So funktionieren Treuepunkte
Erinnern Sie sich noch an Rabattmarken? Für die gab es beim Einkauf an der Kasse Geld oder Waren als Treueprämien. Die Treuepunkte funktionieren nicht anders: Wer eine bestimmte Anzahl an Stempeln oder Aufklebern gesammelt hat, bekommt im Gegenzug einen Rabatt. Dann kostet das elfte Brot beim Bäcker nur die Hälfte oder der zwölfte Haarschnitt in einem Jahr ist beim Stamm-Figaro umsonst. Immer mehr Supermärkte bieten das Punktesammeln nun auch an. Für eine bestimmte Summe, die der Kunde im Markt ausgibt, bekommt er Treuepunkte. Diese Punkte sollen in ein Sammelheft oder auf eine Karte geklebt werden. Ist das Heft voll erhält der Kunde ein Markenprodukt – nicht geschenkt, sondern zu einem günstigeren Preis. Töpfe, Messer, Elektrogeräte, Gläser oder Porzellan gibt es also gegen eine Zuzahlung und ein Punkteheft, für dessen eingeklebte Sticker meist mehr als hundert Euro beim Einkaufen ausgegeben wurde.
Stimmt Preis und Qualität der Prämien?
Ob die angebotenen Prämien zum Schnäppchenpreis gut sind, ist schwer zu beurteilen. Zwar handelt es sich in der Regel um Markenprodukte, aber diese sind meist im normalen Handel nicht erhältlich. Oder sie sind schwer zu vergleichen, weil andere Bezeichnungen als im Handel und andere Artikelnummern verwendet werden. Meist sind die Produkte tatsächlich recht günstig, ergaben Untersuchungen von Verbraucherschützern. Ob bei diesen Treue-Produkten aber auch die gleiche Qualität geboten wird wie bei den Marken-Äquivalenten im Fachhandel, ist nicht immer klar. Es gibt Anzeichen, dass einige Produkte extra für die Treue-Aktionen hergestellt werden. Kunden können laut ARAG Experten bei den Treue-Schnäppchen nicht sicher sein, dass es sich um Fachhandelsqualität handelt.
Lohnt sich die Treue?
Ganz klar: Die Treuepunkte sind ein Instrument der Kundenbindung an ein bestimmtes Geschäft. Der Nutzen hält sich für die Verbraucher allerdings in sehr überschaubaren Grenzen. Der gewährte Rabatt auf die Treue-Produkte ist im Vergleich zu der Geldsumme, die man erstmal an der Ladenkasse lassen muss, gering. Wer sich beim Einkauf die Zeit zum Preisvergleich nimmt und dann beim günstigsten Anbieter kauft, spart erheblich mehr. Treue zu einem Anbieter zahlt sich also trotz toller Rabattversprechen nicht immer aus. Das gilt umso mehr, je öfter der Kunde durch Aktionen und besondere Rabatt-Versprechen dazu animiert wird, etwas zu kaufen, das er gar nicht benötigt. Dann schlägt die Rabatt-Falle richtig zu.
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