Die Regierungen von Myanmar und Bangladesch hatten Ende Oktober gemeinsame Pläne zur Rückführung von mehr als 2.200 Rohingya-Flüchtlingen am 15. November angekündigt. Viele Fragen zu Einzelheiten der Umsetzung dieser Pläne blieben bisher allerdings offen. Fast 1 Million Flüchtlinge leben in Lagern in der Nähe von Cox’s Bazar, Bangladesch, nachdem sie im August 2017 vor extremer Gewalt in Myanmar geflohen waren.
Die unfreiwillige Rückkehr von Flüchtlingen aus Bangladesch nach Myanmar, wo ihr Leben und ihre Sicherheit weiterhin ernsthaft gefährdet sind, verstößt gegen grundlegende Prinzipien des Flüchtlingsschutzes, betont die gemeinsame Stellungnahme der humanitären und zivilgesellschaftlichen Organisationen, die in beiden Ländern tätig sind.
World Vision und andere Hilfsorganisationen berichten, dass Flüchtlinge sehr verängstigt auf die Pläne reagierten. Sie verlangen stärkere Garantien dafür, dass die extremen Menschenrechtsverletzungen, unter denen die Rohingya in ihren Heimatregionen zu leiden hatten, gestoppt würden und dass die für die Gewalt Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden.
"Flüchtlingskinder hören Gespräche über die Rückführung und haben große Angst", berichtet Fred Witteveen, Landesdirektor von World Vision Bangladesch. "Die meisten Kinder hier haben auf der Flucht aus Myanmar schreckliche Gewalt erlitten oder erlebt, und ihre Erinnerungen sind noch schmerzhaft frisch. Sie stellen unseren Mitarbeitern Fragen über ihre Zukunft, und wir haben keine Antworten für sie. Wir fordern die Regierungen von Bangladesch und Myanmar auf, dafür zu sorgen, dass Kinder geschützt werden und dass jede Rückführung auf sichere, freiwillige und würdige Weise erfolgt."
INTERVIEW-ANGEBOT
In Dhaka / Bangladesch steht Fred Witteveen für Interviews in Englisch zur Verfügung. Tel: in Dhaka (GMT +635 Contact: +88 01714101157
WEITERE FAKTEN
– Mehr als die Hälfte der 900.000 Flüchtlinge, die im Cox’s Bazar leben, sind Kinder.
– World Vision betreibt 12 kinderfreundliche Räume in den Lagern, in denen Kinder von psychosozialer Betreuung und Unterstützung in einer sicheren Umgebung profitieren.
– World Vision arbeitet seit September 2017 in den Flüchtlingslagern und leistet lebensrettende Hilfe durch Programme in den Bereichen Kinderschutz, Ernährung und Ernährungssicherheit sowie Wasser und Hygiene. Mehr als 260.000 Menschen haben bisher davon profitiert.
World Vision Deutschland e.V. ist ein überkonfessionelles, christliches Hilfswerk mit den Arbeitsschwerpunkten nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit, humanitäre Hilfe und entwicklungspolitische Anwaltschaftsarbeit. Im Finanzjahr 2017 wurden 322 Projekte in 50 Ländern durchgeführt. World Vision Deutschland ist mit weiteren World Vision-Werken in fast 100 Ländern vernetzt. World Vision unterhält offizielle Arbeitsbeziehungen zur Weltgesundheitsorganisation (WHO) und dem Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen (UNICEF) und arbeitet eng mit dem Flüchtlingskommissariat der Vereinten Nationen zusammen (UNHCR).
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