FWD – Was ist das?
Im Freiwilligen Wehrdienst können die Teilnehmer in der sogenannten „Laufbahn der Mannschaften“ die Bundeswehr zunächst ohne längere Bindung kennenlernen.
Bundeswehr als Arbeitsplatz?
Mehr als 260.000 Menschen in Deutschland arbeiten bei der Bundeswehr. Davon dienen fast 180.000 als Soldaten, hinzu kommen 85.000 zivile Mitarbeiter. Offensichtlich ist die Bundeswehr als Arbeitsplatz für viele interessant. So bewarben sich 2017 rund 125.000 Männer und Frauen bei der Bundeswehr, genommen wurde nur jeder Vierte. Damit ist die Bundeswehr im Vergleich zu anderen Branchen in einer komfortablen Situation. Im Handwerk bekommen einige Betriebe beispielsweise nicht eine einzige Bewerbung, andere müssen jeden Kandidaten akzeptieren. Am Freiwilligen Wehrdienst haben aber immer weniger Schulabgänger Interesse. Die Bewerberzahlen sinken seit der Aussetzung der Wehrpflicht.
Wer kann sich bewerben?
Bewerben können sich alle jungen Männer und Frauen, die die Vollzeitschulpflicht erfüllt haben, also in der Regel neun Jahre die Schule besucht haben, mindestens 17 Jahre alt sind und die deutsche Staatsbürgerschaft besitzen. Wer während der Bewerbungsphase noch nicht volljährig ist, benötigt außerdem das Einverständnis der Eltern oder erziehungsberechtigten. Darüber hinaus sollten die Bewerber laut Bundeswehr teamfähig, durchsetzungsstark und körperlich fit sein.
Das Auswahlverfahren
Nicht jeder Bewerber wird genommen! Vor dem eigentlichen Bewerbungsverfahren steht ein persönliches Gespräch mit einem Karriereberater oder einer Karriereberaterin der Bundeswehr. Auf Basis der Voraussetzungen und Fähigkeiten der Bewerber, aber auch aufgrund des Bedarfs der Streitkräfte werden den Bewerbern militärische Tätigkeiten und Einheiten vorgestellt. Nachdem dann tatsächlich Bewerbungsunterlagen im Karrierecenter der Bundeswehr vorliegen, werden die Kandidaten zum Auswahlverfahren eingeladen. Dieses umfasst eine medizinische Untersuchung, ein computergestütztes Testverfahren und ein Bewerbungsgespräch. Ist ein Bewerber oder eine Bewerberin geeignet, wird in einem Einplanungsgespräch die konkrete Tätigkeit festgelegt. Dabei stehen die Teilstreitkräfte Heer, Luftwaffe und Marine oder ein Organisationsbereich wie der Sanitätsdienst, die Streitkräftebasis oder der Cyber- und Informationsraum zur Auswahl.
Wie lange muss man sich verpflichten?
Bewerber haben die freie Auswahl zwischen sieben bis maximal 23 Monate. Die Dauer der Probezeit beträgt sechs Monate. Innerhalb dieses Zeitraums können Teilnehmer jederzeit problemlos den Dienst ohne Angabe von Gründen beenden.
Was sind die Aufgaben?
In der Grundausbildung lernen und trainieren die die Teilnehmer, was man als Soldatin oder Soldat wissen und beherrschen muss: Dazu gehören unter anderem eine Sanitätsausbildung, die Waffen- und Schießausbildung sowie politische Bildung – und Sport. Dann werden die Teilnehmer im Dienst gemeinsam mit Zeit- und Berufssoldaten, Beamten und zivilen Arbeitnehmern eingesetzt. Auslandseinsätze werden realistisch erst ab einer Wehrdienstdauer von mindestens 15 Monaten. Zwar geben Bewerber ab einer Dauer von 12 Monaten eine Erklärung für die Auslandseinsätze ab, aber auch nach Ablauf der Probezeit können sie sich auf Antrag von diesen Einsätzen entbinden lassen.
Die Vergütung
Der freiwillige Wehrdienst wird natürlich vergütet. Verglichen mit anderen Ausbildungsvergütungen nicht einmal schlecht: Der Wehrsold plus Wehrdienstzuschlag beträgt ab dem ersten Dienstmonat 27,91 Euro pro Tag und erhöht sich bis zum 19. Dienstmonat auf 40,21 Euro pro Tag.
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