Wie bereits im April beurteilten die vom ifo Institut befragten Druck- und Medienunternehmen ihre aktuelle Geschäftslage auch im Mai negativer als im Vormonat und zeigten sich hinsichtlich der zukünftigen Geschäftslage skeptischer. Aus den Werten der aktuellen und der erwarteten Geschäftslage wird das Geschäftsklima berechnet. Dieses stellt einen guten Vorlaufindikator für die Produktionsentwicklung der Druck- und Medienindustrie dar.
Der saisonbereinigte Geschäftslageindex fiel im Mai mit 0,9 Prozent gegenüber dem Aprilwert weniger stark als noch im April (1,9 Prozent) gegenüber dem Märzwert. Diese Entwicklung dürfte die leicht verbesserte Nachfrage widerspiegeln. Das Indexniveau der aktuellen Geschäftslage von 98,0 Zählern liegt indes 6,0 Prozent unter dem Vorjahresstand. Damit hat sich der negative Indexverlauf im Vorjahresvergleich wieder verstärkt. Zurückzuführen ist diese Entwicklung auf den deutlich unbefriedigenden Auftragsbestand. Rund 46 Prozent der befragten Unternehmen beurteilten diesen als schlecht und lediglich 8 Prozent als gut. Zudem entwickelten sich die Verkaufspreise schlechter als im Vorjahr.
Die Entwicklung der Erwartungen der befragten Druck- und Medienunternehmen an ihre Geschäftslage in sechs Monaten weist eine ähnliche Dynamik auf wie der Verlauf der aktuellen Geschäftslage: Der saisonbereinigte Index der Geschäftserwartungen sank gegenüber dem Vormonat um 1,7 Prozent auf 96,6 Zähler und damit weniger stark als noch im April (2,8 Prozent) gegenüber dem Märzwert. Das Niveau des Vorjahresmonats lag zugleich 6,1 Prozent höher. Im April 2019 fiel das Minus im Vorjahresvergleich mit 1,5 Prozent noch deutlich flacher aus. Die Unternehmen erwarten in den kommenden Monaten weiterhin keine wesentliche Verbesserung ihrer Produktionstätigkeit. Auch blieben die Verkaufspreiserwartungen per Saldo im negativen Bereich: Während vier Prozent der Unternehmen in den kommenden Monaten von Verkaufspreissteigerungen ausgehen, stellen sich neun Prozent auf sinkende Preise ein. Die Mehrheit der Unternehmen (87 Prozent) erwartet jedoch stabile Preise.
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