Bei Müllsammelaktionen der Jugendherbergen Warnemünde und Prora wurden innerhalb von zwei Stunden rund 100 Kilo Strandmüll gesammelt.
Gäste informierten sich unter anderem am Stand der EUCC-D über die sogenannte Plastikdiät der Jugendherberge Warnemünde. In diesem aktuellen Projekt des DJH-Landesverbandes MV und der EUCC-D wird unter anderem der Müllverbrauch der Jugendherberge über einen längeren Zeitraum untersucht und Maßnahmen zur Vermeidung entwickelt. Auch wird ein Konzept entwickelt, wie Gäste der Jugendherberge für das Thema Müllvermeidung sensibilisiert werden können. Das Projekt wird in Kooperation mit der EUCC-D durchgeführt und durch das Landesamt für Umwelt, Naturschutz und Geologie (LUNG M-V) als Maßnahme der Umweltbildung, -erziehung und -information von Vereinen und Verbänden gefördert sowie durch die Norddeutsche Stiftung für Umwelt und Entwicklung aus Erträgen der Lotterie „Bingo! Die Umweltlotterie". „Interessant war, dass viele Gäste schon über Probleme wie zum Beispiel Mikroplastik im Meer bescheid wussten, oft fiel der Satz ‚da kommt ja gerade ganz oft was im Fernsehen drüber‘. Anscheinend rückt das Thema näher in die breite Öffentlichkeit. Das ist natürlich toll zu merken! Es landen aber immer noch 6 Millionen Tonnen Plastik jährlich im Meer, bis ein tatsächliches Bewusstsein geschaffen ist und Müllvermeidung Alltag wird braucht es eben eine lange Zeit.", sagte Maria Posern, Priojektassistentin bei der EUCC-D, die aktuell die Datenerfassung für die Plastikdiät vornimmt.
Weiterhin konnten Besucher spielerisch ihr Bewusstsein für das Thema Meeresmüll und Müllvermeidung schärfen: Beim interaktiven Workshop „Kein PlastikMeer" der Umweltjugendherberge Prora mussten große und kleine Gäste erraten, wie lange zum Beispiel eine Aludose oder eine PET-Flasche brauchen, bis sie im Meer abgebaut sind. „Das Spiel ist ja eigentlich für Schulklassen, also Kinder, aber es war total schön zu sehen, wie sich immer mehr Erwachsene um den Stand gedrängt haben", so die Auszubildende des DJH-Landesverbandes Christin Karpa. „Die waren einfach selber so überrascht, dass zum Beispiel eine Windel 450 Jahre brauch, bis sie wirklich weg ist und wollten dann mehr über das Thema wissen." Seinen krönenden Abschluss fand der Tag in einer gemeinsamen Müllsammelaktion von DJH-MV, BUND, EUCC-D und dem NABU (Naturschutzbund Deutschland e.V.) am Strand von Warnemünde. Gemeinsam mit rund 60 Teilnehmern wurden in 1,5 Stunden über 40 Kilo Müll gesammelt. Zudem gab es am Nachmittag Grüße und Erfolgsmeldungen aus der Jugendherberge Prora auf der Insel Rügen: Bei einer Müllsammelaktion am Naturstrand hinter der größten Jugendherberge des Landes sammelten 30 Gäste und Besucher stolze 60 Kilo in zwei Stunden. Ergebnisse dieser und weiterer Müllsammelaktionen am Coastal Cleanup Day werden mithilfe des OSPAR-Spülsaummonitoring erfasst und zusammengetragen, Ergebnisse werden vierteljährlich auf der Homepage www.meeresmuell.de veröffentlicht.
Hintergrund: Nachhaltigkeit & Umweltbildung in den Jugendherbergen in Mecklenburg-Vorpommern
Nachhaltigkeit und Umweltbildung sind zentrale Anliegen der Jugendherbergen in MV im Allgemeinen und in den Häusern mit Ostseelage im Speziellen: So wird die Jugendherberge Warnemünde ab 2019 über eine „OstseeKiste" verfügen – eine mobile pädagogische Werkstatt, mithilfe derer Schulklassen Experimente und Spiele zum nachhaltigen Umgang mit der Ostsee durchführen können. Diese mobilen Werkstätten, die von EUCC-D entwickelt wurden, gibt es bereits in den Jugendherbergen in Born-Ibenhorst, Prora und Ueckermünde. Angebote wie diese tragen zudem zur Umsetzung der bundesweiten Nachhaltigkeitsstrategie des Deutschen Jugendherbergswerks bei, die der DJH-Landesverband Mecklenburg-Vorpommern e.V. stetig mithilfe konkreter Maßnahmen umsetzt. Neben Programmangeboten mit dem Schwerpunkt Nachhaltigkeit und Umweltschutz gehören hierzu unter anderem die Messung der Klimaverträglichkeit aller 16 Jugendherbergen und der Geschäftsstelle, die strategische Reduzierung von Plastikmüll in den Häusern (aktuell in der Modelljugendherberge Warnemünde), sowie die Einführung eines vegetarischen Tages pro Woche und der Bio- Zertifizierung der Häuser.
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