Förster Nils Gerke ist für den Verkaufsplatz und die Präsentation der Edelhölzer verantwortlich. „Hier warten rund 60 Stämme sorgfältig aufgereiht auf Kunden aus ganz Deutschland und Nachbarländern“, sagt der Leiter der Försterei. „Einige der ältesten Eichen wurden zu Lebzeiten von Beethoven vor rund zweihundert Jahren gepflanzt“, betont Gerke den langen Zeitraum zwischen Pflanzung und Ernte dieser Spitzenhölzer. Das Forstamt Reinhausen zeigt auf seinem Auktionsplatz neben Eichen und Eschen, auch Bergahorne und Kirschen sowie zwei Spitzahornbäume und einen Roteichenstamm.
„Am 12. Februar wird das Holz in einem sogenannten Submissionsverfahren versteigert und verkauft“, erläutert Dr. Christof Oldenburg von den Niedersächsischen Landesforsten den jährlichen Verkauf. Dr. Oldenburg verantwortet in der Betriebsleitung in Braunschweig die Holzvermarktung für Südniedersachsen. „Schon unsere Urgroßväter wussten, wie Wälder fachkundig bewirtschaftet werden müssen, damit sie gesund bleiben und ihren Enkeln und Urenkeln wertvolles Holz in einer Spitzenqualität liefern. Dies ist ein wesentliches Merkmal der nachhaltigen Forstwirtschaft: Vorausschauend denken und handeln“. Hebt der Forstwissenschaftler hervor. Ziel der Landesforsten sei es, langfristig hochwertiges Holz zu produzieren und gleichzeitig genügend alte Bäume aus ökologischen Gründen im Wald stehen zu lassen, beschreibt Oldenburg das Vorgehen im Landeswald. So versorgen Privat- und Genossenschaftswälder, die Stadtwälder Göttingen und Hann.Münden und die Niedersächsischen Landesforsten gemeinsam einen hoch spezialisierten Holzmarkt mit wertvollen Rohstoffen, selbst in Krisenzeiten wie derzeit.
Bevor die Baumstämme die Besitzer wechseln, erhalten sie den letzten Schliff: Die Forstwirte Jens Wenzel und Stefan Diedrich reinigen mit Drahtbesen die rauhe Rinde. Schmutz, Laub, Eis oder Schnee werden bei Bedarf entfernt, damit Holzkäufer die Baumstämme begutachten können. Ob eine dicke Sollingeiche aus dem Forstamt Dassel zum Eichenfass verarbeitet wird, entscheidet letztlich der Holzkäufer. „Wenn Sie einen im Barrique-Fass gereiften Wein aus Frankreich trinken, kann es durchaus sein, dass das Holzaroma von Bäumen aus der Region stammt“, freut sich Förster Nils Gerke, der in diesem Jahr erstmalig den Wertholzlagerplatz Suterode verwaltet.
Bei der Submission wird jedem Stamm ein Los zugeordnet, das die nötigen Angaben für die Holzverarbeitung enthält. Interessenten bekommen eine Liste der Lose und können sich mehrere Wochen lang das Holz vor Ort im Wald anschauen. „Dafür dient uns der Lagerplatz als Schaufenster“, sagt Christof Oldenburg. Ohne die Angebote der Mitbieter zu kennen, schicken die Holzkäufer ihre schriftlichen Angebote an die Landesforsten. Dort in Braunschweig werden die Gebote am 12. Februar eröffnet und verglichen. „So wie bei den bekannten Auktionshäusern bekommt der Meistbietende den Zuschlag“, erklärt Oldenburg das Verfahren. Gespannt warten alle Waldbesitzer auf das Ergebnis der Laubholzversteigerung. Erst danach zeigt sich, welche der walzenförmigen Edelbäume in ein Sägewerk wandern oder zu hauchdünnem Furnier verarbeitet werden. Insgesamt 1131 Kubikmeter Wertholz liegen auf drei Plätzen zum Verkauf bereit. Neben Suterode betreuen die Landesforsten auch den Auktionsplatz in Liebenburg. Die Landwirtschaftskammer Niedersachsen betreut den Platz in Vogelbeck, wo 435 Kubikmeter lagern.
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