Eingebettet in einen herrlichen Urwald aus alten Buchen ist der Diebstein sehr romantisch und idyllisch gelegen – doch der Schein trügt. Denn hier ist beziehungsweise war der Name Programm: Am Diebstein wurden früher Holz- und Wilddiebe der Gerichtsbarkeit der Freiherren von Riedesel überstellt – in dieser Hinsicht also ein alles andere als romantischer Ort. Für seine damalige Bedeutung spricht auch die Tatsache, dass der Diebstein nach der Landvermessung in den Jahren 1823-1850 besonders groß dargestellt und in der Karte deutlich beschriftet wurde.
Wegen seiner Schönheit und landeskundlichen Bedeutung wurde das Geotop mit Verordnung vom 14.12.2017 vom Vogelsbergkreis als Naturdenkmal ausgewiesen. Die durch Verwitterung zerklüftete Basaltklippe ist nun eine etwa 4.000 m² große geschützte Fläche. Überall verstreut finden sich Basaltfelsen verschiedener Größen, die unterhalb der Klippe eine große Blockhalde bilden.
Das Hessische Landesamt für Geologie erläutert in seinem Buch „Geotope im Vogelsberg (2009)“ das Gestein sehr ausführlich: Es handelt sich um einen dunkelgrauen, feinkörnigen Alkalibasalt, der viele bis zu drei Millimeter große Olivine aufweist – das sind Kristalle aus dem oberen Erdmantel. Es sind allerdings wenig Klinopyroxene als Phänokristalle enthalten.
Da der kompakte Basalt von kleinen eingeregelten Blasen durchzogen ist, nimmt man an, dass es sich um einen Lavastrom handelt. Durch die starke Zerklüftung und die guten Luftbedingungen haben sich an der Erosionskante viele Flechten und Moose angesiedelt. In der Nähe des Naturdenkmals findet man im Sommer übrigens große Bestände der Wappenpflanze des Vogelsbergkreises, der Türkenbundlilie.
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