78. Großer Preis von Deutschland: Erst Hitze dann Regen

  • Rasante Aufholjagd von Sebastian Vettel
  • Schumacher begeistert Zuschauer im Ferrari
  • AvD bringt historischen Siegerpokal nach Hockenheim

Das Wochenende des diesjährigen Großen Preis von Deutschland (25. bis 28. Juli 2019) zunächst geprägt von außergewöhnlich hohen Temperaturen an den ersten Tagen und regnerischem Wetter bei deutlicher kühlerer Luft am Rennsonntag. Der Hockenheimring war mit 61.000 Motorsport-Fans – darunter rund 20.000 Besucher aus den Niederlanden – fast ausverkauft, die Stimmung der Rennfans war ausgelassen. Diese großartige Zuschauerresonanz hat wieder einmal gezeigt, welch großes Interesse die Formel 1 in Deutschland weckt.

Die ins Badische angereisten Zuschauer wurden sahen ein spannendes, von zahlreichen Führungswechseln sowie einigen Ausrutschern auf nasser Strecke geprägtes Rennen, das sich einen Formel-1-Geschichtsbücher verdient hat. Nach einer fulminanten Parforcejagd durch nahezu das gesamte Feld erkämpfte sich der vom letzten Startplatz ins Rennen gegangene Sebastian Vettel (Ferrari/D) am Ende einen tollen zweiten Platz hinter dem umjubelten Sieger Max Verstappen (Red Bull Racing/NL). Den dritten Platz belegte nach einer bemerkenswerten Leistung Daniil Kvyat (Scuderia Toro Rosso/RUS). Die favorisierten und die diesjährige Meisterschaft beherrschenden Renner Mercedes-AMG hatten beim Großen Preis von Deutschland unterdessen einen schweren Nachmittag: Der WM-Zweite Valtteri Bottas (FIN) schied nach einem Fahrfehler aus, während der Meisterschaftsführende und Pole-Setter Lewis Hamilton (GB) nach einem Ausritt und einem verpatzten Boxenstopp und einer 5-Sekunden-Zeitstrafe zunächst nur Rang 11 belegte. Vier Stunden später wurde daraus dann noch der 9. Platz (2 Punkte), nachdem beide Piloten des Teams Alfa Romeo Racing mit einer Zeitstrafe belegt worden waren.

Wüstenhitze macht Streckenposten zu schaffen

Trotz Rekordtemperaturen von bis zu 40° Celsius an den ersten beiden Tagen des Grand-Prix-Wochenendes ohne besondere Vorkommnisse abgelaufen. Das ist umso bemerkenswerter, als die Hitze insbesondere für die Streckenmarshalls eine enorme körperliche Belastung war, da diese während der Trainingssitzungen ihre Schutzbekleidung (Overall, Helm, Handschuhe) tragen mussten und dabei zum Teil der prallen Sonne ausgesetzt waren. Mit einem speziell eingerichteten „Getränke-Shuttle“ und rund 4.000 Litern an Getränken (Wasser, Apfelschorle) konnte der AvD sicherstellen, dass alle Streckenposten mit ausreichend Flüssigkeit versorgt wurden.

FIA-Präsidenten treffen sich am Hockenheimring

Alljährlich besuchen FIA-Präsident Jean Todt und 15 FIA-Club-Präsidenten einen Grand Prix. In diesem Jahr fiel die Wahl auf den „Formula 1 Mercedes-Benz Grosser Preis von Deutschland“ auf dem Hockenheimring. Bei dieser Gelegenheit ließ es sich Todt nicht nehmen, die Sieger des ersten Rennlaufs der Formel 4 zu ehren und die Pokale zu überreichen.

Hommage in Rot: Demorunden im Schumacher-Ferrari

Mit einem Ferrari F2004 hat Michael Schumacher die WM-Saison 2004 dominiert, sondern auch seine sechste Weltmeisterschaft gewonnen. Im Rahmenprogramm des diesjährigen Großen Preis von Deutschland drehte dieser legendäre Rennbolide aus Maranello (I) mit Michael Schumachers Sohn Mick am Steuer einige Demonstrationsrunden – und erhielt dafür stehenden Beifall von den begeisterten Zuschauern. Mick Schumacher, der in der aktuellen Formel-2-Saison als Mitglied des Ferrari-Fahrerkaders startet, war am Gesicht abzulesen, wie viel Freude ihm die Runden bereiteten. Während der anschließenden Interviews grinste der sehr bescheiden und sympathisch wirkende Schumacher-Sohn breit über das ganze Gesicht. Das AvD wünscht Mick Schumacher für die Zukunft alles Gute und freut sich, ihn schon bald als Starter zu einem der künftigen Großen Preis von Deutschland begrüßen zu können.

Ein Stückgeschichte: Der Siegerpokal des Großen Preis von Deutschland

Das Team des AvD hat in diesem Jahr ein besonderes Stück Geschichte mit nach Hockenheim gebracht: Den originalen Siegerpokal von der ersten Austragung des Großen Preis von Deutschland, auf dem die Namen aller Sieger von 1926 bis heute verzeichnet sind. Der Pokal wurde in der VIP-Lounge des AvD in der Südtribüne ausgestellt und erzeugte dort klassische Motorsport-Atmosphäre.

Hätten Sie es gewusst?

Als die Zahl der Formel-1-Team Anfang der 1990er Jahre sprunghaft anstieg und die Zahl der Starter auf mehr als 24 kletterte, entschied das Formel-1-Management, nur diejenigen Rennfahrer zum Rennstart zuzulassen, deren Qualifying-Bestzeit die Zeit des Trainingsschnellsten höchstens um sieben Prozent übertraf. Längst hat sich die Zahl der Starter wieder auf 20 eingependelt, die 107-Prozent-Regel gibt es aber immer noch. Ein Problem ist sie indes längst für keinen Piloten mehr: Die aktuelle Formel 1 liegt so eng zusammen, dass keiner sieben Prozent langsamer ist als der Zeitschnellste.

AvD – Die Mobilitätsexperten seit 120 Jahren

Als traditionsreichste automobile Vereinigung in Deutschland bündelt und vertritt der AvD seit 1899 die Interessen der Autofahrer. Mit seiner breiten Palette an Services wie der weltweiten Pannenhilfe, einschließlich einer eigenen Notrufzentrale im Haus, weltweitem Auto- und Reiseschutz, Fahrertrainings und attraktiven Events unterstützt der AvD die Mobilität seiner Mitglieder und fördert die allgemeine Verkehrssicherheit. Das Gründungsmitglied des Automobilweltverbandes FIA betreut seine rund 1,4 Millionen Mitglieder und Kunden ebenso persönlich wie individuell in allen Bereichen der Mobilität und steht für Leidenschaft rund ums Auto.

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