– Pirelli Online-Plattform informiert über das Wertvolle Ökosystem des Naturkautschuks, die Plantagen, das Leben der Bauern und die Verarbeitungstechniken
– Das Projekt flankiert die Pirelli Richtlinie für nachhaltigen Naturkautschuk, die sich aus dem Dialog mit wichtigen Stakeholdern entwickelte
– Die Branchenführerschaft im Dow Jones Sustainability Index und weitere Auszeichnungen bestätigen die positiven Ergebnisse von Pirelli im Bereich Nachhaltigkeit
Die Reise beginnt an einem Gummibaum und endet mit der Fertigung eines Reifens. Dazwischen liegen die Beschreibungen des Lebens der Bauern und ihrer Anbautechniken sowie der grundlegenden Phasen der Produktion von Naturkautschuk und seines Lieferkreislaufs. Um das Wissen über diesen wertvollen Rohstoff zu erweitern, zum Erhalt der Wälder und der biologischen Vielfalt beizutragen sowie die Entwicklung der Gemeinschaft und der lokalen Wirtschaft zu unterstützen, hat Pirelli die digi-tale Plattform Being Fast Takes Time entwickelt. Interessierte können unter https://naturalrubber.pirelli.com/en-ww/being-fast-takes-time/ darauf zugreifen.
Das Projekt soll zum Verständnis dafür beitragen, wie wertvoll das natürliche Gleichgewicht ist. Es folgt dem Weg, den Pirelli 2017 mit seiner Richtlinie für Nachhaltigen Naturkautschuk (https://corporate.pirelli.com/corporate/en-ww/sustainability/policies/sust-sustainable-natural-rubber-policy ) eingeschlagen hat. Grundlegend ist der vom Unternehmen gelenkte kontinuierliche Dialog mit unterschiedlichen Stakeholdern. Dessen Ziel ist es, eine nachhaltige und verantwortungsvolle Versorgung mit Naturkautschuk entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu steuern.
„Being fast takes time” beginnt mit der Reportage des Fotografen und Schriftstellers Alessandro Scotti aus Indonesien und Thailand, zwei der größten Produzenten von Latex, dem Naturprodukt des Kautschukbaums. Sie dokumentiert den sorgfältigen und langsamen Prozess, mit dem Latex gewonnen wird (es dauert drei Stunden, bis eine halbe Kokosnussschale gefüllt ist) sowie die lange Phase des Wartens, bis der Saft geronnen ist. Dies geschieht in Harmonie und mit Respekt vor der Zeit und dem Rhythmus der Natur. Zudem verdeutlicht die Plattform den weiteren Weg des Rohstoffes hin zum Endprodukt, dem Reifen, einem Schlüsselelement in der schnellen Welt des Motorsports. Die Geschichten dieser beiden sowohl getrennten als auch miteinander verbundenen Realitäten werden erzählt, um die Unterschiede zu veranschaulichen, welche die Arbeit und den Rhythmus der Bauern von den Abläufen in der technologischen Welt trennen, der temporeichen und komplexen industriellen Produktion.
Die Plattform besteht aus sieben Rubriken: Das Projekt, Die Reise, Naturkautschuk, Die Gemeinschaft, Natur und Fauna, Unser Engagement, Von Weiß bis Schwarz. Es ist die Geschichte der Reise von Alessandro Scotti, die ihn nach Indonesien, zur Insel Java, nach Sumatra und auf die Plantagen in der Provinz Chonburi in Thailand führte. Sie wird erzählt mit 30 Schwarz-Weiß-Bildern, Videos und weiteren Elementen, darunter ein von Alessandro Scotti geführtes Logbuch. Die Reportage dokumentiert die Rolle der Frauen in den Ländern sowie das Leben der Bauern, deren Lebensunterhalt von diesen kostbaren Bäumen abhängt. Sie berichtet von der komplexen "Klopftechnik", den Schnitten zur Gewinnung des Latex, und der Wildheit der Natur, in der die Menschen neben Elefanten, Orang-Utans und Krokodilen leben. Es ist eine Welt, durchdrungen von den Geräuschen der Natur und ausgestattet mit einem harmonischen Ökosystem, das es zu schützen gilt.
"Nachhaltige Entwicklung bedeutet, immer auf das Morgen zu schauen und sich zu vergegenwärtigen, dass Wirtschafts-, Umwelt- und Humankapital voneinander abhängig sind und entsprechend gemanagt werden müssen. Wir haben stets daran gearbeitet, nachhaltige Werte zu schaffen, die auf der Leidenschaft und dem Können unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter basieren. Dieser Ansatz findet sich auch in unserer Richtlinie für Nachhaltigen Naturkautschuk wieder", kommentiert Marco Tronchetti Provera, Executive Vice Chairman und CEO von Pirelli.
„Wir können bei der Herstellung von Reifen nicht auf Naturkautschuk verzichten“, betont Filippo Bettini, Chief Sustainability and Risk Governance Officer von Pirelli. „Daher ist es für uns von grundlegender Bedeutung, dass die Prozesse des Anbaus und des Gewinnens dieses Rohstoffes nachhaltig sind und unter Achtung vor den Menschen und dem Ökosystem in den wichtigsten Erzeugerländern wie Indonesien und Thailand durchgeführt werden. Nur mit einem verantwortungsbewussten Ansatz können wir dazu beitragen, die Zukunft eines so wertvollen Rohstoffs sowie der lokalen Bevölkerung zu sichern, deren Lebensunterhalt auf dem Gummi beruht.“
Schlüsselelemente des gesamten Projekts sind die Menschen und ihre 360 Grad-Einbindung entlang der gesamten Kette: vom Lieferanten über die Beschäftigten bis hin zum lokalen Verarbeiter. „Im Mittelpunkt dieser Geschichte“, schreibt Alessandro Scotti in seinem Logbuch, das Besucher der Plattform bei ihrer Entdeckung des Naturkautschuks begleitet, „stehen Sofyan und Maimunah, die ersten Landwirte, die ich traf. Sie leben in einem Stelzenhaus, umgeben von den ohrenbetäubenden Geräuschen des Dschungels. Es herrscht eine Ruhe, die vor Tatendrang strotzt: Die menschliche Aktivität vollzieht sich in Stille, begleitet vom ungestümen Lärm unsichtbarer Aktivitäten. Es ist der Rhythmus der Natur. Um sich damit zu synchronisieren, musst du langsamer werden. Und das mit Entschlossenheit, damit die Zeit der Natur zur Zeit der Menschen werden kann.“
Pirelli und seine Naturkautschuk Richtlinie
Im Jahr 2017 veröffentlichte Pirelli seine Richtlinie für Nachhaltigen Naturkautschuk. Ihr Ziel ist das Entwickeln und Fördern einer nachhaltigen und verantwortungsvollen Lieferkette für Naturkautschuk, an der Landwirte, Händler, Verarbeiter, Verkäufer und Produzenten beteiligt sind. Sie war das Ergebnis von Multi-Stakeholder-Dialogen, d.h. Konsultationen mit internationalen NGOs, den wichtigsten Naturkautschuklieferanten, Händlern und Erzeugern, Automotive-Kunden sowie multilateralen und internationalen Organisationen. Um die Umsetzung der Richtlinie zu erleichtern, erstellte Pirelli 2018 ein Implementierungshandbuch, ebenfalls ein Ergebnis des aktiven Einbeziehens der Interessengruppen. Darüber hinaus veröffentlichte der Konzern die Roadmap 2019-2021. Sie beschreibt die Aktivitäten des Unternehmens, um seine Lieferkette bei der Umsetzung der Richtlinie zu unterstützen. Zu den für 2019 geplanten Aktivitäten gehören unter anderem Trainingsmaßnahmen, um das Umsetzen der Pirelli Richtlinie entlang der Lieferkette zu erleichtern, Partnerschaften mit strategischen Lieferanten, um die Produktivität ihrer Plantagen zu steigern, das Darstellen von sozio-ökologischen Risiken und zu schützenden Waldflächen sowie das Nutzen von Satelliten.
Pirelli verfügt über keine eigenen Kautschukplantagen und setzt daher seine Nachhaltigkeitsstrategie durch Partnerschaften mit Lieferanten um. Dabei stehen die Menschen und die Umwelt im Mittelpunkt der Richtlinie. Deren Grundlagen sind der Schutz der Menschenrechte, die Gesundheit, die Sicherheit sowie das Wohlergehen aller an der Naturkautschuk-Lieferkette Beteiligten, die Achtung der Rechte der einheimischen Bevölkerung und die Entwicklung der lokalen Wirtschaft. Die Richtlinie gibt vor, Brandrodung zur Vorbereitung neuer Plantagen sowie das Kultivieren von Mooren zu vermeiden und sich strikt an die international anerkannten Richtlinien High Conservation Value (HCV) und High Carbon Stock (HCS) zumSchutz der Ökosysteme zu halten.
Neben dem Einbinden seiner Lieferanten fördert und unterstützt Pirelli auch die Zusammenarbeit auf industrieller Ebene sowie der Interessengruppen, die in der Wertschöpfungskette des Naturkautschuks eine wichtige Rolle spielen. Zusammen mit den wichtigsten Reifenherstellern, bedeutenden Unternehmen der Automobilbranche, internationalen NGOs und Naturkautschukproduzenten gehört Pirelli zu den Gründern der Globalen Plattform für Nachhaltigen Naturkautschuk. Sie hat es sich zum Ziel gesetzt, die Anstrengungen für eine nachhaltige Entwicklung von Naturkautschuk auf internationaler Ebene zu bündeln.
Pirelli und Nachhaltigkeit: Ergebnisse und Ziele
Das Pirelli Modell für nachhaltiges Wirtschaften – inspiriert von den zehn Prinzipien des Global Compact der Vereinten Nationen und den Leitlinien für die soziale Verantwortung von Unternehmen gemäß der internationalen Norm ISO 26000 – berücksichtigt sämtliche Dimensionen des Unternehmens: die wirtschaftliche, die ökologische und die soziale. Jedes Jahr verbessert Pirelli seine Nachhaltigkeitsleistung: So betrug zum Beispiel 2018 der Anteil der "Green Performance"-Produkte am Umsatz von Pirelli 49,8 Prozent (2017 waren es 43,5 Prozent) sowie 57,5 Prozent am Umsatz mit besonders hochwertigen Produkten.
Darüber hinaus verzeichnete Pirelli 2018 im Vergleich zum Vorjahr eine Reduktion des absoluten Wasserverbrauchs um 11,8 Prozent und des spezifischen Energieverbrauchs um 9,8 Prozent. Die absolute Reduktion des Energieverbrauchs betrug 1,6 Prozent bezogen auf den spezifischen Index, der sich an den Werten des Vorjahres orientiert. Die absolute Reduktion der CO2-Emissionen betrug 5,8 Prozent, die spezifische 3,7 Prozent. Darüber hinaus wurden 96 Prozent der Abfälle verwertet, womit das Ziel "Null Abfall auf Deponien" effektiv erreicht und die Vorgabe für 2020 (Verwertung > 95 Prozent) zwei Jahre früher als geplant erfüllt wurde.
Deutliche Verbesserungen gab es hinsichtlich des Gesundheitsschutzes und der Sicherheit am Arbeitsplatz. So lag beispielsweise der Index der Unfallhäufigkeit 2018 auf dem Niveau von 2017, jedoch um 81 Prozent unter dem Niveau von 2009. Die Investitionen in die Weiterbildung der Belegschaft lagen im Durchschnitt über 8,0 Tage pro Mitarbeiterin/Mitarbeiter und übertrafen im sechsten Jahr das Ziel von durchschnittlich 7,0 Tagen pro Person.
Diese Ergebnisse passen zum Rahmen des "Nachhaltigkeitsplans 2020 mit ausgewählten Zielen bis 2025", der das Jahr 2009 als Bezugsjahr nimmt, um eine langfristige Einschätzung der numerischen Trends zu ermöglichen. Die Konzernziele erfordern im Automobilbereich (im Vergleich zu 2009) eine durchschnittliche Reduzierung des Rollwiderstands der Reifen um 20 Prozent und bei besonders hochwertigen Produkten um 14 Prozent. Zudem wurden eine Leistungssteigerung bei Nässe um 15 Prozent und eine Geräuschreduzierung um 15 Prozent festgelegt. Bei den Produkten der Abteilung Motorradreifen wird im Vergleich zu 2009 eine Reduzierung des Rollwiderstands der Reifen um zehn Prozent angestrebt, eine Verbesserung der Nassleistung um 40 Prozent sowie der Haltbarkeit um 30 Prozent. Bei den Velo-Produkten (für Fahrräder) soll die Bremsleistung sich gegenüber 2017 (dem Jahr der Markteinführung von Pirelli Velo) um fünf Prozent verbessern, bei Nässe um zehn Prozent.
Ende des Jahres 2020 sollen die Einnahmen aus Green Performance-Produkten 50 Prozent des Umsatzes betragen, bei High Value-Produkten mehr als 65 Prozent. In Bezug auf die Umwelteffizienz von Prozessen prognostiziert Pirelli für das Jahr 2020 im Vergleich zu 2009 einen Rückgang der spezifischen CO2-Emissionen um 17 Prozent und des spezifischen Energieverbrauchs um 19 Prozent bei verstärkter Nutzung erneuerbarer Energien. Die Wasserentnahme soll um 66 Prozent gesenkt und mehr als 95 Prozent der Abfälle verwertet werden.
Die positiven Ergebnisse von Pirelli werden durch diverse Auszeichnungen unterstrichen: Dazu gehört die führende Position im Segment Auto Komponenten im Dow Jones Sustainability Index sowie im Sustainability Yearbook 2019 bis hin zur Aufnahme des Unternehmens in die vom Carbon Disclosure Project (CDP), eine im Jahr 2000 in London gegründete Non-Profit-Organisation, erstellte Climate A-Liste als Anerkennung für die Rolle von Pirelli im Kampf gegen den Klimawandel.
Über Alessandro Scotti
Der italienische Schriftsteller und Fotograf hat in über 30 Ländern gearbeitet. Der UN-Botschafter gewann den Henri-Nannen-Preis, den Bronze Lead Award for Journalism und den Amilcare Ponchielli-Preis. Seine Fotografien wurden in Museen und Institutionen wie der Shanghai Expo, dem World Urban Forum in Medellin, der Mailänder Triennale und der Architektur-Biennale Venedig ausgestellt.
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