„Und weil der Mittelstand zusammenhalten muss, haben wir uns eine Schneiderin gesucht, die keine Aufträge mehr hatte“, erläutert Piontek. Bislang habe sie rund 150 Exemplare („Behelfsmasken“) nähen lassen – und damit auch die Produzentin vor der Insolvenz bewahrt. „Bedingung war, dass sie aus Baumwolle und bei 60 Grad waschbar sind“, betont das iGZ-Mitglied die Voraussetzungen.
Außerdem hat sie ein Merkblatt mit Verhaltensregeln im Einsatz für alle externen Mitarbeiter erstellt, um ein möglichst hohes Maß an Sicherheit zu bieten. Unter anderem wird darum gebeten, Arbeitskleidung jeweils nur einen Tag zu tragen, grundsätzlich Mundschutz und Handschuhe zu nutzen und sich sofort zu melden, wenn ein Kunde keine Schutzausrüstung zur Verfügung stellt. Sofort melden solle man sich auch im Verdachtsfall – also nicht zur Arbeit zu gehen und im Personalservice anzurufen.
Im Ernstfall solle dann noch restriktiver vorgegangen werden, wörtlich heißt es: „Bei einem festgestellten Coronafall das Zimmer nur mit einem Einmalkittel, Handschuhen und einem Mundschutz mindestens. (FFP 2) betreten. Es befindet sich im oder vor dem Patientenzimmer/Bewohnerzimmer ein Abwurfbehälter. Dort alles entsorgen und Hände und Arme desinfizieren. Hier empfehlen wir eine ähnliche Desinfektion wie bei der chirurgischen Händedesinfektion Eine Anleitung ist beigefügt.“ Offenbar ein Konzept mit Erfolg – alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind derzeit gesund. Das ist auch gut so, denn: Wer eingesetzt werde, so Piontek, müsse außerdem auch seinen gesundheitlich unbedenklichen Zustand nachweisen können.
„Die Schutzanzüge werden ansonsten von den Kunden gestellt“, erklärt sie das tägliche Prozedere. Der Mundschutz allerdings sei mittlerweile Mangelware, und daher stelle sie nun eigenen zur Verfügung. Derzeit ist auch die Geschäftsführerin im Dauereinsatz: „Wir kontrollieren laufend, ob die Sicherheitsbestimmungen vor Ort auch eingehalten werden.“ Die Sicherheit ihres Teams habe für sie absolute Priorität. Normalerweise würde sie sich vor Ort direkt davon überzeugen, in Zeiten der Corona-Krise jedoch ist das Telefon das bevorzugte Kommunikationsmittel.
Mit Beginn der Virusepidemie verzeichnete die gelernte operationstechnische Assistentin auch eine rasant steigende Nachfrage der Kunden. „Wir haben mehr Aufträge aus allen Pflegesparten außer den Seniorenheimen. Dort wird häufig die Belegschaft mit den Pflegeschülern ergänzt, die jetzt wegen der Krise aus den Schulen zurückgekommen sind“, erklärt Nicole Piontek die Nachfrage. Sehr groß sei das Interesse seitens der Krankenhäuser, die aktuell bereits ihre Sicherheitsbedingungen extrem verschärften – Problem dabei sei die fehlende Schutzausrüstung. Für die junge Unternehmerin angesichts der steigenden Nachfrage noch lange kein Grund, zu kapitulieren: „Wenn´s eng wird, gehe ich auch wieder selbst los, um zu helfen“, hofft sie auf eine baldige Bewältigung der Corona-Krise.
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