TÜV SÜD warnt vor gefährlichen Nebenbeschäftigungen beim Autofahren

Wie schnell ist es passiert – im Kolonnenverkehr bremst der voranfahrende Wagen unvermittelt und es kommt zum Auffahrunfall. Ein abgelenkter Autofahrer hat erst recht kaum eine Chance, richtig zu reagieren. Was vielen Fahrzeuglenkern nicht klar ist: Wer bei Tempo 50 den Blick nur für zwei Sekunden von der Straße abwendet, fährt fast 28 Meter im Blindflug. Die Experten von TÜV SÜD weisen aus diesem Grund auf mehrere Gefahren hin, um so das Bewusstsein der Autofahrer zu schärfen.

„Die Ablenkung Nummer eins beim Autofahren ist derzeit das Smartphone, egal ob ohne Freisprechanlage telefoniert oder schnell eine Nachricht geschrieben wird. Dies kann schnell zu brenzligen Situationen führen, schließlich gefährdet der Fahrer nicht nur sich selbst, sondern auch die anderen Verkehrsteilnehmer“, so Andrea Häußler, Gebietsleitung TÜV SÜD Life Service GmbH. Telefonieren am Steuer ohne Freisprecheinrichtung wird von der Polizei mit 100 Euro verwarnt, bei vorliegender Gefährdung sind 150 Euro fällig. Wer nachweislich einen Unfall wegen Telefonierens verursacht hat, ist mit 200 Euro dabei. Zudem drohen jeweils ein Monat Fahrverbot und zwei Punkte in Flensburg. Auch die Bedienung des Navigationssystems sollte nur vor Fahrtantritt oder in einer Pause im geparkten Auto erfolgen.

Essen und Trinken am Steuer

Jeder, den der Hunger oder Durst überkommt, sollte sich überlegen, ob er während der Fahrt zur Nahrungsaufnahme greift. Denn auch hier ist die Ablenkung groß und ein sicheres Führen des Fahrzeugs nicht immer gegeben. Bei einer längeren Fahrt ist sowieso anzuraten, öfter mal eine Pause einzulegen. Bei einer kurzen Rast lässt sich viel entspannter essen und außerdem setzt die kleine Pause auch neue Kräfte frei. Bei kurzen Fahrten lässt sich das Essen oder Trinken auch auf später verschieben, schließlich hat das sichere Ankommen oberste Priorität. Sind kleine Kinder im Auto zu versorgen, kann eine Trinkflasche bereitgestellt werden. Ist das Kind noch nicht so selbstständig, sollte dem Elternteil auch hier die Sicherheit vorgehen und rasch eine Parkmöglichkeit gesucht werden.

Fahren mit Beifahrer

Der Beifahrer sollte für ablenkende Tätigkeiten eingespannt werden. Das Navi umprogrammieren oder ein Gespräch entgegennehmen, dies kann der Mitfahrer problemlos erledigen. So kann sich der Fahrer weiterhin ungestört auf die Straße konzentrieren. Dies gilt genauso für die Versorgung von Kindern oder das Einstellen eines anderen Radiosenders.

Mit einem Fahrgast ist meist für Unterhaltung gesorgt – allerdings sollte diese ruhig und sachlich verlaufen. Wird ein Gespräch aber emotional oder artet sogar in einen Streit aus, ist baldmöglichst ein Parkplatz anzusteuern, um gefahrlos die Lage zu klären.

Transport von Haustieren

Ein weiteres Risiko stellt der Transport von ungesicherten Haustieren dar. Unerwartetes Verhalten der kleinen Lieblinge kann zu Erschrecken und Ablenkung des Fahrers führen, vor allem, wenn sie sich auf dem Beifahrersitz befinden. Für das sichere Mitführen von Haustieren gibt es entsprechende Transportboxen, die auch genutzt werden sollten.

Über die TÜV SÜD AG

Im Jahr 1866 als Dampfkesselrevisionsverein gegründet, ist TÜV SÜD heute ein weltweit tätiges Unternehmen. Mehr als 24.000 Mitarbeiter sorgen an über 1.000 Standorten in rund 50 Ländern für die Optimierung von Technik, Systemen und Know-how. Sie leisten einen wesentlichen Beitrag dazu, technische Innovationen wie Industrie 4.0, autonomes Fahren oder Erneuerbare Energien sicher und zuverlässig zu machen. www.tuev-sued.de

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