„Bei der Erschließung des Baugebietes wurden bereits Leerrohre verlegt“, schildert Siegfried Leinberger, Chef der gleichnamigen Baufirma. „Deshalb kann in diesem Bereich Glasfaser bis ins Haus angeboten werden.“ Landrat Görig ergänzt: „Das ist nicht selbstverständlich, vor allem nicht in solch kleinen Orten.“
Die Firma Leinberger hat gerade mehrere Baustellen im Vogelsbergkreis, eine davon ist in Ulrichstein im Auftrag der Telekom. Das Leerrohr von der Vermittlungsstelle in der Kernstadt bis nach Feldkrücken ist bereits verlegt. Nun geht es darum, die Pipes in dieses Leerrohr zu blasen. Marco Mulfinger, Mitarbeiter bei Leinberger, kennt dieses Verfahren, macht sich routiniert an die Arbeit. Von großen Kabelrollen auf einem Lastwagen zieht er die bunten Plastikröhren ab, führt sie zusammen und „stöpselt“ sie in einer speziellen Maschine, dem Super Jet, ein. Sieben solcher Pipes werden gleichzeitig mit Druckluft in das Leerrohr geblasen. „Dank des Luftstroms gibt es keinerlei Reibung“, erklärt Siegfried Leinberger. Die Pipes können so problemlos innerhalb von wenigen Minuten 700 Meter Richtung Feldkrücken geschoben werden. Nur durch eine dieser bunten Röhren wird dann das eigentliche Glasfaserkabel geblasen. „Wir haben also sechs Röhren in Reserve“, sagt Manfred Görig. „Hinzu kommt: Das eigentliche Glasfaserkabel hat noch einmal 96 einzelne Fasern. Auch da brauchen wir nicht alle.“
„Wir sind für die Zukunft bestens gerüstet“, betont der Landrat. „Der Grundstein für künftige digitale Entwicklungen ist gelegt, wir haben noch jede Menge freier Kapazitäten.“ Gleichzeitig weist er auf die hohen Kosten beim Breitbandausbau im ländlichen Raum hin. „Es wird viel Geld in die Hand genommen, um auch kleine Dörfer mit wenigen Einwohnern zu versorgen.“
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