Reboarder sind derzeit ein heißes Thema unter Eltern

Lotta Jakobsson ist eine weltweit anerkannte Expertin für Kindersicherheit im Auto. Die promovierte Ingenieurin leitet das Safety Center von Volvo und ist Vorsitzende in verschiedenen ISO-Arbeitsgruppen. In der neuen Ausgabe von AUTO STRASSENVERKEHR plädiert Sie für die Nutzung der Reboarder, bis die Kinder drei oder vier Jahre alt sind: „Nach hinten gerichtete Sitze reduzieren das Verletzungsrisiko bei einer Kollision erheblich. Bei einem sehr heftigen Frontalaufprall ist es der Unterschied zwischen Leben und Tod.“ 

Viele Eltern wüssten zwar, dass die Nackenmuskulatur ihrer Kinder in den frühen Jahren schwach ist, so Jakobsson: „Aber viele wissen nicht, dass auch das Skelett nicht voll entwickelt ist.“ Doch auch die Werte für die Nackenbelastung ist enorm. Bei einem Crash mit 56 km/h in einem Volvo V40 ist die Nackenbelastung in einem nach vorne gerichteten Sitz fast sieben Mal höher als bei einem Reboarder.

Noch ist das Angebot an Reboardern klein und die Sitze sind recht teuer. Außerdem nehmen sie durch ihre Größe mehr Platz in Anspruch als ein herkömmlicher, nach vorn gerichteter Sitz. „Wir müssen die Kindersitze leichter, flexibler und einfacher machen. Außerdem müssten die Bezüge noch atmungsaktiver werden. Doch schon jetzt sprechen die Sicherheitsvorzüge klar für die Reboarder: „Viele Eltern erlauben ihren Kindern zu früh, mit dem Gesicht zur Fahrtrichtung zu sitzen“, kritisiert Lotta Jakobsson im Gespräch mit AUTO STRASSENVERKEHR. 

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