Bei Reizdarm-Syndrom: Bakterielles Ungleichgewicht im Darm lindern

Menschen mit einem Reizdarm-Syndrom reagieren oft empfindsamer auf Reize, vertragen bestimmte Lebensmittel nicht und haben gegenüber gesunden Personen eine veränderte Darmflora. Deshalb profitieren sie von einem gesunden Lebensstil mit einer reizarmen Ernährung. Auch können ihnen Präparate mit natürlichen Bakterien helfen.

Wer an länger andauernden Problemen beim Stuhlgang und schmerzhaften Blähungen leidet, erhält oft die Diagnose „Reizdarm“. Durchfall, Verstopfung oder sogar beides im Wechsel ist dabei möglich. In der Regel hat der behandelnde Arzt viele Erkrankungen ausgeschlossen und „nichts“ gefunden – daher landen viele Patienten nicht selten in der psychischen Ecke. Allerdings haben Wissenschaftler eine erhöhte Empfindlichkeit des Bauch-Nervensystems beim Reizdarm-Syndrom zum Teil bestätigt.

Darmflora bei Reizdarm verändert

Die Darmflora aus Billionen von Bakterien erfüllt vielfältige Aufgaben: Sie unterstützt die Verdauung, bildet Vitamine und hält Krankheitserreger in Schach. Mit ihren Stoffwechselprodukten ernährt sie die Darmschleimhaut und beeinflusst den menschlichen Stoffwechsel. Auch trainiert sie das Immunsystem und kann sogar Einfluss auf die Psyche haben.

Darmflora-Untersuchungen können dem Reizdarm-Geschehen auf die Spur kommen, da viele Patienten ein bakterielles Ungleichgewicht im Darm aufweisen: Bestimmte nützliche Bakterien sind zu wenig, andere – manchmal schädliche – zu viel vorhanden. Besonders die schützenden Milchsäurebakterien fehlen oft, aber auch Arten, die die Darmschleimhaut ernähren oder wichtige Immunbakterien wie E. coli.

Bakterienhaltige Präparate können helfen

Seit 2011 empfehlen die Leitlinien1 den Einsatz bakterienhaltiger Arzneimittel – sogenannter Probiotika, um das Reizdarm-Syndrom zu behandeln. Probiotika sind lebende Mikroorganismen mit einem positiven Einfluss auf die Gesundheit, wenn sie in ausreichender Menge eingenommen werden. Die Arzneimittel enthalten definierte, ungefährliche Bakterienstämme in hoher Konzentration.

Ein internationaler Leitfaden2 zum Einsatz bakterienhaltiger Präparate bei Unterbauch-Beschwerden empfiehlt Probiotika bei Bauchschmerzen, Durchfall und Verstopfung. Er umfasst 37 Studien, bei denen Probiotika wirksam verschiedene Beschwerden lindern konnten. Dazu zählt das Arzneimittel Symbioflor® 2: Es enthält lebende – nicht krankmachende – E.-coli-Bakterien. E. coli ist ein natürlicher Darmbewohner, der die Immunabwehr verbessert und das Gleichgewicht der Darmflora stabilisiert. In Studien zum Reizdarm-Syndrom konnte Symbioflor® 2 Bauchschmerzen und einen Blähbauch lindern und positiv auf die Darmbewegung wirken. Dadurch sank die Stuhl-Frequenz von Patienten mit Reizdarm vom Durchfalltyp.

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Literatur:

  1. Layer P et al.: S3-Leitlinie Reizdarmsyndrom: Definition, Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie. Gemeinsame Leitlinie der Deutschen Gesellschaft für Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS) und der Deutschen Gesellschaft für Neurogastroenterologie und Motilität (DGNM). Z Gastroenterol 2011; 49: 237-293
  2. Hungin AP et al; European Society for Primary Care Gastroenterology.Systematic review: probiotics in the management of lower gastrointestinal symptoms in clinical practice — an evidence-based international guide.Aliment Pharmacol Ther. 2013 Oct;38(8):864-86. doi: 10.1111/apt.12460. Epub 2013 Aug 27.

 

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