jahrzehnten gewahrten Familienwerte mit flacher Hierarchie, partnerschaftlichem Miteinander, Fairness und Ehrlichkeit auch künftig möglich. Seine Arbeitszeit beschreibt der sympathische Juniorchef als „flexibel“ und meint damit „von in der früh um sieben bis abends in die Nacht hinein“.

Einen festen Platz hat im vollen Terminkalender aber nach wie vor der Sport. Nicht mehr das zeitintensive und an feste Zeiten gebundene Handball-Spiel, wo Markus Kögl beim VfL Leipheim und VfL Günzburg als Rechts- und Linksaußen torgefährlich agierte, sondern mehr zeitlich flexibler Sport wie Fitnesstraining, Skifahren oder auch Golfen.

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