„Auch in Deutschland sollen Tausende von Patienten von dem Datenleck betroffen sein“; empört sich Buchalik. Und dies, obwohl die deutsche Ärzteschaft angesichts fortschreitender Digitalisierung im Gesundheitswesen seit Jahren die Sicherheit von Patientendaten anmahne. „Auch die Landesärztekammer Hessen hat immer wieder gefordert, Datensicherheit vor blinden Digitalisierungswahn zu stellen“, so Buchalik weiter. „Eine Forderung, die uns seitens der Politik und der Krankenkassen wiederholt den Vorwurf eingebracht hat, den digitalen Fortschritt verhindern zu wollen. Völlig zu Unrecht: Die Digitalisierung im Gesundheitswesen sollte jedoch nur dann vorangetrieben werden, wenn sie die Versorgung der Patienten unterstützt und dieser nicht schadet. Das vermutliche Datenleck ist eine Katastrophe, da es das Vertrauen in den Umgang mit hochsensiblen Patientendaten erschüttert. Zugleich macht es deutlich, dass veraltete digitale Sicherungssysteme schleunigst abgelöst werden müssen bzw. vorhandene, gute digitale Sicherungssysteme auch richtig eingesetzt werden müssen, um die Datensicherheit zu gewährleisten." Buchalik fordert die Krankenkassen außerdem auf, auch die Kosten für die Sicherungssysteme zu übernehmen, die in Praxen und Kliniken durch die IT-Anbindung entstehen.
Dr. med. Edgar Pinkowski, Präsident der Landesärztekammer Hessen und Vorsitzender des Ausschusses "Patientensicherheit" bei der Bundesärztekammer, betont, dass die Digitalisierung des Gesundheitswesens und die damit einhergehende Frage der Datensicherheit und des Datenschutzes in der kommenden Dekade eine zentrale Frage der Patientensicherheit sein wird.
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