„Die Ergebnisse der Studie sind erschreckend“, erklärt Andreas Dinkelmeyer, Kampagnenleiter des IFAW (International Fund for Animal Welfare) in Deutschland. „Schon vor den verheerenden Buschbränden sind die Koalabestände durch Waldrodungen, Krankheiten und Verkehrsunfälle gesunken. Lokal waren schon einige Populationen ausgestorben. Diese Bedrohungen bleiben bestehen, zusätzlich kamen nun die Buschbrände dazu, das bedroht die Koalabestände im ganzen Bundestaat“.
Laut der wissenschaftlichen Studie starben zwei Drittel der Population innerhalb der letzten 18 Jahre, das entspricht drei Koalagenerationen. Ursachen dafür waren anhaltende Trockenheit, Buschbrände und anderen von Menschen verursachten Bedrohungen wie etwa Rodungen. Den jüngsten Buschbränden fiel nach einer vorsichtigen Schätzung etwa zwölf Prozent der Population, etwa 5.000 Tiere, zum Opfer. Die tatsächlichen Zahlen sind wahrscheinlich viel höher, eine Zusatzstudie untersucht dies gegenwärtig.
„Die Studie belegt eine unmittelbare, anhaltende und signifikante Gefahr für das Aussterben der Koalapopulationen in New South Wales. Deswegen fordern wir, dass die Tiere in dem Bundesland als ‚stark gefährdet‘ eingestuft werden und entsprechenden Schutz bekommen“, so Dinkelmeyer weiter.
Die jüngsten Waldbrände haben etwa 5,1 Millionen Hektar Land in New South Wales verbrannt, eine Fläche größer als Niedersachsen. In ganz Australien verbrannten über 18 Millionen Hektar, das entspricht der halben Fläche von Deutschland. Zusätzlich sind weitere Lebensräume für Koalas verloren gegangen, durch Trockenheit und den Verlust von Futterpflanzen. Diese Ereignisse gehen auf den Klimawandel zurück. Mit der weiteren Klimaerwärmung erwarten die Forscher der Studie eine höhere Frequenz von Buschbränden, die ein langfristiges Überleben der Tiere gefährdet.
„Wenn Koalas auch offiziell als ‚stark gefährdet‘ eingestuft werden, können und müssen weitreichende Schutzmaßnahmen greifen. In den Koala-Lebensräumen sollten dann beispielsweise keine Bäume mehr gerodet werden“, appelliert Dinkelmeyer.
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