Seit April 2018 hat das durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung geförderte Projekt „R(h)eine Gründersache“ an den Hochschulen Worms und Ludwigshafen Fahrt aufgenommen. Eine ganze Reihe toller Veranstaltungen von den Gründerworkshops über die Gründermittwoche und -donnerstage bis hin zur Gründershow „Ludwigshafen, Entrepreneurship und Improvisationstheater“ im Freischwimmer Ludwigshafen widmeten sich dabei aus verschiedenen Perspektiven dem Thema ‚Gründungen‘.
Auch die Alumni-Veranstaltung dieses Wintersemesters reihte sich hier thematisch ein. Unter dem Titel „Die besondere Chance: Gründerszene in der Metropolregion Rhein-Neckar“ richtete die Hochschule Ludwigshafen dabei den Blick speziell auf die Unternehmenskultur der Region – mit besonderem Fokus auf drei Start-ups erfolgreicher Absolventen: Nach einer Einführung ins Thema durch Dr. Marc Reisner vom Gründungsbüro der Hochschule gewährten die Alumni Oliver Hoffmann, Gründer der Northwind Filmagentur, David Bakk, Mitgründer der diari UG und Klaus Karch, Gründer der Hylea Regenwaldprojekte AG und der Hylea Regenwaldprodukte eG Einblick in ihre persönliche Gründergeschichten: Dabei wurde schnell deutlich, was die drei Protagonisten des Abends verbindet – so unterschiedlich ihre Biographien auch sind: Sie bringen ein ganz spezielles „Mindset“ mit, einen besonderen Geist, der sich, so Reisner in seiner Einführung, dadurch auszeichnet, dass sich diese Menschen „total begeistern können für ihre Sache. Es geht ums Wollen, ums Brennen.“
Oliver Hoffmann, Gründer und Geschäftsführer der Northwind Visuals Filmagentur, bestätigte dies in seinem Vortrag. „Filme zu machen ist nicht gerade die logische Konsequenz aus einem Bachelor in Logistik und einem Master in Innovationsmanagement, aber ich wollte das unbedingt machen“, erinnerte sich Hoffmann, der 2011 gleich nach seinem Abschluss den Sprung in die Selbstständigkeit wagte. „Ich habe mit 25 Jahren gegründet – das ist eigentlich ein ideales Alter, da hat man noch keine so hohen Kosten und großen Verpflichtungen“, erklärte er. Gerade in der Anfangsphase sei es wichtig, die laufenden Ausgaben gering zu halten und neben Durchhaltevermögen und einer guten Idee auch Unterstützung durch Freunde und Familie zu haben. „Mein betriebswirtschaftliches Denken und mein Netzwerk aus Studienzeiten haben ebenfalls sehr geholfen“, erklärte Hoffmann, dessen 2013 als „One-Man-Show“ in Form einer GbR gegründete Filmagentur in Ludwigshafen inzwischen eine GmbH mit vierzehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist.
Der zweite Referent des Abends, David Bakk, studierte am Ostasieninstitut (OAI) der Hochschule International Business Management (East Asia) mit Schwerpunkt China und arbeitet heute als Consultant bei KPMG Zürich. An der Hochschule Ludwigshafen stellte er aber gestern diari uG vor – ein Unternehmen von hoher Corporate Social Responsability, das Bakk 2018 gemeinsam mit seinen Freunden Onat Kibaroglu und Thomas Schroth mit Sitz in Frankenthal gründete. „Am Anfang standen Reisen durch Asien, bei denen ich ein widerstandfähiges Notizbuch vermisst und meine Liebe zu Thailand entdeckt habe“, erläuterte Bakk. Inzwischen produziert das Unternehmen Notizbücher aus feinem Leder und recyceltem Kraftpapier, gefertigt in Deutschland. Ein Viertel des Gewinns geht dabei an Hear.Us.Now, ein Schulprojekt für hörbehinderte Kinder in Saigon, Vietnam. „Mit einem verkauftem Buch können wir einen Tag Bildung an unserer Partnerschule in Vietnam finanzieren – das treibt uns an, unser Unternehmen nebenberuflich aufzubauen“, so Bakk.
Als dritter im Bunde stellte schließlich Klaus Karch, Absolvent im Studiengang Management & Controlling, seine vor drei Jahren gegründeten Unternehmen mit Sitz in Mannheim vor: die Hylea Regenwaldprojekte AG, die Hylea Regenwaldprodukte eG sowie die 2016 gegründete und bereits mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnete Hylea Foods AG, die sich dem nachhaltigen wie sozialverträglichen Anbau und Vertrieb von bolivianischen Paranüssen mit Bio-Label und Fairtrade-Zertifikat verschrieben haben. „Die beiden Unternehmungen sind aus dem familiengeführten Unternehmen Hylea 1884 heraus entstanden, das seit vier Generationen Paranüsse aus Naturwäldern vertreibt. 2011 kam es zu einer Neuausrichtung des Unternehmens, das nun auch die Distribution übernehmen und die Paranüsse bis in den Lebensmittelhandel bringen wollte – bis dato endete die Wertschöpfungskette an der Hafenkante, wo die Nüsse von großen Tradern weitergehandelt wurden“, erläuterte Karch. Heute ist Hylea bereits der drittgrößte Produzent von Paranüssen weltweit.
Die Veranstaltung mit anschließendem Get-together fand statt mit freundlicher Unterstützung des Vereins der Freunde und Förderer der Hochschule Ludwigshafen am Rhein.
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