Nachhaltigkeit – ein Wort macht Karriere

Nachhaltigkeit hat als Wort mehr Karriere gemacht, denn als Maxime für Wirtschaft, Politik und Gesellschaft. Sehr schade, denn das Beachten der Prinzipien der Nachhaltigkeit wäre ein erfolgversprechender Weg im Sinne aller – heute und in Zukunft.

Was genau ist Nachhaltigkeit?

Der legendäre, fiktive Radiosender Jerewan und Juristen würden die Frage erst einmal mit „Es kommt darauf an.“ beantworten. Und tatsächlich kommt es darauf an, in welchem Zusammenhang davon die Rede ist. Halbwegs einig ist man sich über die Herkunft des Wortes: Bereits Anfang des 18. Jahrhunderts hat Hans Carl von Carlowitz Nachhaltigkeit im Zusammenhang mit der Forstwirtschaft verwendet. Er verstand darunter eine Waldbewirtschaftung, bei der dem Wald nur so viele Bäume entnommen werden, wie auf natürliche Weise in absehbarer Zeit nachwachsen können.

Seit etwa 20 Jahren taucht das Wort in allen möglichen Zusammenhängen auf, wenn es um ökologisch, wirtschaftlich oder gesellschaftlich verantwortliches Handeln geht. Gut so.

Nicht gut ist, wenn es falsch verwendet wird, weil es gerade so angesagt ist. Falsch ist es nämlich immer dann, wenn man stattdessen besser „dauerhaft“ oder „langfristig“ sagen oder schreiben könnte. Es ist erschreckend, wie oft das der Fall ist. Vielleicht haben Sie Spaß daran, einmal den letzten Geschäftsbericht, die letzten fünf Pressemeldungen oder ähnliche Texte aus Ihrem Unternehmen daraufhin zu prüfen. Ich bin gespannt, was Sie entdecken. Wenn Ihr Unternehmen zu denen gehört, die das Wort im letzten Jahr nicht ein einziges Mal falsch verwendet haben, haben Sie meinen vollen Respekt.

Die korrekte Verwendung dieses Wortes ist die eine Sache. Eine andere und sicher noch wichtigere ist, dass jeder von uns dem Wort nachhaltige Taten folgen lässt. Oder noch besser: Handeln Sie zuerst nachhaltig und berichten anschließend darüber – gern auch langfristig! Ich freue mich auf viele ansteckende Beispiele. Mehr zu sprachlichen Themen lesen Sie in meinem Blog Deutsch fürs Büro.

Die Autorin:

Gabriele Baron, seit 25 Jahren freiberufliche Texterin sowie Trainerin mit dem Schwerpunkt empfängerorientierte Korrespondenz und Kundenorientierung in der Kommunikation. Autorin u.a. des Bestsellers „Praxisbuch Mailings. Print- und Online-Mailings planen, texten und gestalten.“, mi-Verlag sowie „Glückwunsch! Passende Worte zu Jubiläum, Beförderung & Co.“, Verlag C.H. Beck.
Gabriele Baron, Text & Training, Abt-Walther-Straße 4, 94081 Fürstenzell,
Telefon (08502) 9174965, info@baron-texttraining.de, www.baron-texttraining.de

 

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