Anders sieht es bei den Geschäftsaussichten aus. „Die Erwartungen sind deutlich gedämpfter als noch im Herbst. Der Erwartungsindex sank deutlich auf den niedrigsten Wert seit sechs Jahren. Er bleibt aber weiterhin im positiven Bereich“, erklärt Bayer. Rund ein Fünftel der Befragten rechnet damit, dass sich die Geschäfte in den nächsten zwölf Monaten positiv entwickeln werden. Jeder sechste Betrieb erwartet eine Verschlechterung. „Auch wenn der Aufschwung in den kommenden Monaten an Dynamik verlieren wird, ist dennoch nicht mit einem Konjunktureinbruch zu rechnen“, führt Bayer aus.
Vom Export gingen im zurückliegenden Jahr weniger Wachstumsimpulse aus als erwartet. Neben der Konjunkturschwäche in wichtigen Absatzmärkten wie zum Beispiel China spielen vor allem die wachsenden Handelshemmnisse wie der Handelsstreit mit den USA oder der weiterhin ungeregelte Brexit eine wichtige Rolle. „Trotz der befürchteten Zunahme von Handelshemmnissen halten sich die Unternehmen nicht bei den Investitionen zurück“, erläutert Bayer. 81 Prozent der Betriebe lassen sich von der globalen Unsicherheit nicht beeinflussen und wollen weiter wie geplant investieren. Nur rund zehn Prozent möchten bei den Auslandsinvestitionen sparen. Geringfügig mehr Befragte wollen im Inland weniger investieren. In der Industrie haben deutlich mehr Unternehmen geplant, sich bei den Investitionen zurückzuhalten. Aber auch hier überwiegt die Zahl der Betriebe, die sich nicht von den Handelshemmnissen beeinflussen lassen.
Ein noch größeres Risiko für die Konjunktur sehen die Befragten im Fachkräftemangel. Angesichts der seit langem anhaltenden positiven Entwicklung am Arbeitsmarkt, der guten Konjunktur und des steigenden Altersgefüges in den Unternehmen schätzt ihn mehr als jeder zweite Betrieb als größte Herausforderung für die weitere konjunkturelle Entwicklung ein. Infolgedessen gewinnen auch wachsende Arbeitskosten zunehmend an Bedeutung. Daneben sorgen sich die Befragten vor allem um die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen und die Inlandsnachfrage. Für die Industrie spielen hingegen die Energie- und Rohstoffpreise wegen der hohen Exportquote und der großen Zahl energieintensiver Unternehmen im Rheinland die zentrale Rolle bei der Beurteilung der Zukunftsrisiken.
An der aktuellen Konjunktur-Umfrage, die die sieben rheinischen Industrie- und Handelskammern (Aachen, Bonn/Rhein-Sieg, Düsseldorf, Duisburg, Köln, Mittlerer Niederrhein und Wuppertal-Solingen-Remscheid) in Aachen präsentierten, haben mehr als 2.800 Unternehmen teilgenommen.
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