Witold Lutosławskis in den Jahren 1941 bis 1947 geschaffene 1. Sinfonie, die noch den viersätzigen Aufbau sowie die „klassische“ motivische Arbeit aufweist, wurde 1948 in Katowice uraufgeführt und wurde sofort heiß diskutiert. Während die einen das Werk als erste eigenständige Sinfonie seit den Tagen Szymanowskis bezeichneten und Lutosławskis Ausdruckspalette lobten, befanden andere, dass hier viele hervorragende Details in einem Wust von „handwerklicher“ Kunstfertigkeit und polyphoner Unübersichtlichkeit „untergingen“. 1949 wurde das Werk sogar wegen seines „Formalismus“ auf die „Schwarze Liste“ der kommunistischen Machthaber gesetzt und erst 1955 wiederaufgeführt, zu einem Zeitpunkt, als der Komponist stilistisch schon längst in „moderneren“ Sphären zu Hause war. Heute gilt seine Sinfonie Nr. 1 als „traditionell“, was ihre Modernität und musikalische Ausdrucksvielfalt keinesfalls in Frage stellt.
In seinen späteren Werken vom Impressionismus und vom Folklorismus Bartoks und Strawinskys beeinflusst, stand Szymanowski in den Werken seiner ersten Schaffensperiode deutlich unter der Wirkung Alexander Skrjabins und der deutschen Spatromantik. Das gilt zum Teil auch noch für das im Sommer und Herbst 1916 geschriebene 1. Violinkonzert op. 35, wenngleich hier schon impressionistische Stimmungen von hoher Poesie Vorrang besitzen (inspirieren ließ sich Szymanowski durch das symbolistische Gedicht Noc Majowa (Maiennacht) des polnischen Dichters Tadeusz Micinski (1873-1918)). Das dem polnischen Geiger Pawel Kochanski gewidmete Konzert sollte zunächst Anfang 1917 in St. Petersburg zur Uraufführung gelangen, doch verhinderten die Zeitereignisse das Vorhaben. So erklang das Werk erst am 1. November 1922 in Warschau. Heute gehört es zu den populärsten „modernen“ Konzerten der Violinliteratur.
Claude Debussys „Images pour Orchestre“ stellen gewissermaßen die programmatische Klammer für die beiden impressionistisch inspirierten ersten Werke dar. Als Meister der Klangmalerei schuf er hier Stimmungs-„Bilder“, die an impressionistische Gemälde erinnern und mit ihrer klanglichen Vielfarbigkeit und originellen Instrumentation zu den beliebtesten Werken Debussys gehören.
Lisa Batiashvili
wurde als „Künstlerin des Jahres 2017“ der Gramophone Classical Music Awards nominiert. Die vom Publikum und von Kollegen für ihre Virtuosität und ihr „tiefgründiges Einfühlungsvermögen“ (Financial Times) gerühmte georgischstämmige Violinistin, die seit 25 Jahren in Deutschland lebt, hat enge und beständige Beziehungen zu einigen der weltbesten Orchester aufgebaut, darunter zur New York Philharmonic, der Staatskapelle Berlin, den Berliner Philharmonikern, dem Tonhalle-Orchester Zürich, dem Chamber Orchestra of Europe und dem London Symphony Orchestra. Von Musical America wurde ihr die Auszeichnung „Instrumentalist of the Year 2015“ verliehen. 2019 wird Lisa Batiashvili Künstlerische Leiterin der Audi Sommerkonzerte in Ingolstadt.
Ihr wurden zwei ECHO Klassik Awards, der MIDEM Classical Award, der Choc de l’annee, der Accademia Musicale Chigiana International Prize, der Schleswig-Holstein Musik Festival Leonard Bernstein Award und der Beethoven Ring Bonn verliehen.
Lisa Batiashvili lebt in München und spielt eine Joseph Guarneri del Gesu Violine aus dem Jahre 1739, eine großzügige Leihgabe eines privaten Sammlers in Deutschland.
Lisa Batiashvili tritt im Rahmen der Ostertournee 2018 bereits zum zweiten Mal nach 2009 mit dem Gustav Mahler Jugendorchester auf.
Tickets für 20 Euro (Schüler und Studenten : 9 Euro) können im Ticketservice der Dresdner Philharmonie und an der Tageskasse erworben werden.
Programm
8. April 2018, Sonntag, 11.00 Uhr
KULTURPALAST
Europa zu Gast
Das europäische Spitzen-Jugendorchester im Kulturpalast
Witold Lutosławski: Symphonie Nr. 1
Karol Szymanowski: Violinkonzert Nr. 1 op. 35
Claude Debussy: Images pour orchestre
Lorenzo Viotti, Dirigent
Lisa Batiashvili, Violine
Gustav Mahler Jugendorchester
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