– Räumung der Flüchtlingslager in Griechenland nötig
– Drohende Gefahr durch Corona macht schnelles Handeln erforderlich
– Kommunen und soziale Träger stehen bereit
Das EU-Parlament hat wegen der drohenden Gefahrdurch das Corona-Virus die Räumung der Flüchtlingslager in Griechenlandgefordert. Dem schließt sich Diakonie-Präsident Ulrich Lilie an. Bisher gibt esnoch keinen bestätigten Corona-Fall in den Lagern. Wenn das Virus dort jedochgrassiert, ist vor dem Hintergrund unbehandelter chronischer Vorerkrankungenvieler Flüchtlinge und der fehlenden medizinischen Versorgung mit vielen Totenzu rechnen. "In diesen Lagern ist es nicht möglich, die grundlegendstenHygienevorschriften umzusetzen, um sich zu schützen. Dieser Zustand war schonvorher unhaltbar und wird nun noch einmal drastischer. Es gibt de facto keinenZugang zu intensivmedizinscher Behandlung und Beatmungsgeräten. Wir können demvorhersehbaren Sterben nicht tatenlos zusehen", so Lilie.
In den Lagern auf den griechischen Inseln leben etwa 40.000 Asylsuchende undbereits anerkannte Flüchtlinge. Deutschland hat sich für eine europäische Lösungzur Aufnahme von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge eingesetzt.Verabredet wurde, dass EU-weit bis zu 1.600 Kinder und Jugendliche aus dengriechischen Flüchtlingslagern aufgenommen werden. Darauf hatten sich Mitte Märzdie EU-Innenminister verständigt. Neben Deutschland gehören Frankreich, Irland,Finnland, Portugal, Luxemburg und Kroatien zu den aufnahmebereiten Ländern.
"Dies ist ein wichtiger Schritt und er muss jetzt schnell umgesetzt werden.Angesichts von 40.000 Menschen, die geschützt werden müssen und allein 5.000unbegleiteten minderjährigen Flüchtlinge ist dieser Beschluss jedoch völligunzureichend. Aufgrund der Bedrohung durch Corona müssen die überfüllten Lagerauf den griechischen Inseln aufgelöst werden", so Lilie. Es bestehe jetzt diedringende Notwendigkeit einer geordneten Verteilung aller Flüchtlinge aus denLagern. "Wir haben in den vergangenen Tagen eindrucksvoll gesehen, was zumSchutz von Menschen möglich gemacht wurde. Dies müssen wir auch für Flüchtlingetun. Zahlreiche Kommunen und soziale Träger wie die Diakonie haben schon ihreUnterstützung signalisiert." Nach jüngsten Umfragen ergibt sich eine sofortigeAufnahmekapazität von 25.000 Asylsuchenden in Deutschland.
Mehr Infos: https://www.diakonie.de/gemeinsam-helfen-hilfe-fuer-fluechtlinge
https://hilfe.diakonie.de/aus-dem-leben-eines-jungen-gefluechteten-in-einer-gastfamilie/
Für Rückfragen und weitere Informationen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
Die Diakonie ist die soziale Arbeit der evangelischen Kirchen. Bundesweit sind 599.282 hauptamtliche Mitarbeitende in rund 31.600 ambulanten und stationären Diensten der Diakonie wie Pflegeheimen und Krankenhäusern, Beratungsstellen und Sozialstationen mit 1,18 Millionen Betten/Plätzen beschäftigt. Der evangelische Wohlfahrtsverband betreut und unterstützt jährlich mehr als zehn Millionen Menschen. Etwa 700.000 freiwillig Engagierte sind bundesweit in der Diakonie aktiv.
Diakonie Deutschland
Caroline-Michaelis-Str. 1
10115 Berlin
Telefon: +49 (30) 65211-0
Telefax: +49 (30) 65211-3333
http://www.diakonie.de
Pressesprecherin
Telefon: +49 (30) 65211-1780
Fax: +49 (30) 65211-3780
E-Mail: pressestelle@diakonie.de