Das ergebnisoffen und lösungsunabhängig eingeholte Experten-Echo wirft vielseitige und spannende Sichten auf das Thema „Process Mining“. Auch Anbieter von Process-Mining-Lösungen werden in die Pflicht genommen …
Benjamin Aunkofer, Data Scientist bei DATANOMIQ und Gründer des Data Science Blogs – einer der bekanntesten Process-Mining-Experten – erklärt, was Process Mining im ursprünglichen Sinne ist und was es Unternehmen verspricht: "Process Mining ist ein recht neuer Enabler für Prozessmanagement, Audit und Forensik und eine Analysemethode, die besonders nahe am Business läuft. Oft als Tool missverstanden, ist Process Mining eine Tool-unabhängige Methodik, tatsächliche Prozesse aus Daten heraus zu rekonstruieren und auf bestimmte Ereignismuster oder generelle Schwachstellen hin zu analysieren. Daraus folgt eine hohe Ergebnisorientiertheit dieser Art der Datenanalyse. Neben der Prozesstransparenz erleben die Unternehmen – aus meiner Erfahrung – auch eine erhöhte Datentransparenz, quasi als positiven Nebeneffekt."
Markus Starke, Managementberater für Transformation, Organisation und Prozesse erklärt, dass in Process Mining sehr viel Potenzial steckt, das in der Wirtschaft noch nicht entsprechend ausgeschöpft wurde und erklärt diverse Anwendungsszenarien: „Obwohl sich bereits zahlreiche Anbieter mit sehr fortgeschrittenen Lösungen und starkem Wachstum am Markt etabliert haben, werden die Möglichkeiten des Einsatzes von Process Mining bislang von der Wirtschaft weniger stark wahrgenommen als z. B. die von Robotic Process Automation/RPA. In den typischen Anwendungsbereichen des Process Mining steckt aber sehr viel Potenzial, das sich mit strategischen und strukturellen Anforderungen der meisten Unternehmen deckt. Durch projektspezifische Analysen mit Process Mining können Schwachstellen und Optimierungspotenziale deutlich genauer und häufig mit weniger Personaleinsatz bestimmt werden als mit herkömmlichen Methoden. Dabei können auch bislang gar nicht beachtete Zusammenhänge zwischen Systemen und Organisationseinheiten aufgedeckt und ausgewertet werden. Insbesondere die Klärung komplexer zeitlicher Abhängigkeiten oder Unregelmäßigkeiten wird durch Process Mining wesentlich erleichtert. Somit kann eine deutlich detailliertere und stärker validierte Grundlage für das Redesign von Prozessen und deren Digitalisierung – z. B. mit RPA – geschaffen werden. In vielen Bereichen gilt weiterhin: If you can’t measure it, you can’t improve it. Innerhalb von Transformationen kann Process Mining die Bewertung der bisherigen Umsetzung und deren Schwachstellen unterstützen, um entsprechende Gegenmaßnahmen zu ergreifen bzw. das Continuous Improvement zu gewährleisten. Laufendes Controlling mit Hilfe von Process Mining wiederum kann unter anderem beim Management von Service Prozessen – egal ob im Kundendienst oder bei den internen HR oder IT Services – eine andere Perspektive darstellen als "klassische" Business Intelligence. Idealerweise kann mit Process Mining hier nicht nur erkannt werden, was nicht funktioniert hat, sondern auch, was die zugrundeliegende Ursache ist. Ein sehr klarer Trend ist das Zusammenwachsen von Process Mining mit anderen Methoden und Technologien wie RPA, Workflow und Case Management, wodurch Process Mining von einem reinen Analyseansatz zum logischen Bestandteil jeder Transformation wird. Auch wenn die Verfügbarkeit und Verwendbarkeit der Daten immer eine Herausforderung darstellt, wird Process Mining in absehbarer Zeit zum Standardrepertoire gehören. Diese Entwicklung wird durch die einfache Anwendbarkeit der Tools und die sehr schnell verfügbaren und visualisierten Ergebnisse unterstützt.
Konstantin Krehl, Business Process Architect mit mehrjähriger Beratungserfahrung, sieht die Entwicklung von Process Mining als Insel-Lösung hin zu einem ganzheitlichen Zusammenwachsen mit anderen Technologien, z. B. mit IoT- und BI-Anwendungen, immer mehr im Kommen: „Kurz gesagt bin ich der Meinung, dass sich der Fokus von Process Mining von einzelnen Verbesserungsinitiativen, welche durch Analysten mit Spezialwissen durchgeführt werden, hin zu operativer Prozessunterstützung durch AI-Systeme wandeln wird. Diese Systeme werden selbstständig Prozessabweichungen erkennen und Alarme auslösen. Das Anwendungsgebiet wird sich dabei von klassischen Prozessen wie Procure2Pay und Order2Cash durch IoT-Anwendungen deutlich verbreitern und Process-Mining-Algorithmen werden ihren Weg in Standard (Business Intelligence) Tools finden.“
Prof. Dr. Till Becker, Head of Junior Research Group der Universität Bremen, sieht Process Mining auch in kleineren und mittelständischen Unternehmen: „Process Mining wird in Verbindung mit Industrie 4.0 und dem Internet der Dinge in Zukunft immer mehr an Bedeutung gewinnen. Die Verschmelzung der digitalen mit der physischen Welt erleichtert die Einführung von Process Mining in Unternehmen aufgrund der allgegenwärtigen Datenverfügbarkeit. Process Mining hat damit das Potenzial, in Form von standardisierten Anwendungen auch in kleinen und mittelständischen Unternehmen dauerhaft einen echten Mehrwert hinsichtlich der Prozesstransparenz und -optimierung zu bieten.“
Dr. Milton Virgílio Fernandes, Assistant Manager der KPMG AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft mit mehrjähriger Process-Mining-Erfahrung räumt dem Thema Process Mining mit seinem Statement zum Jahr 2018 einen hohen Stellenwert ein: „Im Windschatten des großen Treibers Digitalisierung dürfte sich Process Mining im Jahr 2018 als diagnostische Business-Intelligence-Technologie in den Konzernen und in vielen Unternehmen Europas etablieren sowie in Nordamerika präsenter werden. Unternehmen wie auch Beratungshäuser, die sich noch nicht mit diesem Thema auseinandergesetzt haben, riskieren, im globalen Wettbewerb zurückzufallen.“
Dr. Alexander Lübbe, Experte für Prozessmanagement (als Forscher, Software-Entwickler, Trainer, Management-Berater und Analyst), nimmt vor allem die Anbieter von Process Mining in die Pflicht: „Für 2018 sehe ich die Hersteller in der Pflicht, mehr Integration zu liefern und damit den Einstieg in das Process Mining noch einfacher zu machen.“
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