Wichtig sei, so der Kammerpräsident weiter, wie es weitergehen wird. Und da sind die Betriebe zwischen Rhein und Odenwald, zwischen Laudenbach und Sinsheim positiv gestimmt. Jöst verwies auf eine gute Auftragslage und eine hohe Auslastung der Betriebe. Angesichts der boomenden Konjunktur habe sich auch die Umsatzlage gegenüber dem Vorjahr entspannt.
„Das große Problem des Handwerks ist und bleibt aktuell der Fachkräftemangel, was sich auch bei der Entwicklung der Beschäftigten bemerkbar machte“, so Jöst. Zwar hätten 8,7 Prozent der Betriebe neue Mitarbeiter eingestellt, zugleich verkleinerte sich die Personaldecke bei 6,6 Prozent der befragten Betriebe. 84,7 Prozent konnten ihren Mitarbeiterstamm halten. Auch zu Beginn des Jahres sei wieder Geld für Maschinen und Ausrüstung in die Hand genommen worden. „Und sogar 27,9 Prozent der Befragten haben ihr Budget erhöht“, erläuterte Jöst die Zahlen.
Der Ausblick auf die kommenden Monate gestalte sich für das Handwerk positiv, so Jöst weiter. Denn mehr als die Hälfte der Befragten (54,5 Prozent) geht von einer verbesserten Geschäftslage aus und 43,2 Prozent rechnen mit einem Fortbestand ihrer derzeit guten Geschäftslage. Optimistisch ist das Handwerk auch bei den Aufträgen gestimmt. Denn knapp die Hälfte der Befragten (48,4 Prozent) rechnen mit Auftragssteigerungen, nur 1,6 Prozent befürchten Rückgänge. Auch bei der Umsatzentwicklung überwiegt Optimismus, denn drei von fünf Betrieben (69,8 Prozent) erwarten Umsatzsteigerung und nur 1,4 Prozent Rückgänge. 28,8 Prozent erwarten stabile Umsätze.
Die Geschäftslage in den einzelnen Handwerksgruppen wurde sehr unterschiedlich beurteilt. Die besten Ergebnisse erzielten die Gesundheitsbranche, das Ausbauhandwerk, der gewerbliche Bedarf und das Kfz-Gewerbe, im Mittelfeld lagen das Nahrungsmittelhandwerk und das Bauhauptgewerbe, das Schlusslicht bildete die Dienstleistungsbranche. Die meisten Konjunkturoptimisten befinden sich derzeit im Ausbau- und Bauhauptgewerbe, auch die Dienstleistungsbranche und die Nahrungsmittelbranche sind im Aufwind, ordentliche Erwartungsindizes erzielten das Kfz-Gewerbe und der Gewerbliche Bedarf, schlechtere Einschätzungen meldete die Gesundheitsbranche.
Präsident Jöst verwies zum Abschluss seines Berichts darauf, dass viele Betriebe das Thema „Digitalisierung“ als Herausforderung der Zukunft sehen und damit als Chance für den eigenen Betrieb. „Bei diesem Thema wie auch bei der Fachkräftefindung und –sicherung wird die Kammer ihre Mitgliedsbetriebe noch gezielter unterstützen. Denn die Kammer baut ihr Beratungsangebot aus“, betonte Jöst und erläuterte, dass eine Personalberaterin bereits im Einsatz ist und im Mai ein Technologieexperte seine Arbeit aufnehmen wird. „Hier rechne ich mit zusätzlichen Impulsen bei den Betrieben, damit die Stimmung auf Dauer gut bleibt“, so Jöst abschließend.
Anmerkung:
Den angesprochenen ausführlichen Bericht zur Konjunktur in der Region Rhein-Neckar-Odenwald inklusive Grafiken finden Sie auf der Homepage der Kammer unter Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald/Über uns/Zahlen Daten Fakten/Konjunktur.
Das Handwerk ist mit seinen kleinen und mittleren Betrieben das Herz des Mittelstandes und der deutschen Wirtschaft. Im Bezirk der Handwerkskammer Mannheim Rhein-Neckar-Odenwald mit den Stadtkreisen Mannheim und Heidelberg und den Landkreisen Rhein-Neckar und Neckar-Odenwald sind mehr als 12.400 Betriebe mit 85.900 Beschäftigten und einem Umsatz von mehr als 6,2 Milliarden Euro im Handwerk tätig.
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