Der Präsident der Hochschule, Jens Hermsdorf, führte in seiner Begrüßung aus, dass Fakten der Antidiskriminierungsstelle des Bundes, wie die Tatsache, dass mindestens die Hälfte der Frauen in Deutschland in ihrem Arbeitskontext einmal einer Handlung ausgesetzt sind, die unter die Definition von sexualisierter Belästigung fällt, keine guten Ergebnisse sind. Und dass diese Übergriffe in allen gesellschaftlichen Bereichen und Berufszweigen zu finden sind, macht diese Thematik so dringend. Das heißt auch, dass Hochschulen keine Ausnahme sind. Im Gegenteil, die #metoo-Debatte macht deutlich, dass es sich um ein gesamtgesellschaftliches Problem handelt. Das bedeutet, dass Intoleranz und Diskriminierung nicht an Grenzen haltmachen, auch nicht an einer Hochschule.
Keiko Kirihara betonte, dass diese Veranstaltung der Einstieg in ein Gesamtkonzept der Hochschule sei, das auf psychologische und physiologische Selbstverteidigung abhebt und die bereits erfolgreich etablierten Strukturen systematisch erweitern soll.
Wissen macht handlungsfähig
Gute Informationen und das Wissen um Fakten und Unterstützungsangebote machen den Menschen in Krisensituationen handlungsfähiger. Deshalb hatte die Hochschule sich um zwei Referentinnen bemüht, die sich beruflich mit dieser Thematik befassen und aufklären und berichten können. Zum einen referierte die Opferschutzbeauftragte des Polizeipräsidiums Mainz. Christina Möller gab einen guten Einblick in ihre Arbeit und die rechtlichen Vorgehensmöglichkeiten. Sie skizzierte Handlungsmöglichkeiten und Maßnahmen für Betroffene und Angehörige und konnte ganz konkret mit Informationsmaterial und Handlungsanweisungen erste Verhaltensweisen sowohl für Betroffene als auch für Angehörige aufzeigen.
Regina Mayer von der Beratungsstelle Frauennotruf, Fachstelle gegen sexualisierte Gewalt, sprach als Interessensvertreterin betroffener Frauen. Als langjährig Beratende konnte Regina Mayer das breite Spektrum von möglichen Folgen aufgrund sexualisierter Gewalt aufzeigen. Was unberechenbar bleibt, sind die Traumafolgeschäden, die sich individuell ganz unterschiedlich und zu verschiedenen Zeitpunkten manifestieren.
Was eine Institution leisten kann, worauf jede und jeder Einzelne achten kann, um präventiv für ein gelingendes Miteinander zu sorgen, waren die spannenden Punkte, die am Ende gemeinsam diskutiert wurden. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern wurde schnell bewusst, dass dieses Thema an der Hochschule durch weitere Aktionen der Gleichstellungsbeauftragten lebendig gehalten werden soll.
Hochschule Worms
Erenburgerstraße 19
67549 Worms
Telefon: +49 (6241) 509-0
Telefax: +49 (6241) 509-222
http://www.hs-worms.de
Kommunikation und Beratung
Telefon: +49 (6241) 509-452
Fax: +49 (6241) 509-222
E-Mail: dhoppe@hs-worms.de