Weiterbildung wird immer wichtiger, weil die Halbwertszeit von Wissen immer kürzer wird: Vier von fünf Personalverantwortlichen in Deutschland (82 Prozent) gehen von einem wachsenden Fortbildungsbedarf in der Bundesrepublik aus. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "Weiterbildungstrends in Deutschland" des Instituts Kantar TNS im Auftrag der Studiengesellschaft Deutschland. Noch vor einem Jahr lag dieser Wert bei 74 Prozent. Ursachen dafür gibt es viele: "Die Innovationszyklen werden kürzer, die Entscheidungsprozesse werden schneller und tradierte Geschäftsprozesse verändern sich durch die Digitalisierung sehr stark", sagt Gottfried Steger, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Eckert Schulen mit mehr als 50 Standorten in ganz Deutschland. Mit rund 9.000 Kursteilnehmern jährlich gehört das Unternehmen zu den größten privaten Anbietern von beruflicher Aus- und Weiterbildung sowie Rehabilitation in der Bundesrepublik.
"Wer heute nicht in Weiterbildung investiert, wird die Lücke zwischen steigendem Bedarf und dem sinkenden Angebot an Fachkräften nicht mehr schließen können: Smarte Unternehmen erkennen das und setzen konsequent auf die Weiterbildung ihrer Mitarbeiter, insbesondere auch um bestehende Mitarbeiter an das Unternehmen zu binden", heißt es im Fazit der Studie zu den Entwicklungen beim Thema Weiterbildung.
Digitalisierung verändert das Gesicht der Weiterbildung
Diese Beobachtung teilt auch Eckert-Vorstand Gottfried Steger: "Die Weiterbildungsbranche ist in einer hochdynamischen Phase", sagt er. Der Experte rechnet auch für sein Unternehmen mit weiterem Wachstum. Die Zahl derjenigen, die am Campus in Regenstauf vor den Toren Regensburgs und an den Bildungssatelliten von Hamburg bis Rosenheim und von Düsseldorf bis Dresden den Grundstein für ihren beruflichen Aufstieg legen, könnte nach seinen Worten bald auf jährlich 10.000 steigen – auch weil nach Stegers Worten junge Fachkräfte sich heute oft viel früher für eine Fortbildung entscheiden als noch vor einigen Jahren.
Digitalisierung und neue, flexible Arbeitsmodelle werden, so die Studie, künftig auch das Gesicht der Weiterbildung verändern. "Was die Lernorganisation anbetrifft, sollte diese größtmögliche Flexibilität zulassen und die mobilen Möglichkeiten ausschöpfen", heißt es dort. So könne jeder Mitarbeiter selbst entscheiden, wann, wo und wie er lernt. "Damit steht das Lernen und insbesondere der Fernunterricht vor einer Renaissance: Weiterbildung verknüpft mit dem Wunsch nach Flexibilität, Eigenverantwortung und Individualität", so die Autoren. So nannten jeweils fast neun von zehn Befragten ein "flexibel gestaltbares Lerntempo" sowie "mobiles und ortsunabhängiges Lernen" als Prioritäten für die Angebote von morgen.
Flexibel, vernetzt, individuell
Eine Umfrage des Bundesverbands betriebliche Weiterbildung, des so genannten "Wuppertaler Kreises", unter Mitgliedern kommt zu ähnlichen Ergebnissen: Demnach rechnen 97 Prozent der Anbieter damit, dass künftig "gleiche Lerninhalte auf unterschiedlichen Kanälen passend für die jeweiligen Kunden" abrufbar sind. 92 Prozent sind der Meinung, dass Inhalte zunehmend auf Smartphones oder Tablets abrufbar sein werden.
Die Eckert Schulen leben vor, wie das in der Praxis aussehen kann: Dort können Teilnehmer sich bei vielen Angeboten entscheiden zwischen Vollzeit-, Teilzeit- und virtuellen Lehrgängen oder auch einer Kombination dieser Modelle. Diese Flexibilität kommt an: Im Jahr 2018 bereitete das bayerische Unternehmen bundesweit allein mehr als 2.200 Industriemeister auf ihre IHK-Prüfung vor – fast jeden fünften bundesweit. Die Online-Vernetzung wird künftig neue Lernformate möglich machen, die bisher undenkbar waren: Die Eckert Schulen planen derzeit beispielsweise sowohl den "digitalen Techniker" als auch den "digitalen Industriemeister". Es ist ein Brückenschlag ins 21. Jahrhundert: 100 Prozent online angelegt, soll dieser Weg staatlich geprüfte Techniker und Industriemeister mit den digitalen Fertigkeiten ("Skills") von morgen vertraut machen.
Digital- und IT-Kompetenzen als "Fundament"
"Denn gerade mit der mittleren Führungsebene, also den Meistern und Fachwirten in den Betrieben, steht und fällt die digitale Transformation", sagt Eckert-Vorstand Steger. Er ist überzeugt, dass die Entwicklung "wichtiger digitaler Universalkompetenzen wie ein fundiertes Wissen über IT-Sicherheit" künftig in den meisten Berufen zum grundlegenden Handwerkszeug gehören – und Weiterbildung hierfür Schlüssel ist. Die Trendstudie belegt diese These: 92 Prozent der Personalverantwortlichen sehen die Fähigkeit zur schnellen (digitalen) Informationsverarbeitung und Datenselektion als Kernkompetenz von morgen.
In Zeiten von Vollbeschäftigung und zunehmendem Fachkräftemangel sehen die Eckert Schulen eine weitere Priorität für die Fortbildungen der Zukunft: neue Modelle zu entwickeln, die Menschen eine zweite Chance geben, ihre berufliche Zukunft zu gestalten. Das bayerische Unternehmen eröffnet beispielsweise seit 2016 mit einem bundesweit einzigartigen Praxisstudium ("Fast Track") Studienabbrechern aus MINT-Fächern die Chance, in nur zweieinhalb Jahren eine Ausbildung zum Staatlich geprüften Industrietechnologen und die Weiterbildung zum Staatlich geprüften Techniker abzuschließen. 2017 gewann das Unternehmen damit den Innovationsaward beim renommierten HR-Excellence Award.
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