Die Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis drehen vor allem bei der Grundsteuer B an der Steuerschraube, um die Kommunalfinanzen zu sanieren. Das zeigt die Zusammenstellung der Realsteuer-Hebesätze 1990-2018 von IHK NRW – Die Industrie- und Handelskammern in NRW. Demnach haben elf von 19 Kommunen im Rhein-Sieg-Kreis die Grundsteuer B von 2017 auf 2018 erhöht. Die Gewerbesteuer-Hebesätze wurden in sieben Kommunen von 2017 auf 2018 erhöht. In der Bundesstadt Bonn blieben die Hebesätze stabil (Gewerbesteuer 490 vH, Grundsteuer B 680 vH). „Unternehmen sind von den Steuererhöhungen in vielen Kommunen doppelt betroffen durch Gewerbesteuer und Grundsteuer B“, sagt Detlev Langer, Bereichsleiter Recht der IHK Bonn/Rhein-Sieg: „Generell stellen wir einen Trend zu Steuererhöhungen bei der Grundsteuer B fest. Diese Steuererhöhungen treffen die Wirtschaft wie auch den Bürger.“ Leider könne auch keine Entwarnung bei den Kommunalfinanzen gegeben werden. Langer: „Sollten die Zinsen wieder anziehen, dürften viele Kommunen ernste Probleme bekommen. Ausgabenreduzierungen und Synergien sind weiter notwendig, wir müssen uns aber auch in NRW ergebnisoffen mit der Kommunalfinanzierung befassen.“
Bei der Grundsteuer B liegen die Hebesätze in Siegburg (790 vH), Bad Honnef (730 vH) und Neunkirchen-Seelscheid (645 vH) am höchsten, Sankt Augustin kommt mit 490 vH aus. Bei der Gewerbesteuer sind die Sätze in Siegburg (515 vH), Neunkirchen-Seelscheid (506 vH), Rheinbach (505 vH) und Troisdorf (500 vH) am höchsten, am niedrigsten liegen sie in Bad Honnef (428 vH), Wachtberg (440 vH) sowie Much, Niederkassel und Ruppichteroth (je 450 vH).
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