Wie bereits in dem Artikel “Haustiere als Kit für die Gesellschaft” ausgeführt, haben Haustierbesitzer eine höhere soziale Kompetenz. Eine aktuelle Studie bestätigt: Haustierhalter haben durchschnittlich einen deutlich höheren Sozialkapitalwert als Nicht-Tierhalter. Am deutlichsten wurde der Unterschied zwischen Hundehaltern und Nichthaustierhaltern. Hundebesitzer hatten nicht nur einen höheren Wert im Vergleich zu Nichthaustierhaltern sondern auch zu anderen Haustierhaltern.
Der offensichtliche Grund: Das Gassi-Gehen. Hundebesitzer, die regelmäßig Gassi-gehen, haben im Vergleich zu Nicht-Hundeausführer ein deutlich höheres Sozialkapital. Zudem können Gassi-Gänge ihre Rolle als Mechanismus für eine verbesserte natürliche Überwachung und eine erhöhte Wahrnehmung der Sicherheit in einer Nachbarschaft nutzen. Das führt zu der Frage, inwieweit diese Vorteile die Hundesteuer infrage stellen.
Aber auch der Besitz anderer Haustiere, so zeigt die Studie, kann Gespräche und Interaktionen zwischen Nachbarn auslösen. So können selbst zufällige soziale Interaktionen zu einem verbesserten Sozialkapital beitragen und den Menschen das Gefühl geben, nicht unter völlig Fremden zu leben. Dies bestätigt auch eine andere Studie, die zeigt, dass mehr als ein Viertel der befragten Besitzer anderer Haustiere (27 %) durch ihre Haustiere Nachbarn kennengelernt haben. Die Analyse der Antworten auf die Frage, wie sie Menschen durch ein Haustier kennengelernt hatten, ergab, das erste Treffen zwischen Nachbarn wurde über Haustiere ausgelöst. Vom kurzen Schnack über den Zaun oder im Hof, bis hin zu Kindern, die sich für die Haustiere begeistern, waren die tierischen Begleiter der Eisbrecher.
Wie lässt sich nun weiter erklären, dass das Sozialkapital nicht nur bei den Hundehaltern höher war? Eine Hypothese dazu ist, dass Haustiere (jeglicher Art) mit der Wahrnehmung von Vertrauen, einem zentralen Anker von Sozialkapital, verbunden sein könnten. Einige Studien belegen, dass durch die Anwesenheit eines Haustieres die Wahrnehmung der Vertrauenswürdigkeit anderer Menschen verbessert wird. Eine zweite These besagt, dass Oxytocin das Vertrauen der Menschen in andere Menschen stärken kann. Weitere Forschungen gehen davon aus, dass der Oxytozin Spiegel des Hundebesitzers angehoben wird, wenn er mit seinen Haustieren interagiert, durch gegenseitige Blicke oder Streicheleinheiten. Der Anstieg des Oxytozins ist unabhängig von der Art des Haustiers, d.h. dass Katzenbesitzer genauso sehr von einem Anstieg des Oxytozins profitieren könnten wie Hundebesitzer. Dieser wiederrum führt zu einem verbesserten Vertrauensverhältnis und in einem höheren Maß zu einem gesteigerten Sozialkapital. Haustiere jeder Art können auch soziale Hemmungen gegenüber Fremden abbauen, und wie von Newby artikuliert, "scheint die Anwesenheit eines Haustieres soziale Situationen zu "normalisieren", indem sie alle Akteure durch die Eisbrecher Phase bis zu dem Punkt bringen, an dem sie riskieren können, direkt mit der unbekannten Person in Kontakt zu treten" (Newby, 1997 S. 180).
Auch neue Studien über den Nutzen für Menschen mit psychischen Erkrankungen zeigen, dass Haustiere eine einzigartige Rolle in den Unterstützungsnetzwerken des Einzelnen spielen und nachweislich Vorteile für Menschen mit schlechter psychischer Gesundheit haben könnten.
Dabei ist auf die lebenswichtige Bedeutung von sozialen Verbindungen, Vertrauen und Toleranz in unseren Gemeinschaften hinzuweisen. Dies sind Merkmale des Sozialkapitals, und doch beklagen soziale, politische und mediale Kommentare oft ihre Erosion in dieser modernen Ära der sozialen Medien, ihre rasante "Geschäftigkeit" und ihre globale Unsicherheit. Dadurch hat sich die Art und Weise, wie Menschen interagieren und Beziehungen aufbauen, massiv verändert. Eine wichtige Konstante im Leben vieler Menschen ist daher ihr Haustier. Seit der frühen Zivilisation werden wir von Haustieren angezogen, eine greifbare Konstante, die positive Sozialleistungen erbringen kann.
So lässt sich abschließend sagen, dass der Besitz von Haustieren signifikant mit einem höheren Maß an Sozialkapital verbunden ist und das völlig unabhängig von der Art des Haustieres. Angesichts der hohen Eigentumsquoten von Haustieren in vielen Ländern sind Haustiere ein nicht anerkannter Weg, um Sozialkapital aufzubauen und das soziale Gefüge von Gemeinschaften nachhaltig zu stärken.
Quelle: Lisa Wood, u.a.: Social capital and pet ownership – A tale of four Cities, in SSM Population Health 3 (2017) p. 442 – 447
Iben Meyer and Björn Forkman: Dog and owner charakteristics affecting the dog -owner relationship, in journal of Veterinary Behavior 9 (2014) p. 143 – 159.
Um dies zu unterstützen hilft nun ein Haustierbesitzernetzwerk. Die Idee, dass sich Tierhalter in einem Haustiernetzwerk gegenseitig helfen und unterstützen, war die Geburtsstunde und Gründung des Happy-Pet.Club für den deutschsprachigen Raum.
Mit dem Aufbau des Happy-Pet.Club gibt es erstmals kostenlos ein Portal für Haustierbesitzer, das sowohl die Kommunikation mit anderen Haustierbesitzern ermöglicht, als auch Informationen zu den Haustieren und Dienstleistern zur Verfügung stellt. Im Happy-Pet.Club treffen sich Haustierhalter, schließen Freundschaften, teilen wertvolle Erfahrungen und finden Rat und Hilfe. Lokal, überregional und online – und alles unter einem Dach.
Jedes Mitglied ist anhand seiner Postleitzahl zusätzlich einer lokalen Gruppe zugeordnet, um mit Gleichgesinnten im Ortsteil zu chatten oder sich zu verabreden. Die Mitglieder warnen sich im Netzwerk untereinander vor Gefahren wie z.B. ausgelegten Giftködern. Zudem können sich auf lokaler Ebene alle über entlaufende oder gefundene Tiere informieren und sich gegenseitig helfen.
Die Happy-Pet.Club GmbH Co. KG betreibt das Haustierportal Happy-Pet.Club. Es unterstützt Haustierbesitzer im deutschsprachigen Raum mit einem Online-Netzwerk, Magazin, Dienstleisterverzeichnis und den Kleinanzeigen. Weitere Services für Haustiere und Haustierbesitzer sind bereits geplant. Alle Services sind für die Haustierbesitzer kostenlos. Eine Zusammenarbeit mit wichtigen Tierschutzorganisationen und örtlichen Tierheimen ist geplant.
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