Jüngste Statistiken der Regierung gingen davon aus, dass in der letzten Zeit mehr als 1,1 Millionen Venezolaner nach Kolumbien ausgewandert seien. Sie bildeten inzwischen 30 Prozent der Bevölkerung in den an Venezuela angrenzenden Regionen. Etwa 23 Prozent dieser Migranten hätten sich in der Hauptstadt Bogotá niedergelassen, 41 Prozent lebten unter inakzeptablen, unsicheren Bedingungen, wie Gabriel Villarreal, Geschäftsführer von ADRA Kolumbien, in der Juli-Ausgabe der Zeitschrift Adventist World erklärte.
Kostenlose medizinische Untersuchungen
„Uns fiel der Zustrom von Menschen auf, und wir bemerkten, dass viele ohne entsprechende Unterlagen ins Land kamen und für einen bestimmten Zeitraum keinen Zugang zu medizinischer Versorgung in Kolumbien hatten. Also haben wir ein Projekt entwickelt, um tausenden Venezolanern kostenlose Gesundheitshilfe anzubieten“, sagte Villarreal.
Die Hilfe umfasse kostenlose medizinische Untersuchungen, gegebenenfalls Labortests und Medikamente für Tausende von Familien in Bucaramanga und Medellín, der zweitgrößten Stadt Kolumbiens. Die Untersuchungen würden vom Personal der beiden dortigen adventistischen Krankenhäuser durchgeführt. Bisher hätten schätzungsweise 10.200 Personen von dem Angebot Gebrauch gemacht, 5.000 in Medellín und 5.200 in Bucaramanga. In Bucaramanga und Medellín würden dank der Organisation durch ADRA-Mitarbeiter jeweils etwa 500 bis 600 Personen pro Monat von den jeweiligen Teams aus medizinischen Fachkräften untersucht. Die Hilfe sei mit den Behörden vor Ort abgestimmt, die venezolanische Migranten ermittelten, welche die medizinische Versorgung benötigten, informierte Villarreal.
Hygiene, kochen und wohnen
ADRA habe außerdem bereits 2.500 Zusammenstellungen mit Hygieneartikeln, 2.500 Kochausrüstungen mit Töpfen, Tellern und Geschirr sowie 2.500 Wohnausstattungen, die Matratzen und Bettwäsche einschließen, verteilt. ADRA Kolumbien könne durch Spenden im ganzen Land auch andere Projekte unterstützen, um Venezolanern bei der Migration nach Kolumbien zu helfen.
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