Nach seinem Hauptschulabschluss war Kamil Michalski noch etwas planlos in Bezug auf eine Ausbildung. Auf alle Fälle sollte es ein Beruf sein, der sich auch mit regenerativen Energien beschäftigt. Ein Bekannter brachte ihn schließlich auf den Gedanken, ein Praktikum bei der Erich Müller GmbH in Freudenstadt zu machen. „Schnell war mir klar, dass es genau das ist, was ich machen wollte“, erzählt Kamil Michalski. „Der Beruf des Anlagenmechanikers ist äußerst vielfältig. Ich statte beispielsweise Haushalte und Betriebe mit Wasseranschlüssen und Sanitäranlagen aus, ich richte Bäder ein und kümmere mich um umweltschützende Energietechnik wie etwa bei Solaranlagen. Zudem warte ich Heizungsanlagen und verstehe auch was von Regel- und Steuertechnik.“ Sein Ausbilder Michael Müller schätzt seinen Auszubildenden und ist begeistert von seinem Enthusiasmus: „Kamil kam erst vor kurzem aus Polen nach Deutschland, er musste die Sprache erst lernen, die er heute perfekt beherrscht. Er ist zuverlässig, pünktlich und verfolgt konsequent seine Ziele. Zudem ist er ein Vorbild für die anderen Auszubildenden, denn er hat, um seine alleinerziehende Mutter zu unterstützen, noch einen Nebenjob angenommen.“
Viel Verantwortung lastet auf den Schultern des 19-Jährigen, der in seiner Freizeit gerne Fußball spielt und an den Wochenenden mit seinen Freunden ausgeht. In der großen „Müller-Familie“, die 50 Mitarbeiter groß ist, fühlt er sich wohl und gut aufgehoben.
Die 1907 gegründete Erich Müller GmbH ist ein traditionsreiches Familienunternehmen in der 4. Generation. Was als Flaschnerei begann ist heute ein dienstleistungsorientiertes mittelständisches Unternehmen. Von der Reparatur des tropfenden Wasserhahns über die Modernisierung der Heizungsanlage bis hin zur Solaranlage – 50 fachkundige Mitarbeiter, darunter vier Meister verschiedener Gewerke, zwei Techniker, zwei Ingenieure sowie fünf Auszubildende kümmern sich um die Ideen und Wünsche der Kunden. „Unser Team arbeitet zuverlässig und motiviert. Ehrlichkeit, Pünktlichkeit und Freundlichkeit sind uns sehr wichtig. Durch die lange Betriebszugehörigkeit vieler Mitarbeiter sind wir perfekt eingespielt. Und die gezielte Aus- und Weiterbildung ist ein wichtiger Bestandteil unseres Unternehmens“, erläutert Michael Müller die Unternehmensphilosophie. Seit 2003 bildete das Unternehmen 38 junge Menschen aus.
Harald Herrmann, Präsident der Handwerkskammer Reutlingen, wies bei der Übergabe der Ehrenurkunde und einem Geldpräsent an Kamil Michalski darauf hin, dass der Betrieb immer ein gehöriges Stück zu guten Ausbildungsleistungen mit beitrage.
Mit der Auszeichnung zum „Lehrling des Monats“, so Herrmann weiter, solle aber auch der Vorbildcharakter von jungen Erwachsenen hervorgehoben werden. „Schön wäre es, wenn auf diesem Weg ein Ansporn für andere geschaffen werden könnte, eine Ausbildung im Handwerk zu beginnen.“
Zur Auszeichnung „Lehrling des Monats“
Die Auszeichnung wird seit Dezember 2014 vergeben. Vorgeschlagen werden können solche Auszubildende, die sich durch besonders gute Leistungen im Betrieb, in der Berufsschule und auch in der überbetrieblichen Ausbildung sowie ganz allgemein durch Lernbereitschaft, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung, Teamfähigkeit und Belastbarkeit auszeichnen.
Besonders gewürdigt werden kann darüber hinaus beispielsweise auch ein über die Ausbildung hinausgehendes ehrenamtliches Engagement. Kurzum: Gesucht werden junge Persönlichkeiten, die in besonderer Weise geeignet sind, Vorbild für andere Lehrlinge und „Werbeträger“ für eine handwerkliche Ausbildung zu sein. Im Bezirk der Handwerkskammer Reutlingen werden von den über 13.600 Handwerksbetrieben zurzeit rund 5.000 Lehrlinge ausgebildet.
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