Es ist die Freude am Gestalten, am kreativen Umgang mit Farbe, die Sophie von Manowski in ihren Beruf geführt hat. Schon als Kind hat sie gerne Möbel bemalt und nicht nur Gefallen an der Verschönerung gefunden, sondern dabei auch manches alte Stück wieder aufgefrischt. Kaputte Sachen wieder nutzbar zu machen, das findet sie heute wichtig und überaus zeitgemäß. "Auf der Erde wird zu viel weggeworfen", ist von Manowski überzeugt.
"Sophie hat Talent, ist mit Begeisterung dabei und arbeitet sehr selbständig", sagt Martina Renz, die gemeinsam mit Silvester Niederhaus die Geschäfte führt, über ihre Auszubildende. Diese Eigenständigkeit zu fördern gehört zum Ausbildungskonzept der Fahrzeuglackierermeisterin. Deshalb hat von Manowski von Beginn an Aufträge in eigener Regie durchgeführt, darunter einen dreirädrigen Kleintransporter vom Typ Piaggio Ape und einen VW-Bus T2 restauriert. Auch die Noten an der Berufsschule und in der überbetrieblichen Ausbildung, jeweils mit einer Eins vor dem Komma, können sich sehen lassen.
Was ihr an ihrem Beruf gefällt? "Man sieht, was man gearbeitet hat", sagt von Manowski. Obwohl bei ihrer Arbeit das optimale Ergebnis gerade darin besteht, dass man dem Fahrzeug die Reparatur nicht ansieht. Schließlich soll der Wagen wie neu aussehen. Um Schrammen und Dellen verschwinden zu lassen, eine Oberfläche wiederherzustellen und im richtigen Farbton zu lackieren, sei genaues Arbeiten nötig, erklärt die Auszubildende. Vieles könne mit Maschinen erledigt werden. Ganz ohne Handarbeit gehe es dennoch nicht.
In ihrer Freizeit liebt es die junge Rottenburgerin gerne rockig. Sie besucht gerne Metalfestivals, der Musik und der entspannten Atmosphäre wegen, wie sie betont. Mit ihrem Hund Diddy verbringt sie viel Zeit auf langen Spaziergängen.
Die Restauration von Oldtimern ist ein Geschäftsbereich der Schramm GmbH. Das 1964 gegründete Unternehmen, das sämtliche Karosserie- und Lackierarbeiten unter einem Dach anbietet, hat sich den Ruf als gute Adresse für hochwertige Restaurationen erarbeitet. In der Referenzliste stehen automobile Schätze wie ein Mercedes-Roadster 300 SL aus den 1950er-Jahren. Schramm ist Partner für Lackierarbeiten der Nobelmarken Lamborghini und Bentley. Ein weiteres Standbein des Betriebs sind Industrielackierungen.
Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, und Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Eisert wiesen bei der Übergabe der Ehrenurkunde und des Geldpräsents an Sophie von Manowski darauf hin, dass der Betrieb immer ein gehöriges Stück zur guten Ausbildungsleistung mit beitrage. Bislang habe die Firma sechs Lehrlinge erfolgreich ausgebildet.
Mit der Auszeichnung zum "Lehrling des Monats", so Herrmann weiter, solle aber auch der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. "Schön wäre es, wenn auf diesem Weg ein Ansporn für andere geschaffen werden könnte, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen."
Zur Auszeichnung "Lehrling des Monats"
Die Auszeichnung wird seit Dezember 2014 vergeben. Vorgeschlagen werden können solche Auszubildende, die sich durch besonders gute Leistungen im Betrieb, in der Berufsschule und auch in der überbetrieblichen Ausbildung sowie ganz allgemein durch Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und Belastbarkeit auszeichnen.
Besonders gewürdigt werden kann darüber hinaus beispielsweise auch ein über die Ausbildung hinausgehendes ehrenamtliches Engagement. Kurzum: Gesucht werden junge Persönlichkeiten, die in besonderer Weise geeignet sind, Vorbild für andere Lehrlinge und "Werbeträger" für eine handwerkliche Ausbildung zu sein. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen werden von den über 13.600 Handwerksbetrieben zurzeit rund 5.000 Lehrlinge ausgebildet.
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