Der Konjunktiv II bedeutet, dass etwas nicht so ist. In unserem Fall heißt es also: „Wir freuen uns nicht und Sie kommen ja sowieso nicht." Viel freundlicher und gleichzeitig nachdrücklicher ist es, wenn Sie Ihre Einladung enden mit: „Wir freuen uns, wenn Sie zu unserem Empfang kommen."
Ein anderer Fall ist der, dass wir einen Kollegen bitten: „Könnten Sie mir bitte die Quartalszahlen für die Sitzung ausdrucken?" – Solche Fragen rufen eher inneren Widerstand hervor als ein motiviertes Tun. Warum? Weil der Angesprochene das ungute Gefühl bekommt, dass wir ihm das Ausdrucken der Liste nicht zutrauen. Sprachlich ist der Satz eindeutig: Der Sprecher zweifelt, ob der Gefragte das kann.
Da können wir so viel bitte einbauen, wie wir wollen. Solange wir nicht einfach nur sagen: „Herr Müller, bitte drucken Sie mir die Quartalszahlen für die Sitzung um 15 Uhr aus.", wird sich Herr Müller völlig zurecht nicht anerkannt fühlen.
Viele meiner Seminarteilnehmer finden einen solchen Satz zu direkt. Manche empfinden ihn sogar barsch. Das ist er objektiv nicht. Subjektiv mag ihn jeder, der direkte Ansagen nicht gewohnt ist, als zu fordernd empfinden. Probieren Sie es aus. Nach einer kurzen Gewöhnung werden Sie merken, dass das Umstellen auf direkte Anweisungen etwas Wunderbares bewirkt: Sie können sicher sein, dass die Aufgabe ankommt und in der Regel auch erledigt wird. Und bei Ihnen wird sich mit der Zeit diese Klarheit der Aussage ebenfalls positiv auswirken. Sie werden mehr bewirken.
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Die Autorin:
Gabriele Baron, seit 25 Jahren freiberufliche Texterin sowie Trainerin mit dem Schwerpunkt empfängerorientierte Korrespondenz und Kundenorientierung in der Kommunikation. Autorin u.a. des Bestsellers „Praxisbuch Mailings. Print- und Online-Mailings planen, texten und gestalten.“, mi-Verlag sowie „Glückwunsch! Passende Worte zu Jubiläum, Beförderung & Co.“, Verlag C.H. Beck.
Gabriele Baron, Text & Training, Abt-Walther-Straße 4, 94081 Fürstenzell, Telefon (08502) 9174965, info@baron-texttraining.de, www.baron-texttraining.de
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