Übrigens sind alle Zuschauer ( und auch die Presse) zum Schweigen über die Pointe dieses Stückes verpflichtet, um nachfolgenden Besuchern nicht den Spaß am Nervenkitzel zu verderben.
Inhalt
Andrew Wyke weiß, dass seine Frau Marguerite einen heimlichen Geliebten hat. Als sie für ein paar Tage verreist ist, lädt der Mittfünfziger den Liebhaber zu sich nach Hause ein. Er heißt Milo Tindle, ist Halbitaliener, wesentlich jünger als Wyke und sehr gutaussehend. Milo fühlt sich unbehaglich, denn er hat keine Ahnung, was das alles bedeuten soll. Welcher Ehemann lädt schon in freundlicher Absicht den Geliebten der Frau ein? Andrew, der als erfolgreicher Krimiautor gutes Geld verdient, kommt gleich auf den Punkt: »Sie wollen also meine Frau heiraten.« Milo Tindle ist irritiert wegen der Direktheit seines Gastgebers und stottert: »Nun … nun, ja. Mit Ihrer Einwilligung natürlich.«
Doch Andrew gibt sich großzügig: Er ist froh, dass Milo seine Frau »übernehmen« will, denn sie ist langweilig, eitel, verschwendungssüchtig, hemmungslos und verdammt gerissen. Deshalb lautet seine alles entscheidende Frage: »Können Sie es sich leisten, sie mir vom Hals zu schaffen«? Er schlägt seinem Kontrahenten ein Geschäft vor: Milo soll einen Einbruch in Andrews Villa vortäuschen und die hochversicherte Juwelensammlung rauben. Andrew würde ihm einen Hehler vermitteln, der ihm einen hohen Preis für den Schmuck zahlt. Er selbst würde die Versicherungssumme kassieren. Als Autor raffiniert konstruierter Kriminalromane wüsste er bestens, wie man falsche Spuren legt und die Polizei an der Nase herumführt. Nach anfänglichem Zögern lässt Milo sich auf den Plan ein ̶ und landet mitten in einem mörderischen Spiel.
Englische Bibliothek als einziger Spielort
Das ganze Stück spielt – wie es sich für ein »locked room mystery« gehört – in einem abgeschlossenen Raum. Gemeinsam mit Ausstatterin Kathrin Younes baut Regisseur Everding eine alte englische Bibliothek auf die Bühne – Zeichen des Wohlstandes und der vermeintlichen intellektuellen Überlegenheit von Andrew Wyke gegenüber dem kleinen italienischen Reiseverkäufer Milo Tindle.
Inspiration für die Figur des Andrew Wyke soll übrigens Anthony Shaffers guter Freund, der Komponist und Musicalautor Stephen Sondheim (»Sweeney Todd«), ein leidenschaftlicher Spieler und Löser von Kriminalrätseln, gewesen sein.
Mit »Revanche« (engl. »Sleuth«) landete Anthony Shaffer einen großen Erfolg. 1971 wurde der verschachtelte Bühnenkrimi mit dem Tony Award als bestes Theaterstück ausgezeichnet und in 14 Sprachen übersetzt. Außerdem wurde es mehrfach verfilmt. Ungewöhnlich: Sowohl die Bühnenfassung als auch das Drehbuch zur ersten Verfilmung wurden mit dem Edgar Allan Poe Award der Gesellschaft amerikanischer Krimischriftsteller ausgezeichnet. Die Neuverfilmung aus dem Jahr 2007 von Kenneth Branagh zog wiederum eine Renaissance auf den Bühnen nach sich. Der Autor, der übrigens der Zwillingsbruder des ebenfalls überaus erfolgreichen Dramatikers Peter Shaffer (»Amadeus«) ist, schrieb auch die Drehbücher für Alfred Hitchcocks »Frenzy« oder die wunderbaren Verfilmungen der Agatha-Christie-Romane »Tod auf dem Nil«, »Das Böse unter der Sonne« und »Rendezvous mit einer Leiche«.
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