Expressive Kraft: Orgelprofessor Martin Sturm spielt sein Antrittskonzert an der Franz-Liszt-Gedächtnisorgel in der Herz-Jesu-Kirche

Als ihren jüngsten Professor hatte die Hochschule für Musik Franz Liszt Weimar Anfang Oktober 2019 den Organisten Martin Sturm berufen. Er unterrichtet als Professor für Orgel und Orgelimprovisation am Institut für Musikpädagogik und Kirchenmusik in der Nachfolge von Prof. Michael Kapsner. Nun spielt der exzellente Organist, weithin bekannte Improvisator und frisch berufene Pädagoge sein offizielles Antrittskonzert am Sonntag, 12. Januar 2020 um 16:00 Uhr in der Weimarer Herz-Jesu-Kirche an der Franz-Liszt-Gedächtnisorgel. Der Eintritt ist frei!

Auf dem Programm stehen Werke von Johann Sebastian Bach, Julius Reubke und Arnold Schönberg. „Sowohl Reubkes Orgelsonate als auch Bachs Toccata, Adagio und Fuge sind in Weimar entstanden und repräsentieren den revolutionären Umgang mit dem Instrument Orgel, der von Weimar aus in die Welt ging“, erklärt Prof. Martin Sturm. „Gemeinsam ist diesen Werken die große expressive Kraft, der differenzierte Umgang mit allen technischen und klanglichen Komponenten der Orgel und das Bewusstsein, dass die Orgel ein Instrument existentieller Erfahrungen ist.“

Zwischen den Werken spielt Martin Sturm Improvisationen, zum einen als Hommage an Franz Schubert und Bernd Alois Zimmermann, zum anderen als symphonische Variationen und Tripel-Fuge über ein Thema von Johannes Brahms. „Der Improvisator bündelt Intuition, Emotion und Wissen zu einmaliger Musik, die es noch nie so gab und nie mehr wiederholt werden kann“, erläutert der Organist. „Improvisieren heißt im Jetzt zu komponieren, aus dem Moment heraus das Verhältnis zwischen Klang, Struktur und Zeit zum Leben zu erwecken.“

Martin Sturm, 1992 im bayerischen Velburg geboren, ist Preisträger zahlreicher internationaler Wettbewerbe, darunter der 1. Preis und Sonderpreis für die beste Leistung an historischen Orgeln des Interpretationswettbewerbes der Internationalen Orgelwoche Nürnberg 2018, der 1. Preis des Internationalen Improvisationswettbewerbes Schwäbisch Gmünd 2017 sowie der 1. Preis des Improvisationswettbewerbes des International Organ Festivals St. Albans 2013.

Er wurde 2018 mit dem „Kulturpreis Bayern“ der Bayernwerk AG unter der Schirmherrschaft des bayerischen Ministeriums für Wissenschaft und Kunst ausgezeichnet und erhielt 2017 den Förderpreis der Keck-Köppe-Stiftung des Universitätsbundes Würzburg für „außergewöhnliche künstlerische Leistungen“.

Seine internationale Konzerttätigkeit als Interpret und Improvisator führte Martin Sturm zu bedeutenden Festivals, in Kathedralkirchen und Konzerthäuser sowie an berühmte historische Instrumente. Auch als Komponist machte er von sich reden. So erhielt er Kompositionsaufträge durch den Monteverdi-Chor Würzburg und die John-Cage-Orgel-Stiftung Halberstadt. Darüber hinaus zeigt er sich verantwortlich für verschiedene Orgelneubauten und Restaurierungen.

Von 2013 bis 2017 war Martin Sturm studentischer Assistent für Improvisation und Liturgisches Orgelspiel an der Hochschule für Musik Würzburg und war in gleicher Funktion ab 2018 an der Hochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig tätig. Als Stipendiat der Studienstiftung des Deutschen Volkes studierte Martin Sturm Kirchenmusik (A-Examen) und Orgel an der Hochschule für Musik Würzburg bei Prof. Christoph Bossert. Anschließend absolvierte er von 2017 bis 2019 ein Meisterklassenstudium an der Leipziger Musikhochschule bei Prof. Martin Schmeding und Prof. Thomas Lennartz.

Nähere Informationen: www.martinsturm-online.de

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