„In dieser Oper sind Sachen, um die Sie Gluck und Mozart beneiden müssten.“ Was Ludwig Tieck in einem Brief an Weber über dessen „Euryanthe“ schrieb, hat bis heute nicht seine Gültigkeit verloren. Völlig zu Unrecht fristet die Oper ein Schattendasein im Vergleich zum „Freischütz“, Grund ist einzig und allein das etwas peinliche Libretto, das mit seinen unglaubwürdigen, abenteuerlichen und sprachlich z.T. unfreiwillig komischen Wendungen die Musik in Misskredit bringt.
Die konzertante Aufführung bietet die Möglichkeit, von den Absurditäten der Handlung ganz abzusehen und sich allein der Musik hinzugeben. Dass diese Musik von außerordentlicher Qualität ist, daran bestand nie ein Zweifel. Weber eröffnet hier ganz neue Bereiche der musikalischen Charakterisierung. Die Mittel, die er dabei einsetzt, sind kühn und zukunftsweisend. Der Orchestersatz besticht durch seinen Farbenreichtum und seine Brillanz. Ohne die „Euryanthe“ ist das Werk Richard Wagners nicht zu denken, vor allem der „Lohengrin“ verdankt Webers Oper viel.
Marek Janowski, der sich immer wieder vehement für diese Oper einsetzt, hat sie bereits in Dresden produziert. 1974 entstand mit der Sächsischen Staatskapelle eine legendäre Schallplattenaufnahme (EMI), u.a. mit Jessye Norman und Nikolai Gedda, die Maßstäbe gesetzt hat. Nun kehrt er mit diesem Werk nach Dresden zurück und wird mit der Dresdner Philharmonie den Farbenreichtum, die Klangfülle und die vielfach gerühmte Instrumentationskunst der „Euryanthe“ zum Konzerterlebnis werden lassen.
Tickets ab 18 Euro (Schüler/Studenten: 9 Euro) im Ticketservice im Kulturpalast (ticket@dresdnerphilharmonie.de / www.dresdnerphilharmonie.de / 0351 – 4 866 866) und an der Abend-/Tageskasse.
Programm
19. JAN 2018, FR, 19.30 Uhr
21. JAN 2018, SO, 18.00 Uhr
KULTURPALAST
„Euryanthe“
Oper konzertant
Carl Maria von Weber
„Euryanthe“ op. 81 (1823)
Große romantische Oper in drei Aufzügen
Dichtung von Helmina von Chézy
Marek Janowski, Dirigent
Emily Magee, Sopran (Euryanthe von Savoyen)
Catherine Foster, Sopran (Eglantine von Puiset)
Christian Elsner, Tenor (Adolar, der Graf zu Nevers)
Steven Humes, Bass (König Ludwig)
Egils Silins, Bass (Lysiart, der Graf zu Forest)
MDR Rundfunkchor Leipzig
Dresdner Philharmonie
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