In Schillers Brief geht es zunächst um das solchem Freiheitsstreben entgegengesetzte Prinzip, um die Figur des Großinquisitors: »Aber über eine Hauptsache muß ich mich mit Ihnen berichtigen. Ich weiß nicht zu bestimmen, wie weit in Hamburg die Toleranz geht. Ob z.B. ein Auftritt des Königs mit dem Großinquisitor statt finden kann. Wenn Sie ihn gelesen haben, werden Sie finden, wie viel mit ihm für das Stück verloren seyn würde […]. Wenn Kleidung und Name Schwierigkeiten machten, so verändern Sie beides nach Gutbefinden. Gerne geb ich der Schwachheit diese Nebensachen preiss, wenn mir meine Contrebande dadurch erleichtert wird. Über den Auftritt Philipps mit dem Marquis habe ich in der Republicanischen Stadt hoffentlich nicht unruhig zu werden.« Schillers »Contrebande«, die Forderung nach Geistesfreiheit, ist ein Menschheitsanliegen bis heute geblieben. Mit dem neu erworbenen Brief liegt nun ein weiteres originales Zeugnis dafür in Marbach.
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