Arzneimittelausgaben weltweit: bis 2023 voraussichtlich bei über 1,5 Billionen US-Dollar – stabiles Wachstum

Nach einer neuen Studie des IQVIA™ Institute for Human Data Science werden bis zum Jahr 2023 voraussichtlich insgesamt mehr als 1,5 Billionen US- Dollar für Medikamente ausgegeben, das entspricht einem Anstieg von 50 % seit dem Jahr 2014. Gleichzeitig stabilisiert sich jedoch das jährliche Wachstum bei durchschnittlich 3 bis 6 %, im Vergleich zu 6,3 % über die letzten fünf Jahre.

Die Studie ergab, dass die Ausgaben für Medikamente im Jahr 2018 global bei 1,2 Billionen US-Dollar lagen (Abb. 1 zum Herunterladen). Für die nächsten fünf Jahre identifizierte sie die Vereinigten Staaten sowie Schwellenländer – die sogenannten Pharmerging Markets[1] – mit jeweils 4 bis 7 % und 5 bis 8 % als wichtigste Wachstumstreiber.

Ergänzend zu diesen Markttrends analysiert der Report „The Global Use of Medicine in 2019 and Outlook to 2023: Forecasts and Areas to Watch“ verschiedene wichtige Bereiche im Gesundheitswesen und prognostiziert deren Entwicklung in den nächsten Jahren.

„Der Bericht beinhaltet die neuesten Prognosen für den globalen Pharmamarkt, einschließlich Wachstumsbereichen nach Regionen, Arzneimittelgruppen und Vertriebskanälen“, sagt Murray Aitken, IQVIA Senior Vice President und Geschäftsführer des IQVIA Institute for Human Data Science. „Unsere Forschung untersucht die Auswirkungen neu eingeführter Medikamente, das enorme Wachstum von Biosimilars sowie die schnell zunehmende Anwendung von Spezialmedikamenten. Beleuchtet werden auch zehn Bereiche mit Zukunftspotenzial, wie beispielsweise die Anwendung digitaler Tools im Gesundheitswesen, künstliche Intelligenz (KI) und maschinelles Lernen (ML), Biotherapeutika der nächsten Generation und Erkenntnisse aus der Praxis der Alltagsversorgung im Rahmen der klinischen Entwicklung.“

Einige Highlights aus dem Report:

  • Die Anwendung von verschreibungspflichtigen Opioiden auf Basis ihrer analgetischen Potenz (Morphinäquivalent) erreichte in den Vereinigten Staaten im Jahr 2011 pro Kopf einen Höhepunkt und ist nun seit sieben aufeinanderfolgenden Jahren rückläufig. Es ist anzunehmen, dass sich bestehende Richtlinien und neue Gesetze bis zum Jahr 2023 auf die Verschreibung und Anwendung von Opioiden sowie auf die Dynamik um verschreibungspflichtige Opioide, illegalen Drogenkonsum und Überdosierungen auswirken werden. Verschiedene Szenarien hinsichtlich der Trends zur Verschreibung von Opioiden gehen von einem weiteren Rückgang in der Anwendung oder einer Angleichung in Ländern mit derzeit geringerer Nutzung aus, was im Jahr 2018 zu einem Rückgang der Verschreibungen um die Hälfte bis zu einem Drittel führte.
  • Es steht zu erwarten, dass die Anzahl neu einzuführender Produkte zunimmt. In den letzten fünf Jahren wurden im Schnitt jährlich 46 Produkte auf den Markt gebracht, bis 2023 werden es voraussichtlich 54 Produkte sein. Die durchschnittlichen Jahresausgaben für neue Arzneimittel in den Industrieländern werden sich in den nächsten fünf Jahren wahrscheinlich leicht, und zwar auf 45,8 Milliarden Dollar, erhöhen, doch stellt dies einen vergleichsweise geringen Anteil der Markenausgaben dar.
  • Die Nutzung von künstlicher Intelligenz (KI) und maschinellem Lernen (ML) wird sich bei Life Science Unternehmen beschleunigen und zum Regelfall werden. Der Einsatz intelligenter Algorithmen zur Analyse großer, komplexer Datensätze ist derzeit in der klinischen und präklinischen Forschung am weitesten fortgeschritten. Man verwendet diese Algorithmen derzeit zur Prüfung präklinischer Wirkstoffkandidaten für neue Arzneimittel, zur Identifizierung potenzieller sogenannter Targets (Zielmoleküle), basierend auf Versorgungsdaten aus dem Praxisalltag sowie zur Effizienzsteigerung in der klinischen Entwicklung. Sowohl im kommerziellen als auch im klinischen Umfeld arbeitet man mit ML-unterstützten prädiktiven Analysen, um Patientengruppen innerhalb der Datensätze zu unterteilen und nicht diagnostizierte und unbehandelte Patienten besser identifizieren zu können. Auch der optimale Zeitpunkt für den Beginn oder die Änderung einer Behandlung bei einem Patienten lässt sich so bestimmen und ermöglicht im Laufe der Zeit eine kostengünstigere Überwachung des Behandlungsfortschritts sowie unterschiedliche Behandlungsoptionen.
  • Die FDA (Food and Drug Administration) erhält immer häufiger Anfragen für die Freigabe oder Zulassung mobiler Apps. Diese verschreibungspflichtigen digitalen Therapeutika, d.h. Therapieverfahren, die digitale Technologien nutzen (Digital Therapeutics, DTx), sind eine neu entstehende Behandlungsmethode, die den Einsatz für verschiedene Indikationsgebiete und Wirksamkeit für die Behandlung spezifischer Krankheiten verspricht. Stakeholder beobachten die Entwicklungen im Bereich DTx zurzeit zurückhaltend, da diese neuen Behandlungsmethoden zwar bedeutende Vorteile bringen könnten, ihr tatsächlicher Nutzen jedoch erst in der Praxis gegenüber bestehenden Optionen abzuwägen ist. Wo es einen ungedeckten Bedarf gibt, der durch die verfügbaren medikamentösen Behandlungen nicht gedeckt wird, insbesondere in den Bereichen Gesundheitsverhalten und Kognition, versprechen die neuen Technologien wesentliche Fortschritte. Digitale, patientenorientierte Technologien werden sich zum Vorteil aller Beteiligten sowohl in klinischen Leitlinien als auch in der therapeutischen Patientenversorgung weiterverbreiten.
  • Pharmaunternehmen stellen Fachleute für Patientenbelange und Patientenvertretung ein. Es ist davon auszugehen, dass im Jahr 2019 eine solche neue Rolle in leitender Position bei den meisten der 20 führenden Pharmaunternehmen geschaffen wird. In den nächsten fünf Jahren sollen diese Patientenbeauftragten klinische und kommerzielle Bemühungen vereinen und Verbesserungen beim Patienten-Engagement und der Planung von Studien herbeiführen. Die Beauftragten werden die Stimme der Patienten inner- und außerhalb des Unternehmens mithilfe einer Reihe von Initiativen mit Schwerpunkt auf der Patientenerfahrung stärken. Dazu wird unter anderem der Aufbau von Datenbanken mit Ergebnissen aus der Versorgungspraxis im Alltag gehören, um die Zunahme von Patientenregistern zu fördern, die für Partnerschaften genutzt werden können.

Der vollständige Bericht, einschließlich einer detaillierten Beschreibung der Methodik, ist unter https://www.iqvia.com/institute einzusehen. Die Studie wurde unabhängig und ohne finanzielle Unterstützung seitens Industrie oder staatlicher Stellen, durchgeführt und ist öffentlich zugänglich.

[1] China, Brasilien, Russland, Indien, Türkei und Mexiko

Über IQVIA

IQVIA (NYSE: IQV) ist ein führender, globaler Anbieter von zukunftsweisender Analytik, Technologielösungen und klinischer Auftragsforschung für Life Science Unternehmen. Entstanden durch den Zusammenschluss von IMS Health und Quintiles, nutzt IQVIA Erkenntnisse der interdisziplinären Human Data Science und verbindet so Stringenz und Klarheit der Data Science mit dem kontinuierlich wachsenden Anwendungsbereich Human Science. Auf dieser Grundlage unterstützt IQVIA Unternehmen darin, neue Ansätze in der klinischen Entwicklung und in der Vermarktung zu verfolgen, ihr Innovationstempo zu steigern und bessere Ergebnisse in der Gesundheitsversorgung zu erzielen. Getragen von IQVIA CORE™, generiert IQVIA einzigartige und praxisrelevante Erkenntnisse an der Schnittstelle von umfassenden Analysen, transformativen Technologien, ausgewiesener Branchenexpertise und Umsetzungskompetenz. Mit über 58.000 Mitarbeitern ist IQVIA in mehr als 100 Ländern tätig. IQVIA ist weltweit führend in Datenschutz und -sicherheit. Das Unternehmen nutzt ein breites Spektrum an Technologien und Sicherheitsmaßnahmen bei der Generierung, Analyse und Verarbeitung von Informationen. So unterstützt IQVIA Akteure im Gesundheitswesen darin, Krankheitsbilder zu identifizieren sowie mit entsprechenden Behandlungspfaden und Therapien zu verbinden, um bessere Behandlungsergebnisse zu erreichen. Das umfassende Know-how von IQVIA verhilft Unternehmen aus Biotechnologie, Medizintechnik, pharmazeutischer Industrie und medizinischer Forschung, staatlichen Einrichtungen, Kostenträgern und anderen Akteuren im Gesundheitswesen zu einem tieferen Verständnis von Versorgungsbedingungen, Krankheiten und wissenschaftlichen Fortschritten und unterstützt sie so auf ihrem Weg zu größeren Behandlungserfolgen. Weitere Informationen finden Sie auf www.IQVIA.de.

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