Dazu erklärt Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt:
„Der nachhaltige Umgang mit den Tieren bei der Produktion tierischer Nahrungsmittel ist eine der zentralen Herausforderungen unserer Zeit. Nutztierhaltung ist unter verschiedenen Gesichtspunkten für die weitere Entwicklung der Bevölkerung bedeutsam. Der Ernährungsstatus der Menschen, der wirtschaftliche Wohlstand ländlicher Regionen und die Auswirkungen von Klima und Umwelt sind nur einige Faktoren, die in einen gerechten Interessenausgleich zu bringen sind. Ein weiterer wesentlicher Punkt ist die Tiergesundheit und ihre wechselseitige Abhängigkeit mit der menschlichen Gesundheit. Dies wird insbesondere bei Zoonosen und bei der Problematik der Antibiotikaresistenzen deutlich. In unserem Abschlusskommuniqué haben wir daher beschlossen, uns weltweit verstärkt gegen den unnötigen Einsatz von Antibiotika zur Wachstumsförderung in der Tierhaltung einzusetzen. Auch wollen wir die Tierhaltung ressourcenschonender ausgestalten. Es müssen standortgerechte, regional angepasste Lösungen gefunden werden. Schlüssel zum Erfolg für die Weiterentwicklung der Tierhaltung zu einem nachhaltigen und effizienten Wirtschaftszweig sind insbesondere moderne Produktionstechnik, neue Technologien und Know-How-Transfer .
Der Tierhaltung kommt auch bei der Erreichung der Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 der Vereinten Nationen eine besondere Bedeutung zu. Das gilt insbesondere für das sog. SDG 2, das zum Ziel hat den Hunger zu beenden, Ernährungssicherheit und eine bessere Ernährung zu erreichen und nachhaltige Landwirtschaft zu fördern. Mit dem Kommuniqué, das wir heute verabschieden, setzen wir uns dafür ein und leisten gleichzeitig unseren Beitrag zur Umsetzung der Agenda 2030.“
Hintergrund:
Die Berliner Welternährungskonferenz, das Global Forum for Food and Agriculture (GFFA), findet in diesem Jahr zum zehnten Mal statt. Sie hat ihren politischen Höhepunkt in der Berliner Agrarministerkonferenz – dem weltweit größten Agrarministertreffen. Auf Einladung des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft diskutieren Landwirtschaftsministerinnen und -minister aus der ganzen Welt zentrale Zukunftsfragen der globalen Land- und Ernährungswirtschaft. In diesem Jahr steht es unter dem Motto „Die Zukunft der tierischen Erzeugung gestalten – nachhaltig, verantwortungsbewusst, leistungsfähig.“
In ihrem Abschlusskommuniqué bekräftigen die Landwirtschaftsministerinnen und -minister ihren Willen zum nachhaltigen Umgang mit der Tierhaltung und treten für eine verantwortliche und leistungsfähige tierische Produktion ein. Gleichzeitig identifizieren sie vier zentrale Herausforderungen, die miteinander in Ausgleich zu bringen sind: Ernährungssicherung, Verbesserung der Existenzgrundlagen, Schutz von Ressourcen, Klima und Umwelt sowie Verbesserung von Tiergesundheit und Tierwohl. Mit dem Beschluss des Abschlusskommuniqués verpflichten sich die teilnehmenden Landwirtschaftsministerinnen und -minister, die Umsetzung der Agenda 2030 aktiv zu unterstützen.
Zum Abschluss der Berliner Agrarministerkonferenz überreichte Bundesminister Christian Schmidt das Abschlusskommuniqué an die Generaldirektorin der Weltorganisation für Tiergesundheit (OIE), Monique Eloit, und den Generaldirektor der Landwirtschaftsorganisation der UN (FAO), José Graziano da Silva.
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